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2941 - Die Zeit läuft ab

2941 - Die Zeit läuft ab

Titel: 2941 - Die Zeit läuft ab
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die Befreiung von Daryll durch das FBI.
    Als ich den Jaguar mit quietschenden Reifen in die Zufahrt zum Firmengelände steuerte, öffnete ein Cop gerade das Tor im Zaun. Ein zweiter Streifenwagen stand hinter dem Wagen mit der offenen Fahrertür. Wenige Sekunden später hielten wir vor dem Gebäude, in dem sich hoffentlich Daryll Halver bei bester Gesundheit aufhielt.
    »Die Übertragung des Ultimatums wird über diverse Server gelenkt, aber der Ausgangspunkt ist hier«, rief Phil.
    Er hatte diese Information von einem der Spezialisten aus dem Field Office erhalten. Ich warf im Laufen einen Blick auf meine Armbanduhr und stöhnte leise auf.
    »Die Zeit ist soeben abgelaufen. Wenn die Kidnapper es ernst meinen, töten sie Daryll in diesem Augenblick«, mahnte ich.
    Es blieb keine Zeit, um vorsichtig in die Werkstatt einzudringen. Ich setzte alles auf eine Karte und stürmte mit gezogener SIG in den weitläufigen Raum. Phil und die vier Cops folgten mir. Es bedurfte nur weniger Gesten, damit wir uns in der Halle verteilten. Ich rannte den mittleren Gang entlang und spähte zwischen die vor sich hin rostenden Maschinen. Nirgends war eine Spur von Daryll oder ihren Entführern zu sehen.
    »Hierher!«
    Einer der Cops lenkte die Aufmerksamkeit in die westliche Ecke der Werkstatt. Ich sprintete los und traf zusammen mit Phil dort ein. Die übermannshohe Installation musste von Daryll stammen. Doch die Künstlerin war nicht bei der Arbeit.
    »Miss Halver! Special Agent Cotton vom FBI. Zeigen Sie sich bitte. Ihr Leben ist in Gefahr!«, rief ich.
    Es war schiere Verzweiflung, die mich dazu trieb. Die leise Hoffnung, dass Daryll Halver sich einfach nur vor uns versteckte, zerstob wenige Augenblicke später.
    »Ich habe sie gefunden, Agent Cotton«, rief ein Officer.
    Wir eilten hinüber in einen Nebenraum, der früher offenbar als Büro genutzt worden war. Auf einem rostigen Stahltisch stand ein Laptop. Die Anzeige auf dem Monitor bestand aus einer blinkenden Null und zeigte damit den Ablauf des Ultimatums an.
    »Ihr Körper ist noch warm«, sagte der Cop.
    Er hockte neben dem Leichnam einer jungen Frau, deren schlanker Körper in einem verdreckten Overall steckte. Unter ihrem Körper wuchs eine Blutlache, die von der breiten Wunde im Bauchbereich gespeist wurde. Daryll Halver war tot.
    »Wir sind keine drei Minuten zu spät gekommen«, stellte Phil fest.
    In seiner Stimme mischten sich Verzweiflung und Wut. Wir hatten unser Bestes getan, um diesen Mord zu verhindern. Es hatte nicht gereicht, auch weil Jason Halver sich viel zu spät an uns gewandt hatte.
    »Warum nur hat er nicht wenigstens diese Pressekonferenz gegeben? Selbst wenn er gelogen hätte, wären die Chancen für seine Tochter erheblich besser gewesen«, schimpfte Phil.
    Ich verstand die Haltung von Jason Halver ebenfalls nicht. Ich vermochte mir nicht vorzustellen, was jetzt in dem Vater von Daryll vorgehen musste. Es war meine undankbare Aufgabe, im Field Office anzurufen und unseren Fehlschlag zu melden.
    »Agent Cotton? Sehen Sie nur«, rief ein Cop.
    Er deutete auf den Monitor des Laptops. Die Darstellung auf der Website hatte sich verändert. Die Erpresser und Mörder hatten ihr Ziel noch nicht erreicht, wie die erneut rückwärts laufende Uhr zeigte.
    »Die haben sogar Bilder vom Leichnam auf die Seite gestellt«, sagte ich betroffen.
    Zusammen mit dem neuen Ultimatum wurden drei Aufnahmen der toten Daryll Halver auf der Website abgebildet. Jeder sollte wissen, dass ihr Vater sich geweigert hatte und dafür mit dem Tod seiner Tochter bezahlt hatte.
    »Ab sofort wird niemand mehr an der Entschlossenheit der Erpresser zweifeln. Fragt sich nur, wer das nächste Opfer sein wird«, sagte Phil.
    Dieses Mal blieben uns immerhin fast vierundzwanzig Stunden, um einen weiteren Mord zu verhindern. Gleichzeitig setzte sich nun hoffentlich bei Jason Halver die Einsicht durch, dass er den Fonds unbedingt einrichten musste.
    ***
    Er saß wie erstarrt vor dem Fernseher und wollte nicht glauben, was er dort als Eilmeldung zu sehen bekam. Seine Finger griffen nach dem Laptop und gaben fast aus eigenem Antrieb die Daten ein, um einen Blick auf die Website zu werfen.
    »Oh, mein Gott! Wie konntest du das nur tun?«, stöhnte Richard.
    Sein Blick erfasste die Anzeige des zweiten Ultimatums genauso wie die verstörenden Bilder der toten Daryll Halver.
    »Es ist meine Schuld. Ich hätte niemals mit dir über diese Idee sprechen dürfen«, murmelte er.
    Richard erinnerte sich an
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