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3 Rittergeschichten - Erst ich ein Stück, dann du

3 Rittergeschichten - Erst ich ein Stück, dann du

Titel: 3 Rittergeschichten - Erst ich ein Stück, dann du
Autoren: Random House
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machtlos. „Mama. Papa“, flüstert er verzweifelt. „Wo seid ihr bloß? Und wie kann ich euch helfen?“

    Noch einmal nimmt Julius seine ganze Kraft und seinen ganzen Willen zusammen, und siehe da! – Plötzlich gibt die Erde nach. Langsam gleitet das Schwert hinein. Julius hält den Griff noch immer fest umklammert, und genau in dem Moment, als die Klinge vollständig verschwunden ist, geht ein Beben durch die Steppe. Der Boden erzittert und ein gewaltiger Riss tut sich unter Julius, Lara und Heinrich auf.

    Julius stürzt in die Tiefe und schlägt
    auf einem harten Grund auf.
    Das Schwert rutscht ihm aus der Hand.
    Klirrend landet es eine Armlänge
    von ihm entfernt auf dem Boden.
    Hinter ihm ertönt ein lautes Poltern.
    Lara schreit und Heinrich brüllt.
     
    Unzählige Steine und jede Menge Geröll und Staub prasseln herab.
    Hustend richtet Julius sich auf. „Liegen bleiben!“, donnert eine Stimme, die ihm nur allzu bekannt vorkommt.
    „Bruno“, stöhnt Julius und lässt sich auf den Boden zurücksinken. „Hab ich es doch geahnt!“
    Hinter ihm ertönt ein leises Knurren. Heinrich hat den Sturz offenbar unbeschadet überstanden, doch was ist mit seiner Freundin?
    „Lara?“, ruft Julius. „Alles in Ordnung mit dir?“
    „Keine Sorge, deine Herzallerliebste ist wohlauf“, erwidert Bruno spöttisch. „Sie scheint allerdings ein wenig besorgt um dich zu sein.“

    „Ach, halt doch deine Klappe!“, zischt Julius. Wütend zerrt er sich den Helm vom Kopf und richtet seinen Blick nach oben.
    Er und seine Freunde sind in einer Art unterirdischen Höhle gelandet. Wenige Schritte von ihm entfernt stehen fünfzehn bis zwanzig Brunos. Sie alle tragen kupferfarbene Rüstungen und lange goldene Schwerter.
     
    „Wo sind meine Eltern?“, krächzt Julius.
    „Was hast du mit ihnen gemacht?“
    „Sie sind hier bei mir in der Höhle“,
    antworten alle Brunos gleichzeitig.
    „Du kannst sie gegen deinen Bären
    und deine Liebste eintauschen.“

    „Niemals!“, weist Julius Brunos Forderung zurück. „Ich werde um sie kämpfen. Und zwar um alle vier!“
    Blitzschnell stützt er sich auf und wirft sich mit einem Satz auf sein Schwert zu. Seine Hand umfasst bereits den Griff, da springt plötzlich etwas Riesiges auf seinen Rücken. Es ist warm und zottelig und stupst seine kalte Nase in seinen Nacken.
    „Heinrich, nein!“, brüllt Julius. „Hör auf! Das ist kein Spiel. Du verdirbst noch alles.“
     
    Julius schlägt wie wild um sich.
    Das Schwert entgleitet ihm wieder.
    „Hahaha!“, prustet Bruno los.
     
    Sein schadenfrohes Gelächter hallt von den Höhlenwänden wider.
    Aber Julius gibt nicht auf. Stöhnend wälzt er sich unter dem Bauch des Bären hin und her, bis er auf dem Rücken liegt. Er stemmt seine Hände gegen Heinrichs Brust und versucht mit aller Macht, ihn von sich wegzudrücken.
    Doch Heinrich grunzt nur und fährt Julius mit seiner langen Zunge über die Nase. Brunos Lachen verklingt und die Höhlenwände sehen plötzlich hell und freundlich aus.

    „Guten Morgen, edler Ritter“, hört Julius seine Mutter rufen. „Willst du nicht endlich aufstehen? Das Wetter ist herrlich und du hast dich doch schon so auf diesen Faschingssamstag gefreut.“
     
    Mit einem Schlag ist Julius hellwach.
    Er liegt daheim in seinem Bett.
     
    Über ihm steht sein bester Kumpel Heinrich, die zottelige braune Promenadenmischung, und hechelt ihm seinen warmen Atem ins Gesicht.
    „Raus aus meinem Bett, du Ungetüm!“, ruft Julius lachend. „Heute haben wir eine Menge Abenteuer zu bestehen.“
    Er schwingt seine Beine über die Bettkante und betrachtet stolz seine neue Plastikritterrüstung und das Schwert mit der extralangen Klinge, die auf dem Teppich liegen und nur darauf warten, dass Ritter Julius seine ärgsten Feinde, die Zwillinge Ritter Bruno und Ritter Kuno, endlich einmal besiegt.

    Heute kann es gelingen.
    Denn heute ist Julius mutig genug.
    Er wird Ritterin Lara endlich fragen,
    ob sie an seiner Seite kämpfen will.
    Dann steht es zwei gegen zwei.
     
    Mit einem Satz ist Julius auf den Beinen. Er freut sich riesig auf diesen Tag, denn am Ende eines langen Kampfes werden alle Ritter, Indianer und Prinzessinnen aus der Wohnsiedlung ein großes Feuer machen, Würstchen und Kartoffeln grillen und zumindest bis zum nächsten Fasching die allerbesten Freunde sein.

    Das verzwickte Labyrinth
     
    In den Katakomben der Ritterburg ist ein Schatz versteckt. Doch nur 1 Ritter kennt den richtigen Weg.
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