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2937 - Mein Vater – mein Feind

2937 - Mein Vater – mein Feind

Titel: 2937 - Mein Vater – mein Feind
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der Nähe der beiden Geiseln gewesen, also musste es Frazer gewesen sein. Aber warum hatte er das gemacht? Was für ein Spiel spielte Frazer?
    Ein Augenlid Blacks begann unkontrolliert zu zucken. Ich bemerkte die Veränderung in seinem Verhalten. Warum reagierte er auf meine Frage so empfindlich? Wusste er womöglich nichts von den Zahlen? In den Zeitungen stand heute Morgen noch nichts von dem Überfall auf FAO Schwarz , aber in den Online-Ausgaben waren bereits Berichte über den Tathergang und Fotos des gesprayten Namens veröffentlicht.
    Doch davon konnte Black noch nichts wissen. Und sollte er auch nichts von der Botschaft auf dem Schaufenster wissen, dann hatten wir vielleicht einen Ansatzpunkt, um ihn aus der Reserve zu locken.
    »Im Nachbarraum sitzt David, Mister Black. David Frazer. Und er packt gerade aus«, log ich. Ich setzte mich auf eine Ecke des Tisches und sah Black erwartungsvoll an.
    Blacks Gehirn arbeitete auf Hochtouren. Woher konnten sie von David wissen, fragte er sich fieberhaft. Hatten sie Frazer etwa auch geschnappt? Aber was war dann mit Ruiz, die beiden waren doch zusammen geblieben. Black zwang sich, ruhig zu bleiben. Sein Plan hatte vorgesehen, dass Frazer und Ruiz in jedem Fall zusammenbleiben würden.
    Entweder hätten sie beide geschnappt oder keinen. Es musste also ein Trick sein, um ihn zu verunsichern. Aber woher wussten sie von David Frazer? Hatte Brooks den Agents doch verraten, dass sein Sohn einer der Gangster war, den sie suchten?
    Als Brooks ihn heute Morgen angerufen hatte, wollte er wissen, wo sich Frazer aufhielt. Brooks wollte seinen Sohn finden und eigenhändig der Justiz überstellen, das hatte er zumindest gesagt. Natürlich hatte Black bestritten, Kontakt mit Frazer zu haben. Wenn sie Frazer oder Ruiz schnappten, sah es schlecht für Black aus.
    »David Frazer?«, fragte Black überrascht.
    »David Frazer aus Chicago«, bestätigte Phil.
    »Ich kenne ihn«, gab Black unumwunden zu. »Wir waren früher zusammen in einer Gang. Er musste dann in den Knast, aber ich bin sauber geblieben. Ich habe schon ziemlich lange nichts mehr von ihm gehört.«
    »Ist das der Grund, warum Sie oder einer Ihrer Mittäter den Namen von David Frazer auf das Schaufenster von FAO Schwarz gesprayt haben? Wollten Sie nach so langer Zeit wieder Kontakt zu ihm aufnehmen?«, fragte Phil ironisch.
    Black war nun vollends verwirrt. Frazer hatte nicht nur die Zahlen hinterlassen, sondern auch seinen eigenen Namen auf das Schaufenster des Spielzeugladens gesprayt?
    »Ohne Anwalt sage ich gar nichts mehr«, entgegnete Black.
    Ich spielte meine letzte Karte aus. »Sie haben heute Morgen einen Anruf von Sergeant Brooks bekommen«, begann ich. »Was wollte er von Ihnen?«
    Nun kam noch mehr Leben in Blacks Körper. Nachdem er bislang mehr auf dem Stuhl gelegen als gesessen hatte, beugte er sich nun mit dem Oberkörper über den Tisch und schaute mich überrascht an. Dann begann er zu lachen.
    »Sie wissen es nicht, richtig? Sie wissen nicht, warum Brooks mich angerufen hat.« Black schlug mit der Handfläche auf den Tisch und lachte aus voller Kehle.
    »Sie haben keinen blassen Schimmer, stimmt’s?« Blacks Mund verzog sich zu einem süffisanten Lächeln.
    »Warum hat Brooks Sie angerufen, Black?«, herrschte Phil ihn an.
    »Finden Sie es heraus. Sie sind doch Agents, oder?«
    ***
    Wir überstellten Black an das NYPD, wo er wegen verkehrsgefährdendem Verhalten und dem schuldhaften Verursachen eines Verkehrsunfalls, bei dem ein Mensch lebensbedrohlich verletzt wurde, erkennungsdienstlich behandelt wurde. Der Vorgang dauerte in der Regel zwischen vier und sechs Stunden. Während dieser Zeit standen ihm drei Telefongespräche innerhalb New Yorks zu – genug Gelegenheit also, seine Mittäter über den Stand der Dinge zu informieren und das weitere Vorgehen zu besprechen.
    Die heißeste Spur war nun Sergeant Brooks und sein für uns unerklärliches Interesse an dem Fall. Den Tag über konnte ich Brooks nicht erreichen, und so versuchte ich es am frühen Abend auf seinem Revier. Als ich anrief, erwartete mich erneut eine Überraschung. Brooks war das erste Mal seit seiner Zeit beim NYPD nicht zum Dienst erschienen.
    »Was hat Brooks von Black gewollt? Kennen sich die beiden vielleicht? Hängt Brooks in der Sache mit drin?« Phil sprach die Fragen aus, die auch mir durch Kopf gingen.
    »Nach allem, was wir über Brooks wissen, kann ich mir das nicht vorstellen.«
    »Aber irgendeinen Grund für sein Interesse
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