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39 - Meuchelmörder von Scorpio

39 - Meuchelmörder von Scorpio

Titel: 39 - Meuchelmörder von Scorpio
Autoren: Alan Burt Akers
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näher benennen konnte, Sorgen bereitete.
    Also gut. Die Herren der Sterne hatten Mevancy und mich hier nach Tsungfaril versetzt. Ich hätte gewettet, daß wir Mishuro beschützen sollten, doch jetzt war Mishuro tot, und ich war immer noch hier, was bewies, daß ich falsch gelegen hatte. Da waren die anderen, die zusammen mit unserer Karawane eingetroffen und von Mevancy gerettet worden waren, was sie deshalb logischerweise ebenfalls für einen weiteren Schutz in Frage kommen ließ.
    Das war unwiderlegbar. Ich war absolut davon überzeugt, daß die Herren der Sterne an diesem abgelegenen Land mit seinem unerschütterlichen Glauben an das kommende Himmlische Paradies interessiert waren. Warum sich die Herren der Sterne dafür interessierten, wußte ich nicht. Was sie wußten und taten, war ihre Sache. Letzten Endes lief es auf folgendes hinaus: Mevancy und ich mußten die Person oder die Personen finden, um die sich die Everoinye kümmern wollten, und sie mit unserem Leben beschützen.
    Leicht.
    Ha!
    Es gab folgendes zu tun: den Krug leeren, einen Happen zu essen besorgen, dann zu Mishuros Villa zurückkriechen, mein Lager aufsuchen und schlafen gehen.
    Am nächsten Morgen würde sich alles aufklären.
    Der letzte Tropfen Shenlitz rann mir durch die Kehle, und ich stand von dem Tisch auf, den Krug noch immer in der Hand.
    Ein Mann blieb bei dem Tisch stehen. Er trug das hier allgegenwärtige hellbraune Gewand, einen gelben Turban über dem dunkelhäutigen Gesicht, hatte leuchtende Augen und eine Hakennase.
    Mir fiel die Spange auf, die eine Ecke seines Umhangs zusammenraffte – glitzernder Tand, der einen Schwertfisch in einem Ring darstellte. Im nächsten Augenblick schoß eine Hand aus dem Ärmel des Gewandes, und ich sah das bösartige Glitzern von Stahl. Er warf mit unfehlbarer Treffsicherheit. Der Dolch blitzte direkt auf meine Kehle zu.

2
     
     
    Der Krug in meiner Faust schnellte in einem reinen Reflex quer über meinen Körper. Der Dolch gab ein einziges helles Klingeln von sich und wirbelte in einem silbernen Blitz fort. Einen Herzschlag später überbrückte der Krug die dazwischenliegende Spanne und krachte voll gegen die Stirn des unerfreulichen messerwerfenden Genossen. Er stieß ein schwaches Grunzen aus, stürzte nieder und brach in die Knie. Sein Gesicht schlug auf die Tischkante.
    In dem Stimmengewirr bemerkten nur wenige Leute dieses Zwischenspiel.
    Ein hagerer Gon am Nebentisch sagte: »Das war schnell, Dom.«
    »Aye.«
    »Erledige ihn oder verschwinde, Schtump.«
    Unter den gegebenen Umständen war das ein guter Rat. Ich nickte. »Du hast recht, Dom. Remberee.«
    Er erwiderte das Nicken und hob seinen Krug, während ich schnell zur Tür ging. Der Genosse mit dem Schwertfisch in dem Ring konnte Freunde haben. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich keine Lust, unnötige Gefahren zu bestehen. Wenn ich viel mehr über die Machenschaften hinter den Kulissen wußte, würde die Zeit kommen, diese Bande von Strolchen auszuräuchern.
    Die erstaunlichen und ungewöhnlichen Wolken, die die Stadt früher am Abend verdunkelt hatten, hielten sich hartnäckig. Die schmalen Straßen waren voller Schatten. Es regnete nicht, da dies so entsetzlich ungewöhnlich gewesen wäre, daß es dem Glauben getrotzt hätte. Eine der interessanteren Geschichten dieses Teiles der Welt erzählte davon, wie ein bestimmter Naghan der Heitere, der sich in Cheryl, die Tochter eines wohlhabenden Juwelenschmiedes, verliebt hatte, um ihre Hand anhielt und von dem Juwelenschmied Hwang Tei mit den brutalen Worten abgewiesen wurde: »Meine Tochter wird niemals den bettelarmen Sohn eines Sandalenmachers heiraten! Hinfort!« Naghan und Cheryl waren verzweifelt und beschlossen, durchzubrennen. Sie banden Hwang Teis bestes Lictrix los und ritten ohne Sattel mit zwei Flaschen Wasser los, um die Wüste zu durchqueren und ein neues Leben zu beginnen. Die Hufabdrücke im Sand waren für jedermann sichtbar. Hwang Tei hätte keine Schwierigkeiten gehabt, sie zusammen mit seinen Verwandten in einer wilden Verfolgungsjagd einzuholen. Dann geschah das Wunder. Es regnete. Der Erzähler hörte an dieser dramatischen Stelle auf, um seinem Publikum Zeit zu geben, sich vor Staunen über dieses unerhörte Wunder zu äußern. Wann das alles passierte, ist Angelegenheit der Gelehrten.
    In dieser Nacht regnete es nicht in Makilorn.
    Die Sterne brachen bereits durch die Bewölkung, und sobald die Zwillingssonnen Luz und Walig aufgingen, würde die Handvoll Wolken
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