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A British Sonic Experience - eine Reise durch das Mutterland des Pop

A British Sonic Experience - eine Reise durch das Mutterland des Pop

Titel: A British Sonic Experience - eine Reise durch das Mutterland des Pop
Autoren: FUEGO
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Studios der Plattenfirma EMI aufgenommen. Es sollte zunächst Everest heißen, wie die Zigaretten, die der Tontechniker Geoff Emerick bei den Aufnahmen rauchte, und weil auf der Schachtel der Mount Everest zu sehen war, sollten die Beatles zum Himalaya fliegen, um dort für das Cover fotografiert zu werden. Doch so richtig zufrieden war keiner damit. Wochenlang grübelten sie, wie sie ihr zwölftes Album statt dessen nennen könnten, und Ringo Starr schlug sogar vor: „Warum nennen wir es nicht Billys linker Stiefel? “
    Dass es eins der besten Beatles-Alben überhaupt wurde, änderte jedoch nichts daran, dass die Gruppe bereits ziemlich zerrüttet war. So wurde Paul McCartneys Vorschlag, statt nach Asien zu fliegen einfach vor die Tür zu gehen und den Zebrastreifen der Abbey Road an der Ecke Grove End Road zu überqueren, von allen dankbar aufgenommen. Die Beatles engagierten kurzerhand den Fotografen Ian Macmillan, gaben ihm 30 Minuten Zeit und liefen am 8. August 1969 um zehn Uhr morgens auf der Kreuzung vor den Abbey Road Studios hin und her.
    „Es war ein heißer August-Tag“, erinnerte sich Paul McCartney später, „und ich trug einen Anzug und dazu Sandalen. Es war aber so warm, dass ich die Schuhe auszog und barfuß über die Straße ging.“ Damals liefen viele Leute barfuß herum, also maß er dem keine Bedeutung bei. Aber dann wurde er eines Tages darüber informiert, dass ein amerikanischer Disc-Jockey das Gerücht verbreite, er sei tot. Dass McCartney barfuß und - als einziger - in einem Anzug über den heute berühmtesten Zebrastreifen der Welt gegangen war, galt dem DJ „Uncle Russ“ Gibb vom Radiosender WKNR-FM in Detroit, der nur einen Studentenulk kolportierte, als Indiz für sein Ableben.
    Paul McCartney nahm’s humorvoll. Ihm sei nicht bekannt, gab er zu Protokoll, dass er gestorben sei, allerdings erfahre er auch immer als Letzter, wenn es bei den Beatles etwas Neues gebe.

    Obwohl er sich leibhaftig mit Frau und Kind fotografieren ließ, wollten die Gerüchte jedoch nicht verstummen. Immer neue Indizien wurden bemüht, um seinen Tod zu belegen. So trage er auf dem Band-Porträt im Innenteil des Sergeant Pepper’s -Covers die britische Tapferkeitsmedaille für heroisches Sterben und eine Armbinde mit den Buchstaben O.P.D., was für „Officially Pronounced Dead“ - offiziell für tot erklärt - stünde. Wenn man den Song „Strawberry Fields Forever“ auf 45 Umdrehungen abspiele, höre man beim Ausklingen John Lennon sagen: „I buried Paul“ - ich habe Paul beerdigt. Und der auf dem Abbey Road-Cover abgebildete Volkswagen habe bezeichnenderweise das Kfz-Kennzeichen „LMW 28IF“ - „LMW“ stehe für „Linda McCartney Widowed“ und „28IF“ dafür, dass Paul nach Erscheinen der LP 28 Jahre alt gewesen wäre.

    Dass Paul barfuß - und nicht im Gleichschritt mit den anderen Beatles - über den Zebrastreifen in der Abbey Road gegangen war, fiel John Lennon erst auf, als er das fertige Album in Händen hielt. Die Gerüchte von Pauls angeblichem Tod verbreiteten sich jedoch in Windeseile, sodass der schließlich vorschlug: „Lasst uns einfach mitspielen und sehen, was dabei herauskommt. Das ist schließlich Werbung, stimmt’s?“
    Der VW-Käfer wurde im Mai 1999 vom Wolfsburger VW-Museum ersteigert, und auf dem Zebrastreifen ließen sich in den vergangenen 42 Jahren nicht nur unzählige Fans fotografieren, sondern auch McCartney selbst - für das Cover seines Doppelalbums Paul Is Live ließ er sich von einem Hund über die Abbey Road ziehen. Die Uhrenfirma Swatch nutzte den Übergang als Laufsteg für vier Models, um Reklame für ihre „Spring-Summer Collection 2008“ zu machen. Im Internet kursieren Photo-Shop-Bilder, auf denen die Beatles die Straße in Boxershorts überqueren. James McCauty von KLF entwarf Briefmarken, auf denen sie sich in der Gegenrichtung bewegen und in Flammen aufgehen. Lego-Fans haben nicht nur das Cover von Abbey Road, sondern auch das der Abbey Road E.P . der Red Hot Chili Peppers nachgebaut, die dafür nackt über die Straße gelaufen waren. Und nachdem George Harrison an Lungenkrebs gestorben war, sorgten sich amerikanische Posterfirmen 2003 um die Gesundheit der Beatles-Fans - die Zigarette, die der Linkshänder Paul McCartney in der rechten Hand hielt (auch dies ein „Beweis“ für seinen angeblichen Tod) fiel aus Gründen der political correctness dem Retuschierstift zum Opfer.
    Obwohl die Beatles untereinander bereits total zerstritten
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