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5 1/2 Wochen

5 1/2 Wochen

Titel: 5 1/2 Wochen
Autoren: Birgit Kürten
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Tod hinaus über alles liebt. „Salud, José! Mögen alle Deine Wünsche und Vorhaben in Erfüllung gehen.“
    Anita aus Erlangen, mit der ich Wäscheklammern gegen Blasenpflaster tauschte; die mir mitten in Carrión de los Condes eine fette Blase an der Ferse aufstach; mit der ich in Sahagún beim Abendessen Adressen tauschte, als Hermann mich kurz aber stürmisch begrüßte, schickte mir zu Weihnachten selbstgebackene Plätzchen, ein wunderschönes Fotobuch vom Camino, einen kleinen Schutzengel und einen lieben Brief. Wir haben unregelmäßig telefonischen Kontakt.
    Luigi, Heinz, Karoline und Monika aus Klagenfurt, die immer genau dann auftauchten, wenn ich sie brauchte, habe ich nicht wiedergesehen.
    Paul aus Colorado, Der-in-Jeans-den-Jakobsweg-läuft; der mich in Villafranca zum Abschied minutenlang im Arm hielt und so unglaublich viel menschliche Wärme ausstrahlte; der mich darüber aufklärte, dass “rata nicht gleich gata” ist; der bei den Anschlägen auf das World Trade Center in New York drei Freunde verlor, ist zwar aus meinen Augen, aber niemals aus meinem Sinn.
    Ina, die immer irgendetwas in der Hand tragen musste; mit der ich eine - von insgesamt nur zwei - 31-Kilometer-Etappe bis Viana lief und bei der Ankunft nachts um 22 Uhr so gerade noch ein Zimmer klarmachen konnte; die wegen mir am nächsten Morgen auf ihr Frühstück verzichtete; die in Navarrete einen Tag Zwangspause machte, weil sie zu wenig Flüssigkeit zu sich nahm, sah ich nie wieder. Ich wünsche ihr von Herzen, dass sie ihren Krebs besiegt hat und es ihr gutgeht.
    Von Sören und Pia aus Dänemark, mit denen wir in Belorado so ausgelassen feierten, habe ich nie wieder etwas gehört.
    Richard, der in Manjarin so schön gesungen hat und Celin, die mir oben auf dem Berg in La Faba die traumhafte kleine Herberge schmackhaft machen wollte, habe ich nicht wiedergesehen.
    Thomas und Gabi, das junge, liebenswerte Paar, das ich in Rabanal del Camino kennenlernen durfte; die Ruddi in Ponferrada vor dem Supermarkt betreut hatten, sah ich nicht wieder.
    Ich fand bereits nach zwei Tagen in meinen normalen Alltag zurück. Wenn ich gefragt wurde: “Erzähl doch mal, wie war es denn so auf dem Jakobsweg, wusste ich nie, wo ich anfangen und enden sollte mit meinen Ausführungen. Das war ein Grund, dieses Buch zu schreiben.
    Meine Sehnsucht nach diesen 5 ½ Wochen in Nordspanien hält meine Erinnerungen bis ins kleinste Detail wach und ich weiß, dass ich diesen langen Weg irgendwann noch einmal laufen werde. Auch nach fast drei Jahren vergeht kein einziger Tag, an dem ich nicht an den Jakobsweg denke. Neben meinem Bett steht eine kleine, in den Wolken liegende Engelfigur, die von mir beauftragt wurde, dafür zu sorgen, dass ich nichts - wirklich gar nichts - was auf dem Camino Francés passierte, jemals vergesse.
    Ich danke meinem Körper, insbesondere meinen Füßen, mich nicht im Stich gelassen und - allen Strapazen trotzend - bis ans Ende der Welt gebracht haben.
    Señor Boada danke ich aus tiefstem Herzen, dass er den besten und zuverlässigsten Reiseführer geschrieben hat, den ich mir vorstellen kann. Dieses handliche Buch wurde ganz oft von anderen Pilgern bewundert und kurzzeitig entführt.
    Bis heute bin ich unendlich dankbar für alle Menschen, die mir auf “meinem Weg” begegnet sind und mir so viel gegeben haben.
    Ich danke den Spaniern entlang des gesamten Camino Francés für ihre liebevolle Fürsorge und Gastfreundschaft mir und meinem Hund gegenüber.
    Ich danke dem Universum, für die ständige Begleitung, die ich in Form von Gefühlen, Gedanken, Lachen, Weinen, Ideen, Instinkt, Taten und nicht zuletzt Menschen sowie Erlebnissen wahrnehmen durfte.
    Ich danke meinen Eltern, Kindern und Freunden, die mir bei der Entstehung dieses Buches oft wertvolle Hilfe waren. Sie haben mir immer wieder beim Vorlesen einzelner Etappen zugehört, konstruktive Kritik geübt und mir Mut gemacht, am Ball zu bleiben und weiterzuschreiben.
    Ganz besonders danke ich meinem Sohn Tim. Er hat das nötige Knowhow in Sachen Computer und den Tücken dieses Objekts. Er war immer sofort mit Herz und Verstand zur Stelle, wenn ich völlig ratlos und mit meinem Latein am Ende, vor - für mich unlösbaren - PC-Problemen saß.
    Mit dem Schreiben dieses Buches bin ich den Jakobsweg im Grunde genommen bereits ein zweites Mal gegangen. Beim “dritten” Mal erwarte ich allerdings neue Erlebnisse und Menschen mit allem was dazugehört.
    Ich danke Ihnen (oder Dir),
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