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2938 - Versteck dich, wenn du kannst!

2938 - Versteck dich, wenn du kannst!

Titel: 2938 - Versteck dich, wenn du kannst!
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denn?«, amüsierte sich Phil.
    »Sieht aus wie ein Flashmob. Sonntags geht das ja noch an, aber wehe, wenn die morgen früh wiederkommen.«
    Wir waren unterwegs zur Fulton Street, wollten Michelle das Foto von Otis Pearlman zeigen. Die Sache war wichtig, aber nicht so dringend, dass mich der Auflauf, in dessen Mitte wir uns zu befinden schienen, sonderlich störte.
    »Die sind in ein paar Minuten wieder weg und stellen die Fotos ihres Events ins Internet«, grinste ich zu meinem Partner hinüber.
    In diesem Moment meldete sich ein förmlich klingender Beamter aus dem NYPD-Hauptquartier über mein Telefon. »Agent Cotton, wir haben Anweisung, Sie direkt und unverzüglich über sämtliche Erkenntnisse betreffend eines unserer Leute zu informieren. Es handelt sich um Police Lieutenant Otis Pearlman.«
    Mit einem Schlag war ich hochkonzentriert.
    »Lieutenant Pearlman war heute auf Streife. Wir haben ihn gebeten, zu einer Befragung ins Hauptquartier zurückzukommen. Es kam lediglich sein Partner, allein. Sagte, Pearlman habe sich von ihm zu Hause absetzen lassen, nachdem er sich an einem heißen Kaffee verbrüht hat.«
    »Wo ist er jetzt? Haben Sie ihn?«
    Der Beamte verneinte. Sie hatten Pearlman nicht zu Hause angetroffen. Jetzt standen meine Nerven unter Strom. Ich sagte ihm, wohin wir unterwegs waren.
    »Schicken Sie Ihre Leute dahin. Möglich, dass Pearlman dort auftaucht, um sich an die Zeugin heranzumachen.«
    Ich drückte das Gespräch weg und schaltete das Rotlicht ein. Schon beim ersten Sirenenton fuhren die Flashmobber vor uns erschrocken auseinander. Es dauerte dennoch scheinbar unendlich lange, bis alle den Ernst der Lage verstanden hatten und den Weg freigaben. Doch noch immer kamen wir nicht vom Fleck.
    Die Wagen, die vor uns in der Menge standen, benötigten weitere wertvolle Sekunden, um an die Seite zu fahren. Dann, nach einer scheinbaren Unendlichkeit, war die Straße endlich frei. Ich drückte das Gaspedal nach unten und ließ den Wagen nach vorne schießen.
    »Hoffen wir, dass Pearlman einfach nur versucht abzuhauen, statt noch einen Mord auf sein Gewissen zu laden«, sprach Phil meine stille Hoffnung aus.
    ***
    Otis Pearlman legte sein Ohr an die Türfüllung. Da drin war jemand, er hörte eine Frauenstimme, ein kurzes, leises Lachen.
    »Mach die Tür auf, dumme Pute«, knurrte er. Sein ganzer Körper war gespannt. Die Agentin war jünger und mit Sicherheit durchtrainierter als er. Er musste sie sofort erwischen, bevor sie auch nur den Hauch einer Chance hatte, ihn abzuwehren.
    »Einen Moment«, sagte eine Frauenstimme hinter der Tür. Dann wurde der Schlüssel gedreht. Sein Plan sah vor, die FBI-Beamtin außer Gefecht zu setzen. Dann würde er mit ihrer Dienstwaffe das Mädchen umlegen. Die Agentin wiederum würde danach Selbstmord begehen. Ihm war klar, dass dieses Arrangement nicht wirklich überzeugend war. Aber es schaffte Tatsachen, an denen sich das FBI würde abarbeiten müssen.
    Die Tür schwang auf und Otis sah in das schmale Gesicht einer attraktiven Dunkelhaarigen. Sie hatte jemand anderen erwartet, das zeigte ihm ihr erstaunter Gesichtsausdruck auf seinen Blaumann.
    »Haustechnik«, sagte er, wobei er wie zur weiteren Bestätigung den metallenen Werkzeugkasten hob. Bevor er ihn ihr mit voller Wucht in den Magen rammte.
    Die Frau taumelte mit einem scharfen Ächzen nach hinten, sie war nicht so hart im Nehmen wie erwartet. Er setzte ihr nach und schlug mit der Handkante kurz und heftig gegen ihre Schläfe. Ohne einen weiteren Laut sank sie zusammen.
    »Das ist er!«, schrie in diesem Moment das Mädchen, das er suchte. Sie war aufgesprungen und schleuderte ein Spielbrett in seine Richtung, von dem flache Steine flogen. Einen Moment lang war er irritiert, dann hob er die Waffe und drückte ab.
    Pearlman benutzte einen Schalldämpfer und so war im Zimmer lediglich ein scharfes, ploppendes Geräusch zu hören. Die Kugel schlug in einen der kleinen Wandleuchter ein. Die getroffene Glühbirne zischte bläulich, ein Regen aus zersplitterndem Glas ging auf den Teppichboden nieder.
    Michelle Clarke war trotz aller seelischen und körperlichen Strapazen, denen sie in den vergangenen Tagen ausgesetzt gewesen war, sehr reaktionsschnell. Sie hechtete mit einem Sprung hinter einen der dicken Polstersessel und war damit aus seinem Schussfeld verschwunden.
    Pearlman schob mit einem Fuß die Zimmertür zu und vergewisserte sich, dass die Agentin noch betäubt war. Dann durchsuchte er sie, fand aber
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