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Abgründe der Leidenschaft

Abgründe der Leidenschaft

Titel: Abgründe der Leidenschaft
Autoren: Vicky Flame
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Führst du so eine Art Doppelleben? Erzähl mir alles.«
    »Nächste Woche erfährst du alles.« Ronnie brach zu ihrem Termin um zwei Uhr auf. »Ich nehme mir den ganzen Nachmittag frei. Und dann werden wir reden.«
     
    Die Adresse, die Ronnie Carla gegeben hatte, führte zu einem kleinen, dreigeschossigen rötlichbraunen Sandsteingebäude in der East 54 th Street. Carla stieg die vier Stufen zum Eingang hinauf und klingelte. Ronnie öffnete die Tür. Sie trug einen weichen grauen, langärmeligen Overall aus Wolle. Ihr dunkelblondes Haar fiel ihr offen über die Schultern. Ein Paar große Silberohrringe und ein silberner Halsreif mit Fischgrätmuster waren der einzige Schmuck, den sie angelegt hatte. Carla war froh, dass sie auf die übliche Jeans verzichtet hatte und sich stattdessen für einen dunkelgrünen Wollrock und eine beige Seidenbluse entschieden hatte.
    Die beiden Frauen begrüßten sich mit einem Wangenkuss, und Carla folgte Ronnie durch einen schmalen Flur in das geschmackvoll möblierte Wohnzimmer.
    »Sehr schön hier«, sagte Carla, als sie sich umsah. Alles war in Schwarz, Weiß und verschiedenen Grautönen gehalten. Das Sofa war dick gepolstert und aus schwarzem Leder. Lederriemen, die mit Schnallen aus schwerem Metall befestigt waren, zogen sich über die Polster. Kissen mit schwarz-weißen Streifen oder einem Karomuster in Schwarz und Weiß bildeten reizvolle Akzente. Die beiden gemütlich aussehenden Sessel waren aus weißem Jacquardstoff und mit den gleichen schwarz-weißen Kissen dekoriert. Ein flauschiger weißer Teppich lag auf dem Fußboden. Und wo der Teppich endete, konnte Carla den hochwertigen polierten Holzboden erkennen. Die Wände waren mit einer silbergrauen Seidentapete ausgestattet, und vor den Fenstern hingen etwas dunklere graue Vorhänge aus schwerem Damast. Auf kleinen Beistelltischen aus schwarzem Lack standen moderne Lampen mit weißen Füßen, die den Raum stimmungsvoll erhellten.
    Vasen und Blumentöpfe auf Tischen und Sockeln im Raum bildeten die einzigen Farbtupfer. Rosen, Chrysanthemen und Geranien ergänzten sich farblich mit blühenden Kakteen und außergewöhnlichen Blumen, die Carla nicht kannte. Einige Blumenampeln mit Pflanzen hingen an den Wänden oder an der Decke. Eine Wand bestand nur aus Fensterglas mit einem dekorativen, aber auch sehr zweckmäßigen Gitter davor. An der gegenüberliegenden Wand stand eine breite weiße Schrankwand mit Glastüren, hinter denen sich Bücher aller Art befanden – von populären Romanen über Gedichtbände bis hin zu Büchern über Naturwissenschaften und Geschichte. An den übrigen Wänden hing ein Druck von Ansel Adams in Schwarz und Weiß und andere, kleinere Schwarzweißfotografien von Künstlern, die Carla nicht kannte. Ein Ende des Zimmers zierte ein altmodischer Schreibtisch aus Ahorn.
    Carla pfiff leise. »Heiliger Bimbam.« Durch ihre Begehungen von unterschiedlichsten Immobilien hatte sie genug gelernt, um die Klasse und den Wert der Dekoration einschätzen zu können.
    »Nur ein kleiner Zufluchtsort«, sagte Ronnie lachend.
    »
Klein?
Entweder hast du ein nicht unbeträchtliches Vermögen geerbt, das Schreiben wirft sehr viel ab, oder Jack verwöhnt dich und zahlt für deinen ›kleinen Zufluchtsort‹.«
    »Oder Antwort D – nichts von alledem.« Ronnie reichte Carla ein Champagnerglas und schenkte ihr aus einer bereits geöffneten Flasche
Dom Pérignon
ein. Sie stieß mit ihr an und sagte mit einem geheimnisvollen Lächeln: »Auf ›nichts von alledem‹.«
    Sie tranken. »Okay«, sagte Carla. »Schieß los.«
    »Ich glaube, wir beide kennen uns gut genug, damit ich dir meine Fotos zeigen kann. Setz dich.« Sie wies auf das Sofa. Ronnie nahm ein Album in die Hand, das in schwarzen Satin eingeschlagen war, setzte sich neben ihre Freundin und reichte es ihr. Als Carla das Album aufschlug, sah sie Bilder, die sie so nicht erwartet hätte. Eine schöne braunhaarige Frau posierte in einem Outfit aus schwarzem Leder und Ketten, das wie ein Badeanzug aussah. Kettenglieder waren über die nackten Brüste drapiert, und das weiche Leder schmiegte sich an ihre Hüften und ihren Bauch. Sie trug Handschuhe aus schwarzem Leder, die bis zu den Ellbogen reichten, und an den Beinen Stiefel aus schwarzem Lackleder, die ihre Schenkel zur Hälfte bedeckten und dreizehn Zentimeter hohe Absätze hatten.
    Das wellige kastanienbraune Haar der Frau hing ihr über den Oberkörper. Eine Locke umspielte einen aufgerichteten dunkelbraunen
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