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2936 - Der Profit heiligt die Mittel

2936 - Der Profit heiligt die Mittel

Titel: 2936 - Der Profit heiligt die Mittel
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Tag, meine Herren«, begrüßte sie uns freundlich.
    »Guten Tag«, erwiderte ich. »Wir wollen zu Mister Tabatung, er erwartet uns schon.«
    »Ja, einen Moment«, sagte sie, nahm den Telefonhörer auf, um uns anzukündigen, und führte uns dann in Tabatungs Büro.
    Es war etwa fünfzehn Quadratmeter groß und sah nach Arbeit aus. Überall lagen Akten und Poster herum, stapelweise Papier und Kisten. Es sah zwar nicht ungeordnet, aber voll aus.
    Tabatung selbst war ein Mann von Ende dreißig, recht groß und schlank, mit einer ausgeprägt griechischen Nase.
    »Mister Cotton und Mister Decker, guten Tag«, begrüßte er uns freundlich, gab uns die Hand und bot uns dann einen Sitzplatz an.
    »Möchten Sie etwas trinken, Kaffee vielleicht?«, fragte er.
    »Nein, danke, das ist nicht nötig«, sagte ich und warf einen Blick zur Bürotür, um mich zu vergewissern, dass sie geschlossen war und sonst niemand etwas von unserem Gespräch mitbekam.
    »Schön, dass Sie sich entschlossen haben, etwas für unsere Umwelt zu tun«, begann er und wollte gerade weiterreden, als Phil ihn unterbrach und seine FBI-Dienstmarke vorzeigte.
    Tabatung schaute überrascht drein und schluckte.
    »Entschuldigen Sie bitte, dass wir die in Aussicht gestellte Spende als Vorwand benutzt haben, um einen Termin mit Ihnen zu bekommen«, sagte ich. »Tatsächlich sind wir keine potenziellen Spender, sondern FBI-Agents, die ein paar Fragen an Sie haben. Um Ihnen aber peinliche Fragen von Seiten der anderen Mitarbeiter zu ersparen, haben wir diesen Weg gewählt.«
    »Wie bitte?«, fragte er leicht eingeschüchtert. »Was ist denn los, worum geht es?«
    »Wir können hier doch ungestört reden, oder?«, fragte ich ihn.
    Er nickte.
    »Gut«, sagte ich. »Es geht um Folgendes: Wir haben erfahren, dass Sie in der Vergangenheit eine Beziehung zu einer Prostituierten namens Leyla hatten, und weiterhin, dass Sie Gelder dieser Organisation verwendet haben, um die Beziehung zu ihr aufrechtzuerhalten.«
    »Was, wie bitte?«, stotterte er und wurde rot.
    Bevor er mehr sagen konnte, fuhr ich fort. »Uns ist das ehrlich gesagt im Moment egal und Sie sind auch nicht Bestandteil unserer aktuellen Ermittlung. Alles, was wir wissen wollen, ist, wem Sie davon erzählt haben und ob jemand versucht hat, Sie mit diesen Informationen zu erpressen.«
    Tabatung war jetzt sichtlich nervös. Die Finger seiner rechten Hand zitterten und seine Augenlider öffneten und schlossen sich in schneller Folge.
    Er räusperte sich. »Kann ich Ihnen vertrauen?«
    Ich nickte. »Ja, wie gesagt, Sie sind nicht Teil unserer Ermittlungen.«
    Er holte tief Luft und beugte sich nach vorne. Dann sagte er leise: »Ich habe keine Ahnung, wie Sie an diese Informationen gekommen sind, weil ich eigentlich noch nie jemandem davon erzählt habe. Aber ja, Sie sind nicht die Ersten, die mich darauf ansprechen. Vor gut einem Jahr bekam ich einen Anruf diesbezüglich.«
    »Und hat der Anrufer von Ihnen verlangt, etwas zu tun?«, wollte Phil wissen.
    »Eher etwas nicht zu tun«, antwortete Tabatung. »Es ging um eine Kampagne gegen einen bedenklichen Impfstoff, die wir abblasen sollten.«
    »Wissen Sie, wer der Anrufer war?«, fragte ich.
    Tabatung schüttelte den Kopf. »Nein, sorry, keine Ahnung. Ein Mann, etwas älter, würde ich sagen. Wir haben etwa fünf Minuten miteinander gesprochen, das war alles. Seine Telefonnummer war unterdrückt. Und ich habe seither nie wieder etwas von ihm gehört.«
    »So etwas hatten wir vermutet«, sagte ich. »Von welcher Firma wurde der Impfstoff produziert?«
    Er überlegte. »Das war Plebejus Pharma , glaube ich, ja, genau.«
    Phil lächelte. »Interessant.«
    »Und jetzt?«, fragte Tabatung. »Was ist jetzt? Soll ich irgendetwas machen?«
    »Wie gesagt, wir ermitteln nicht gegen Sie«, sagte ich. »Daher werden wir Ihr Geheimnis auch nicht publik machen. Ich empfehle Ihnen aber, die Sache in Ordnung zu bringen, denn wenn Sie es nicht tun, sind Sie angreifbar und können manipuliert werden, wie es ja schon geschehen ist. Und das ist schade, da Sie hier ja für wichtige Dinge eintreten. Finden Sie einen Weg, das veruntreute Geld zurückzuzahlen, und arbeiten Sie daran, in dieser Hinsicht wieder ehrlich zu werden.«
    Tabatung nickte zustimmend. »Ja, danke, Sie haben recht, ich werde das wieder in Ordnung bringen.«
    Wir verabschiedeten uns von ihm und verließen das Gebäude.
    »Glaubst du, der macht das wirklich?«, fragte Phil.
    »Denke schon«, antwortete ich. »Er
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