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42 - Die Trommeln von Scorpio

42 - Die Trommeln von Scorpio

Titel: 42 - Die Trommeln von Scorpio
Autoren: Alan Burt Akers
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Teer bedeuteten mir nichts.
    »Also gut, ihr Herren der Sterne!« schrie ich mit zurückgeworfenem Kopf in den Himmel. Als nächstes wollte ich eigentlich so etwas rufen wie: ›Was zur Herrelldrinischen Hölle verlangt ihr diesmal, ihr pfuschende Riesenonker?‹, doch dann preßte ich die Lippen nur noch fest aufeinander.
    In letzter Zeit hatte ich mich gelegentlich gefragt, ob die Herren der Sterne mich besser behandelt hätten, wenn ich ihnen mit einem Bruchteil des ehrfurchtsvollen Respekts begegnet wäre, den die anderen Kregoinye ihnen entgegenbrachten. Ich hatte da erhebliche Zweifel. Trotzdem war es vielleicht eine gute Idee, zu Kreuze zu kriechen, wie man in Clishdrin sagt, sich tief zu verneigen und anzubiedern, um nicht den Zorn zu wecken, der mich vierhundert Lichtjahre zum Planeten meiner Geburt zurückschleudern konnte.
    Also gut! Bei den eitrigen Augäpfeln und ekelerregenden Nasenlöchern Makki-Grodnos! Ich würde die Everoinye täuschen, bis sie nicht mehr wußten, wo oben und unten war.
    Über dem Boot ertönte eine klirrende Stimme.
    »Dray Prescot!«
    Ich sah mich an Deck um, während die Wellen gegen die Planken schlugen; natürlich befand sich außer mir niemand an Bord.
    Ich sagte langsam, als müsse jedes Wort äußerst genau bedacht werden, bevor es ausgesprochen wurde: »Es ist unumgänglich, daß ich sofort zurückkehre. Es ist von lebenswichtiger Bedeutung. Die Herrscherin Delia ...«
    Sie unterbrachen mich, als ich den Namen aussprach und er mein Innerstes mit sengenden Peitschenhieben quälte, während ich darum kämpfen mußte, nicht den Verstand zu verlieren. »Wir sind uns der Lage bewußt. Es ist genug Zeit vorhanden.«
    »Zeit!« Hitzewellen durchströmten meinen Körper. Die Herren der Sterne konnten den Fluß der Zeit beeinflussen und hatten mich schon öfter an verschiedene Stellen des Zeitstroms versetzt. Hoffnung stieg in mir auf. »Setzt mich in dem Augenblick ab, da ...«, schrie ich hinauf.
    »Es steht dir nicht zu, uns zu sagen, was wir zu tun und zu lassen haben.«
    »Natürlich nicht«, sagte ich sofort.
    Darauf folgte eine Pause. Sie waren Überwesen, deren Alter sich jeder Berechnung entzog; Geschöpfe, die einst so menschlich gewesen waren wie ich. Konnten sie sich wirklich noch daran erinnern und verstehen, wie es war, ein Mensch zu sein? In der Vergangenheit hatte ich es zwar bezweifelt, doch dann war ich zu dem Schluß gekommen, daß ich mich im Irrtum befand.
    Würden sie sich also nun davon täuschen lassen, daß ich mich auf so ungewohnte Weise ihren Wünschen fügte?
    Eine Stimme, die sich meiner Meinung nach von der ersten unterschied, sagte: »Du hast unsere Befehle befolgt, Dray Prescot. Wir wußten, daß du über das Yrium verfügst, und du hast bewiesen, daß du die Gabe des überlegenen Charisma weise einsetzen kannst – manchmal. Taranjin ist von den Eindringlingen aus Schann gesäubert worden.«
    »Was muß als nächstes getan werden?« fragte ich, anstatt loszubrüllen, daß mir dies bekannt sei, bei Krun, und welchen Sinn es habe, Neuigkeiten von gestern zu wiederholen.
    Den nächsten Worten haftete ein unmißverständlicher, düsterer Unterton an.
    »Es werden weitere Eindringlinge kommen.«
    In meinem erregten Geisteszustand fiel mir eine passende Entgegnung schwer. Früher hätte ich unbeherrschte Worte, einen Fluch gegen die Shanks und die Herren der Sterne ausgestoßen. Ich mußte nachdenken. Ich sagte: »Und ihr werdet mich absetzen, um sie zu bekämpfen?«
    Sie machten sich nicht einmal die Mühe, auf eine so dumme Bemerkung zu antworten.
    Langsam stellte sich die Frage, ob sie mich einfach durchschauten, denn bei unserer letzten Zusammenkunft hatte ich mit ihnen diskutiert und sie zu einer Vorgehensweise überreden können, die das genaue Gegenteil ihrer ursprünglichen Wünsche darstellte. Ich hatte eine Entscheidung der Everoinye umgestoßen. Nun spielte ich ihnen mit einer solchen Unterwürfigkeit den Jasager vor, daß sie meiner Meinung nach Verdacht schöpfen mußten.
    Also bot ich ein wenig Mut auf und sagte herausfordernd: »Was ist mit meinem Voller? Ihr habt mir das Flugboot weggenommen. Es ist Zeit, daß ihr es zurückgebt.«
    »Wenn die rechte Zeit gekommen ist.«
    »Und ich habe auch keinen Burschen namens Wulk getroffen ...«
    »Er ist mit einem anderen Fall beschäftigt.«
    O ja, sie verwendeten genau diese Worte, in ihrer kregischen wie terrestrischen Bedeutung. Mit einem Fall beschäftigt. Also wirklich ...
    »Es gibt andere
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