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Abby und Schneewittchen in Gefahr: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Abby und Schneewittchen in Gefahr: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Titel: Abby und Schneewittchen in Gefahr: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)
Autoren: Sarah Mlynowski
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Telefon von dem Mädchen! Ja! Wir rufen einfach zu Hause an! Und dann holen Mama und Papa uns ab. Und wenn sie nicht mit dem Auto hierherkommen können, können sie immer noch durch den Spiegel gehen. Ich klopfe an die Tür. Einmal. Zweimal. Dreimal. Ich gebe nicht auf.
    »Bitte geht«, sagt das Mädchen hinter der Tür mit müder Stimme. »Ich habe doch gesagt, dass ich niemanden hereinlassen darf.«
    »Ja, aber wir schmelzen nicht, und wir sind auch kein bisschen unheimlich«, bettele ich. »Mein Bruder und ich, wir … wir würden nur gerne mal dein Telefon benutzen.«
    »Mein was?«
    »Dein Telefon!«
    »Ich weiß nicht, wovon du sprichst!«
    Jonah stößt mich mit dem Ellenbogen an. »Frag sie, ob sie was zu essen für uns hat.«
    »Ich verspreche dir, dass du keine Angst vor uns zu haben brauchst«, sage ich. »Wir sind ganz gewöhnliche Kinder, und mein Bruder hat großen Hunger. Hast du dich denn noch nie verlaufen?«
    Stille.
    Ich halte den Atem an.
    Und dann öffnet sich wie durch ein Wunder die Tür, und wir sehen das Mädchen in voller Größe. Sie ist schätzungsweise ungefähr so alt wie meine Kusine, die sechzehn ist. Und sie ist sogar noch hübscher, als ich zuerst dachte, bis darauf, dass sie die Stirn so heftig runzelt, dass ihre blasse Haut ganz knitterig aussieht.
    »Ich werde deswegen noch Ärger bekommen«, sagt sie. Sie kneift die roten Lippen zusammen und öffnet die Tür noch ein bisschen weiter. »Aber gut. Kommt rein.«

Kapitel 7

    Hallo, Schnee
    I ch bin Abby, und das ist mein Bruder Jonah«, sage ich, als wir das Haus betreten. Nur ist es kein richtiges Haus. Es ist eher so etwas wie, na ja, eine Hütte , aber das klingt eigentlich nach einem Wort, wie es nur meine Oma benutzen würde.
    Alles hier drin ist klein. Richtig klein. Ein kleiner Tisch. Kleine Stühle. Eine kleine Lampe. Und alles ist sehr ordent lich. Die Kissen sind aufgeschüttelt und hübsch auf dem Sofa drapiert. Der Tisch ist vorbildlich gedeckt. Gabel, Teller, Mes ser; Gabel, Teller, Messer – acht Mal. Sie muss eine große Familie haben. Na ja, eine kleine große Familie. Aber wo sind die anderen alle?
    »Ähm, freut mich sehr, euch kennenzulernen.« Das Mäd chen zögert. Sie nestelt am Saum ihres Kleides, und ich habe irgendwie den Eindruck, dass sie Besuch nicht gewohnt ist. »Ich bin Schnee.«
    Schnee? Wer heißt denn bitte Schnee?!
    »Was für ein interessanter Name«, antworte ich. Oder vielleicht denke ich es auch nur und sage es in Wirklichkeit aber gar nicht. Meine Augenlider sind auf einmal ganz schwer. Ich kann die Augen kaum noch offen halten. Dann muss ich gähnen.
    Mein Bruder zwickt mich in den Arm.
    Autsch! »Ich bin hellwach!«, sage ich zu ihm, obwohl das natürlich nicht stimmt. Es ist spät. Und wir sind kilometerweit gelaufen. Und es ist so schön warm hier drinnen.
    Er wackelt mit den Augenbrauen.
    »Was?« , frage ich.
    »Sie heißt Schnee «, sagt er und wackelt wieder mit den Augenbrauen.
    »Ja, Jonah.« Ich werfe ihm einen vielsagenden Blick zu. »Ich habe es gehört.«
    »Schnee« , wiederholt er, indem er meinen Blick erwidert.
    Boah, ich fühle mich auf einmal ganz benebelt – aber das ist kein Grund, meine guten Manieren zu vergessen. »Oh, ja. Entschuldigung. Schön, dich kennenzulernen, Schnee. Können wir vielleicht mal kurz dein Telefon benutzen?«
    »Das hast du schon mal gefragt, aber ich weiß wirklich nicht, was du damit meinst«, sagt Schnee.
    Ich seufze. Wer bitte schön weiß denn nicht, was ein Telefon ist? Aber das sage ich natürlich nicht. Das wäre mega-unhöflich. Vielleicht geht sie ja nicht zur Schule, sondern wird zu Hause unterrichtet. Oder sie ist eines von diesen Kindern, die nie fernsehen und kein Handy benutzen dürfen.
    Jonah zwickt mich schon wieder. »Abby«, flüstert er. »Schnee ist …«
    »Hör auf«, murmele ich und muss schon wieder gähnen. Warum muss er sich nur immer so danebenbenehmen? Ich kann ihn aber auch wirklich nirgendwo mit hinnehmen.
    »Aber …«
    »Pst! Schluss jetzt. Klappe zu.« Wenn Mama und Papa das zu ihm sagen, dann muss er nämlich still sein und leise bis hundert zählen.
    »Wollt ihr euch vielleicht setzen?«, fragt Schnee und zeigt auf das Sofa.
    Ja! »Danke«, sage ich. Mir tut alles weh. Meine Füße bren nen. In Puschen herumzulaufen war nicht gerade die beste Idee. Hätte ich geahnt, dass uns eine Waldwanderung bevorsteht, als Jonah mich geweckt hat, hätte ich Turnschuhe angezogen. Und sie ordentlich zugeschnürt.
    Ich
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