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3He (German Edition)

3He (German Edition)

Titel: 3He (German Edition)
Autoren: Bernd Stass
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gibst als sonst. «
    »Was willst du denn? « Der Wärter hatte ein listiges Funkeln in den Augen.
    »Mann, wenn du mich so fragst. Ich würde gerne die Oberfläche einmal wieder sehen. «
    »...und abhauen? «
    »Nein ich bin doch nicht blöde. Ich weiß, dass ich das nicht überlebe, da draußen. «
    »Also gut, komm, dann will ich aber den Rest hören, verstanden. « Sie stiegen das Treppenhaus hinauf das höher war als es erst den Anschein hatte. »Also, erzähl weiter. «
    »Das da vorn, ist das die Außentür? «
    »Ja, das ist sie und jetzt erzähl endlich! Ich habe schon genug Zeit mit dir vertrödelt. «
    »Ja, ist ja gut. Also dieser Mallzoni hat scheinbar nach seinem Attentat eine Gehirnwäsche bekommen. Dadurch hat er seinen Prozess nicht mitbekommen und die Schuld auf sich genommen. So verstehe ich das, was er so im Traum gemurmelt hat. Das ist schwer, einen Zellengenossen auszuhorchen, ohne das der etwas merkt, das kannst du mir glauben. « Er bekräftigte seine Äußerung mit heftigem Kopfnicken.
    »Weiter! «
    »Was weiter, das war’s! «
    »Und dafür sind wir hier hinauf gestiegen? Keine weiteren Informationen mehr? «
    »Nein, morgen vielleicht wieder. «
    »Ich glaube du spinnst. Gut, wenn wir schon hier hinaufgestiegen sind, sollst du auch etwas davon haben. «
    »Wirklich, super Mann. « Trilian bemerkte vor lauter Begeisterung nicht, das sein Wärter am Rande seiner Beherrschung war. Er öffnete die Außentür. Eine sengende Hitze erfüllte sofort den Vorraum des Treppenhauses.
    »Wow, « entfuhr es Trilian. Geblendet hielt er die Hand über die Augen. »So habe ich mir das nicht vorgestellt. «
    »Oh, du wirst noch mehr sehen. « Mit einem sarkastischen Lachen griff der Wächter den schmächtigen Trilian und riss ihn von den Beinen. Er stieß ihn mit kräftigem Schwung aus der Tür, mitten in den glühend heißen Sand der Sahara. »Na, gefällt die das, frische Luft hier draußen, was? «
    Trilian schrie vor Schmerzen, als er auf den heißen Sand prallte. Sofort entwickelten sich an seinen Füßen, Brandblasen.
    »Mir ist doch noch was eingefallen, « schrie er verzweifelt.
    »Ja? Gut, das kannst du mir ja nächstes Mal erzählen. « Mit einem dumpfen Schlag zog der Wärter die Außentür wieder zu. Danach verriegelte er sie ordnungsgemäß.
Ordnung muss sein!
Die klagenden Schreie seines Informanten verstummten schon nach kurzer Zeit.
    Laslo Mallzoni zerrte mal wieder an seinem Halsband, das er so sehr hasste. Er wusste, dass es nicht zu öffnen war und diejenigen die es versucht hatten, bezahlten mit Ihrem Leben dafür. Dieses Halsband, der Zwinger wie Ihn die Häftlinge nannten, hatte es in sich. Damit ließ sich jeder Gefangene genau orten und falls er aus dem Erfassungsbereich der Gefängnisanlage geriet, paralysierte der Zwinger seinen Träger sofort. Wenn dann nicht innerhalb von fünfzehn Minuten von der Wachmannschaft der Gegencode am Halsband eingegeben wurde, tat die zweite Stufe des Halsbandes das Übrige. Dem Träger wurde eine Giftinjektion verabreicht, dann gab es keine Rettung mehr. Mittels des Zwingers waren auch krampfartige Schmerzen seitens der Wachmannschaft zuzufügen. Aus Sicherheitsgründen hieß es. Es wurden regelrechte Wetten von den Wachen abgeschlossen, welcher Gefangene die meisten Schmerzen aushalten konnte.
    »He, Laslo, « der Ruf riss Ihn aus seinen Gedanken.
    »Nenn mich nicht so, du Penner! Nur meine Freunde dürfen mich beim Vornamen nennen! Kapiert! « Erwiderte er.
    »Uhh, ist seine Majestät heute nicht gut drauf. Hat man von deinem Tellerchen gegessen? «
    »Halt die Klappe, was willst du? «
    »Hast du das schon von Trilian gehört? Die haben Ihn gefunden. «
    »Dachte ich mir schon, « brummte Mallzoni zu seinem neuen Zellengenossen. »Er wollte nicht mehr! «
    Bouldier der ewig plappernde Franzose hob die Augenbraue. »Was, etwa leben? Mondjeu. Warum hast du Ihn nicht davon abgehalten? Abhauen ist doch nicht die Lösung. «
    »Warum sollte ich? «
    »Na ja, du warst doch ungefähr vier Jahre mit ihm zusammen. «
    »Fünf, fünf Jahre und wir waren nicht verheiratet. Er war nur mein Zellengenosse! Er hat es so gewollt! Im Übrigen war er krank! Er wollte nicht dahinsiechen wie viele anderen und ich will jetzt darüber nicht mehr reden! Verstanden? «
    Beklemmendes Schweigen, nur das ewige rumoren der Fusionsgeneratoren, tief im Fels verankert, summten ihr tödliches Lied.
    Bouldier begann unruhig auf dem unbequemen, verschraubten Metallstuhl hin und
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