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45 - Die Banditen von Antares

45 - Die Banditen von Antares

Titel: 45 - Die Banditen von Antares
Autoren: Alan Burt Akers
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Sklaven gesenkt, doch dabei entging ihm nichts.
    Von der Ecke eines Platzes beobachtete er, wie eine der Bewerberinnen sich von hinten an einen überheblich aussehenden Fristle heranschlich. Lolalee war schnell. Ihr Krummdolch blitzte einmal im Licht der Sonnen auf. Dann lief sie schnell wie ein Hase davon. Das Schwert, das sie vom Gürtel ihres Opfers abgeschnitten hatte, hielt sie bereits unter den Lumpen verborgen, die ihren knochigen Körper bedeckten. Der Fristle fuhr mit wütend verzogenem Katzengesicht herum und brüllte los. Als das geschah und die Menge daran dachte, die Verfolgung aufzunehmen, war Lolalee bereits verschwunden.
    »Gut gemacht«, sagte Balla die Große leise.
    »Mir gefällt ihr Stil.«
    »Da drüben steht Staky – er sieht nicht glücklich aus. Der Narr zittert richtig. Sei vorsichtig, Dimpy.« Mit diesen Worten tauchte sie in der Menge unter.
    Aufgrund seines Wissens über die Stadt und diesen Gipfel wußte Dimpy, daß es sich bei dem nächsten Platz um den Kyro von Nath dem Feilscher handelte. An allen Ständen herrschte dichtes Gedränge. Dimpy bog um die Ecke und erblickte Sleed, der mit einem Schwert in der Hand, das er an der Klinge hielt, auf ihn zulief. Instinktiv schnappte sich Dimpy die Waffe, und Sleed lief wortlos weiter.
    Dimpy wollte einfach nicht glauben, was dann geschah.
    Der große, häßliche und widerwärtige Kataki, vor dem Sleed stehenblieb, um ihm etwas zu sagen, reagierte sofort. Aus der Menge erhob sich ein schriller Aufschrei.
    »Mein Schwert! Diebe! Diebe!«
    Der Kataki lief schwerfällig auf Dimpy zu.
    Ohne nachzudenken, warf Dimpy das Schwert zu Boden und floh.

2
     
     
    Wenn Sie glauben, mein kurzer Aufenthalt auf dem geheimnisvollen Kontinent Balintol hätte dazu geführt, daß ich dieses exotische Land verstanden hätte, unterliegen Sie einem gewaltigen Irrtum. Die Welt Kregens ist voll von erstaunlichen Geschichten über Balintol. Man findet überall in den Basaren oder vor den Eingängen öffentlicher Gebäude Geschichtenerzähler, um die sich Scharen von Zuhörern drängen. Die Sagen Balintols gehören zu den Geschichten, die auf Kregen immer wieder gern gehört werden.
    Ich verfolgte auf dem Boulevard von Lochrivarn gerade vorsichtig einen diebischen Rapa und versuchte, ihn nicht aus den Augen zu verlieren, während ich gleichzeitig zu verhindern suchte, daß seine ständig umherschweifenden Blicke mich entdeckten. Wo der Reichtum unausgewogen verteilt ist, gibt es Diebe; das gilt anscheinend gleichermaßen für Kregen wie für die Erde. Der Komplize des Rapas, ein Fristle, dessen Fell ziemlich räudig wirkte, hatte Tiri ihren Geldbeutel gestohlen, als sie im Basar der Stoffe gerade eine Kleinigkeit bezahlen wollte. Der Rapa hatte den Beutel mit einer solch ruhigen Selbstsicherheit entgegengenommen, daß niemand auch nur im entferntesten auf die Idee gekommen wäre, er könnte in etwas Verbrecherisches verwickelt sein. Was den Katzenmann anging, so hatte er eine schmale Klinge benutzt, um den Beutel abzuschneiden und ihn dann mit dem Schwanz aufgefangen. Der Schwanz war anstelle des üblichen Dolches mit einem einfallsreichen kleinen Bronzehaken ausgestattet. O ja, diese beiden Kerle waren ein eingespieltes Paar von Beutelschneidern. Die uralte rassisch bedingte Feindschaft zwischen Rapa und Fristle, die bei meiner Ankunft auf Kregen so weit verbreitet gewesen war, war im Aussterben begriffen, wie diese Zusammenarbeit beredt bewies.
    Der Dieb überquerte den Boulevard mit einem schnellen Zwischenspurt, der ihn hinter ein paar Calsanys brachte, die gerade vorbeigetrieben wurden. Ich hatte keine Lust, diese geduldigen Tiere aufzuscheuchen und den unweigerlich entstehenden Lärm zu ertragen, deshalb lief ich los, sobald das letzte Calsany vorbei war, entging dabei mit Mühe einem Zusammenstoß mit einem herrischen Burschen auf einer herausgeputzten Zorca und erreichte die andere Seite. Der verdammte Dieb war in der Menge untergetaucht.
    Jeder Fluch wäre sinnlos gewesen; der Kerl war ein Meister seines Fachs. Trotzdem hatte ich nicht vor, die Jagd aufzugeben.
    Nach den letzten Wochen der Untätigkeit brauchte ich ohnehin etwas Bewegung. In ganz Tolindrin würde bald die Hölle los sein, und Oxonium würde als Hauptstadt mehr davon abbekommen, als ihm lieb war. Soviel stand fest, bei Vox! Ich legte ein schnelles Tempo vor und spähte so weit voraus, wie das in dieser Menschenmenge möglich war, konnte jedoch keine Spur von dem Dieb entdecken. Der Hügel der
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