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45 - Die Banditen von Antares

45 - Die Banditen von Antares

Titel: 45 - Die Banditen von Antares
Autoren: Alan Burt Akers
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Stadt wohnten, so lebten dort die fetten Ponshos, die nur darauf warteten, gerupft zu werden. Dimpys Onkel Petegland hatte auf einem Hügel einmal ein unangenehmes Erlebnis gehabt und sie von da an nur noch entschieden Gipfel genannt. Ein braunschwarzer Crawzer, der von der Gestalt her an einen mannshohen Tausendfüßer erinnerte, hatte Onkel Petegland mit seinen aschfahlen Scheren erfaßt, als der einen Augenblick lang in die andere Richtung gesehen hatte.
    Nun benutzte Dimpy einen Trick, den ihm sein Vater beigebracht hatte. Ihm entging keine Einzelheit der Umgebung, und er nahm jede Kleinigkeit wahr, doch gleichzeitig dachte er über andere Dinge nach: was er mit seinem Leben anstellen wollte, wie er Sleed den Aalglatten erledigen würde, wie schade es doch war, daß Balla die Große eine Hytak war. Selbstverständlich konnten Apim und Hytak eine Familie gründen und wunderbare Kinder in die Welt setzen, doch in seiner jugendlichen Unerfahrenheit wäre es ihm natürlich viel lieber gewesen, wenn auch sie eine Apim gewesen wäre.
    Der Junge vor ihm rutschte auf einem losen Stein aus und wäre gefallen, hätte Dimpy ihn nicht gedankenschnell festgehalten. »Alles in Ordnung, Staky«, sagte er rasch und stellte den Jungen wieder auf die Beine. »Du mußt nur deine Augen gebrauchen, dann ...«
    Sleed versetzte Dimpy einen kräftigen Stoß ins Kreuz. Dimpy geriet ins Stolpern, und da er Staky noch immer festhielt, stürzten beide zu Boden.
    »Du nutzloser Tanzy! Du dummer Rast! Weiter! Mach schon!«
    Selbst in dieser Situation half Dimpy seinem jüngeren Kameraden auf die Füße, während er selbst wieder aufstand. Seine Faust schloß sich um den Griff des kurzen gekrümmten Dolches, der in seinem Gürtel steckte. Sleed sah die instinktive, verräterische Bewegung.
    Sein Fuchsgesicht wurde ganz schmal. Er war noch nicht alt genug, damit seine struppigen Schnurrbarthaare mehr als Stoppeln waren, doch der ganze Stolz, den ein Khibil seiner Rasse entgegenbringt, seine ganze eingebildete Überlegenheit, brach sich in einem Ausdruck Bahn, der puren Haß verkörperte. Dimpy beherrschte sich auf eine Weise, die ihm selbst fremd war, fuhr mit versteinertem Gesicht wieder herum und ging weiter. Er fand den Ausdruck auf dem Gesicht des Khibils melodramatisch und übertrieben. Doch trotz seiner Jugend entging ihm keinesfalls die mörderische Absicht, die das Antlitz des Khibils verriet.
    Da er sich doch nicht so in der Gewalt hatte, wie er dachte, stieß er sich den Kopf an einem Felsvorsprung. Er murmelte etwas, das sich auf Ibmas der übelsten Sorte bezog, und ging weiter. Sein Vater hatte immer gesagt, er habe einen Schädel wie ein Vosk. Der Zusammenprall führte lediglich dazu, daß er auf seine Umgebung, seine Begleiter und das Ziel dieses Raubzugs nur noch ärgerlicher wurde.
    Obwohl sich Oxoniums Leben im allgemeinen auf zwei Ebenen abspielte, waren die Gesellschaftsschichten der Ober- und Unterklasse ausgesprochen vielseitig. Berechnende Blicke aus den Gräben – wie die Elendsviertel auf dem Grund der schmalen ehemaligen Kanäle genannt wurden – folgten jeder Bewegung der aristokratischen Bewohner der Gipfel. Von den Hunderte von Metern hohen Hügeln spähten unduldsame und mißtrauische Männer in die Tiefe, um den menschlichen Abschaum, der tief unten in den Gräben schwärte, keinen Augenblick lang aus den Augen zu verlieren. Die hohen Herren beschäftigten Söldner und bezahlten die berüchtigte Kataki-Wache, um das in der Tiefe wimmelnde Ungeziefer unter Aufsicht zu halten. Die Banden wiederum bildeten ihren Nachwuchs in allen Arten des Betrugs, des Diebstahls und des Mordes aus.
    Gelegentlich stieß die Gruppe auf ihrem Weg nach oben auf miteinander verbundene Korridore, die Menschenhände in den Fels getrieben hatten. Manche Gänge waren sogar gepflastert und verputzt. Niemand konnte mit Bestimmtheit sagen, wie alt diese Durchgänge waren. Nach echter kregischer Sitte gab es natürlich eine Vielzahl von Geschichten, deren Ursprung allesamt höchst zweifelhaft war.
    Sleed der Aalglatte trug einen breiten Dolch im Gürtel, und genau wie Dimpy mit seinem Krummdolch war er klug genug gewesen, ihn gegen den Praxul nicht einzusetzen. Falls mich dieser Cramph damit sticht, schwor sich Dimpy, werde ich ihn ... Nun, was sollte er tun, hier im Untergrund, umgeben von angehenden Mitgliedern der Höllenhunde? Er knirschte mit den Zähnen und marschierte äußerst schlechtgelaunt weiter.
    Von der Decke fielen
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