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321 - In 80 Welten durch den Tag

321 - In 80 Welten durch den Tag

Titel: 321 - In 80 Welten durch den Tag
Autoren: Oliver Fröhlich
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ständigen Furcht leben, unversehens zu altern.
    Zwei Archivare eilten auf ihn zu. »Was ist geschehen?«
    Mit knappen Worten berichtete Matt.
    Wortlos verschwand einer der Archivare in einer nahegelegenen Kuppel und kam kurz darauf mit einem Ding zurück, das der Spiralen- und Glaskolbenwaffe ähnelte.
    »Was zum...?«, brachte Matt noch hervor.
    Xij ließ Matt los und wollte sich auf den Geschuppten stürzen. Zu spät. Aus einem gläsernen Dorn schoss ein wabernder Strahl und traf Matt in die Brust.
    Er wartete auf den alles verzehrenden Schmerz, aber der blieb aus. Stattdessen kehrte plötzlich seine Kraft zurück.
    »Ich habe ihn mit Tachyonen geflutet«, erklärte der Archivar. »Nun sollte er seine Aufgabe erfüllen können.«
    Matt richtete sich auf. Mit einem Mal fühlte er sich wie neugeboren. »Was hat es mit diesem Siegelstein auf sich?«
    »Auch wenn du der Geweissagte bist, musst du nicht alles wissen«, sagte der Geschuppte.
    Ein weiterer Archivar trat aus dem Möbiustor. Er reichte Matt ein tellergroßes X aus Chrom. Eine kugelförmige Erhebung zierte den Kreuzungspunkt auf der einen Seite. Auf der anderen lag im Zentrum ein sternförmiges Loch. Zugleich gab er ihm eine Kette, an der eine Art Schlüssel hing. Ein fingerlanger Chromstab mit strahlenförmigen Auswüchsen am Ende.
    »Was ist das?«, fragte Matt.
    Statt einer Antwort legte der Archivar ihm die Hand auf die Stirn. Wissen durchströmte Matt.
    Superior Magtron. Ein Supermagnet, dessen Stärke sogar das Erdmagnetfeld übertrifft. Damit sollte es gelingen, den Flächenräumer binnen Minuten aufzuladen.
    » Danke.« Matt wusste nicht, ob er dem Archivar die Hand schütteln sollte, also ließ er es bleiben. Dann fiel ihm etwas Wesentliches ein: »Wie bringen wir das Gerät durch das Zeitportal? Wir können nichts mitnehmen...«
    Er verstummte, als er selbst auf die Lösung des Problems kam: »Doch, wir können Dinge mitnehmen – sofern sie sich im Inneren unserer Körper befinden!« Auf diese Weise waren ihnen auch die Translatorchips erhalten geblieben. Matt sah zu Grao. »Was meinst du – kannst du das Ding in dir aufnehmen?«
    Der Formwandler nickte ohne Zögern. »Das sollte kein Problem sein.«
    Matthew wandte sich an Tom. »Und was ist mit dir?«
    »Ich werde noch gebraucht. Es könnten weitere Tore aufbrechen, die ich versiegeln muss. Ich hoffe, ich kann die Archivare überzeugen, dass wir es einmal versuchen, ohne mein Pendant vorher zu ermorden. Sie haben mich gebeten, hierzubleiben und abzuwarten, ob durch deine Aktion die Welten tatsächlich wieder in Einklang kommen. Ich werde euch noch zu einem Zeitportal in meiner Welt bringen, dann heißt es Abschied nehmen.« Ericson grinste. »Aber vielleicht besuche ich euch irgendwann einmal. Unsterbliche haben schließlich alle Zeit der Welt.«
    Epilog
    Archivarengeplauder
    » Wir können es wirklich schaffen. Durch das Schließen des Tors in Ericsons Welt ist ein wenig Ruhe eingekehrt.«
    »Du hast recht. Die Drift verlangsamt sich. Mit viel Glück kommt es durch den Schuss des Flächenräumers zur Vernichtung des Streiters, zum Stillstand der Drift und zur Rettung aller Welten. Es war richtig, Matthew Drax zu unterstützen.«
    »Aber wird die Domäne eine derartige Raumzeiterschütterung überleben?«
    »Keiner weiß es. Aber ich bin bereit, sie zu opfern. Wenn die Zerstörung der Welten verhindert wird, haben wir den Zweck erfüllt, den der Prophet uns gegeben hat.«
    »Das ist richtig.«
    Schweigen. Dann: »Hätten wir es ihm sagen sollen?«
    »Was?«
    »Die Gefahr, in der der wahre Geweissagte und seine Begleiter schweben.«
    »Du meinst, weil sich beim Auseinanderdriften der Welten die Portale gedehnt haben.«
    »Nicht nur gedehnt! Manche sind eingerissen, andere völlig gekappt. Nur deshalb sind sie überhaupt in der Domäne gelandet. Und jetzt drohen sich die Portale aufzulösen.«
    »Lass uns hoffen, dass der Retter in seine Welt zurückkommt, bevor die Verbindung dorthin abgerissen ist.«
    »Ja. Aber hätten wir es ihm sagen sollen?«
    »Gleichgültig. Jetzt ist es ohnehin zu spät. Die Vergangenheit lässt sich nicht ändern. Und wenn, dann nur mit unkalkulierbaren Auswirkungen.«
    ENDE
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