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A British Sonic Experience - eine Reise durch das Mutterland des Pop

A British Sonic Experience - eine Reise durch das Mutterland des Pop

Titel: A British Sonic Experience - eine Reise durch das Mutterland des Pop
Autoren: FUEGO
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Lust For Life (1978)
    Anfang Juni 1978 flog ich - zum ersten Mal überhaupt in meinem Leben - mit Freunden nach London. Im Jahr zuvor war der Punk auch nach Deutschland gekommen, nun wollten wir uns vor Ort ein Bild von diesem „neuen nihilistischen Wahnsinn“ machen, der unser Leben so radikal verändern sollte. Jeden Abend sahen wir uns eine oder mehrere Bands an, die daheim noch kaum einer kannte: Autograph im Hope & Anchor, die Killjoys im Nashville, die Lurkers im White Hart Pub in Acton und Iggy Pop in der Music Machine.
    Das Hope & Anchor kannten wir von einem Doppelalbum, das dort Ende 1977 aufgenommen worden war. Auf dem Front Row Festival, das am 22. November und 15. Dezember in dem Pub in der Upper Street von Islington mitgeschnitten wurde, waren u.a. 999, The Saints, The Stranglers, X-Ray Spex, XTC und die Reggae-Band Steel Pulse aufgetreten, aber auch Pub-Rocker wie Wilko Johnson, Tyla Gang, The Pirates und sogar die Dire Straits.
    Obwohl wir wussten, dass ein Pub eigentlich nur eine Kneipe ist, waren wir doch überrascht, als wir die schmale Treppe hinunterstiegen und in einem stinknormalen Keller landeten. Die Wände hatte man wohl vor langem mal rot gestrichen, mit der Zeit waren sie aber dermaßen bekritzelt, besprüht und beklebt worden, dass von dem Anstrich kaum noch etwas durchschimmerte. Die Luft war stickig wie in einem Kartoffelkeller, an einer Seite gab es eine kleine Bar und auf der ihr gegenüber liegenden eine kleine, sehr niedrige Bühne, die gerade mal zwei Ziegelsteine hoch war; höher hätte sie allerdings auch nicht sein dürfen, weil die Musiker sich sonst den Kopf an der Decke gestoßen hätten.
    Die aus der Punk-Band The Stukas hervorgegangene Power-Pop-Gruppe Autograph mühte sich eine Stunde lang, das Publikum aus der Reserve zu locken, riss aber keinen so richtig vom Hocker; allein bei eingängigen Songs wie „Subway Radio“, „Naughty Girl“ und vor allem „I’m Still Young“ kam etwas Stimmung auf.
    Am nächsten Abend trat dann Iggy Pop in der Music Machine auf.
    Als der Altmeister des Punk, nach dessen Song „No Fun“ ich mein kurz zuvor erstmals erschienenes Fanzine benannt hatte, um Mitternacht endlich aus dem Nebel hervortrat, passte zwischen die Fans auf der Tanzfläche davor kein Melody Maker mehr. In Lackschuhen, Badehose und Netzstrümpfen sah Iggy aus wie ein Lederschwuler oder Transvestit, und als er wie von einer Hornisse gestochen über die Bühne wirbelte, wie ans Kreuz geschlagen mit dem Mikrophonständer rang und seinen muskulösen, mit Narben übersäten Oberkörper präsentierte, tanzte die schweißtriefende Menge Pogo und hüpfte ekstatisch auf und ab. Meinen Lieblings-Song, „The Passenger“, sang er zwar nicht an diesem Abend, aber sein Auftritt blieb trotzdem nicht folgenlos - kurz darauf brach ich mit meiner Vergangenheit und nannte mich fortan Hollow Skai.
    Neben Sham 69 waren The Lurkers 1978 die beliebteste englische Punk-Band, was man daran erkannte, dass viele Kids Badges von ihnen am Revers trugen, ihre Jacken mit ihrem Namen verunstaltet oder ihn an Hauswände gesprüht hatten. Wir wohnten damals in einer kleinen Pension in Notting Hill und mussten fast einmal quer durch London fahren, um sie live zu sehen, weil sie im White Hart Pub auf der High Street von Acton auftraten.
    Das dortige Publikum unterschied sich sehr von dem in jenen Stadtteilen, die weitaus mehr von Touristen frequentiert wurden. Die meisten Kids entstammten der Arbeiterklasse, und die Atmosphäre in dem eben erst eröffneten Pub war ziemlich mulmig und aggressiv. Was Howard Wall, den Sänger der Lurkers, jedoch nicht davon abhielt, in einem weißen Dinner-Jackett, Weste und
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