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3 Die Rinucci Brüder: Unter der goldenen Sonne Roms

3 Die Rinucci Brüder: Unter der goldenen Sonne Roms

Titel: 3 Die Rinucci Brüder: Unter der goldenen Sonne Roms
Autoren: Lucy Gordon
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dem französischen Namen Karls des Großen. Aber das verrate ich nur meinen besten Freunden.“
    „Vielen Dank.“ Lächelnd akzeptierte Luke diese Auszeichnung. „Warum hat man dich nach diesem früheren Kaiser benannt?“
    „Weil ich einer seiner Nachkommen bin. Sein Vater war ‚Pepino il Breve‘, also Pippin der Kurze. Wir Pepinos stammen von diesem Kaiser ab, das ist doch klar.“
    „Wie kannst du dir da so sicher sein? Er hat doch vor mehr als zwölfhundert Jahren gelebt.“ Überrascht sah Charlie ihn an. „Meine Mutter hat es mir erzählt.“
    „Glaubst du alles, was deine Mutter sagt?“
    „O ja, das sollte man tun, wenn man sich Probleme ersparen will.“
    „Das kenne ich. Meine ist genauso.“
    Sie stießen an. Charlie leerte sein Glas in einem Zug und füllte es sogleich wieder.
    „Wenn ich trinke, vergesse ich alles“, erklärte er fröhlich.
    „Was willst du denn vergessen?“
    „Alles Mögliche. Wen interessiert das schon? Warum trinkst du?“
    „Ich trinke mir Mut an, weil ich mich morgen mit einer Frau auseinandersetzen muss, die ein Drache ist.“
    „Ah ja, solche Frauen sind die schlimmsten. Aber du wirst bestimmt mit ihr fertig.“
    „Das bezweifle ich.“
    „Du brauchst ihr nur zu erklären, dass du keine Zeit für irgendwelchen Unsinn hast“, riet Charlie ihm. „Anders kann man mit Frauen nicht umgehen.“
    Jetzt habe ich schon zwei Tipps, wie ich mit der Situation fertig werden kann, überlegte Luke belustigt. Seine Mutter hatte ihm geraten, es auf die charmante Art zu versuchen, und der naive junge Mann war der Meinung, man sollte Frauen gegenüber als Autoritätsperson auftreten. Nachdem sie zwei weitere Bars besucht hatten, beschloss Luke, zum Hotel zurückzufahren. Doch plötzlich hörten sie lautes Geschrei, ein Kind fing an zu weinen, ein Hund jaulte, und vier Jugendlich e tauchten vor ihnen auf. Einer der Jungen hielt einen jungen Hund fest, der zum Erbarmen winselte und versuchte, sich zu befreien. Ein etwa Zwölfjähriger bemühte sich, seinen Hund zu retten, doch die Jungen warfen sich gegenseitig das kleine Tier zu.
    „Was für gemeine Kerle!“, rief Charlie aus.
    „Ja, das finde ich auch“, stimmte Luke ihm zu, während sie auf die Jugendlichen zugingen. Als die jungen Leute sie bemerkten, zögerten sie sekundenlang, Zeit genug für Charlie, den Hund an sich zu reißen. Zwei von ihnen versuchten, ihm ihn wieder wegzunehmen, doch Luke hielt sie so lange auf, bis Charlie das Tierchen dem Kind zurückgegeben hatte, das damit rasch davonlief. Obwohl sie zahlenmäßig unterlegen waren, war Charlie so wütend, dass es ihm mit Lukes tatkräftiger Unterstützung gelang, die Jugendlichen daran zu hindern, das Kind zu verfolgen. Auf einmal ertönten

aus verschiedenen Richtungen Polizeisirenen, wenig später wurden die Raufbolde eingekreist, in die Autos geführt und auf das nächste Polizeirevier gebracht.
    Das kann nur Netta Pepino sein, niemand anders klopft so an, dachte Minnie, als es an der Tür klopfte. Lächelnd öffnete sie.
    „Ist es nicht zu spät?“, fragte Netta.
    „Nein, ich war noch nicht im Bett.“
    „Du arbeitest zu viel“, stellte Netta fest. „Weil ich weiß, dass du kaum Zeit zum Einkaufen hast, habe ich dir etwas mitgebracht.“
    Dieses Ritual hielten sie seit vielen Jahren aufrecht. Minnie hatte eine gut gehende Anwaltskanzlei an der Via Veneto, und ihre Sekretärin hätte ohne weiteres für sie einkaufen können. Doch seit ihrem achtzehnten Lebensjahr verließ Minnie sich auf Netta. Damals war sie als Gianni Pepinos Braut von Netta herzlich in der Familie aufgenommen worden.
    Schon während des Jurastudiums war Minnie von ihrer Schwiegermutter verwöhnt worden. Daran hatte sich bis heute nichts geändert. Gianni war vor vier Jahren gestorben, doch Minnie hatte nie daran gedacht, in eine luxuriösere Wohnung umzuziehen oder die Verbindung zu Netta, die für sie eine Ersatzmutter war, einschlafen zu lassen.
    „Schinken, Parmesan, Pasta, alles, was du gern isst“, erklärte Netta und stellte die Einkaufstüte auf den Tisch. „Sieh es dir an.“
    „Das ist nicht nötig, du machst sowieso alles richtig“, antwortete Minnie lächelnd. „Setz dich. Möchtest du einen Kaffee oder einen Whisky?“
    „Whisky.“ Netta ließ sich lachend in den Sessel sinken.
    „Ich trinke lieber einen Tee.“
    „Du bist und bleibst eine Engländerin, obwohl du schon vierzehn Jahre in Italien lebst.“ Nettas Stimme klang liebevoll.
    Als Minnie anfangen
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