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2898 - Leichen brauchen kein Alibi

2898 - Leichen brauchen kein Alibi

Titel: 2898 - Leichen brauchen kein Alibi
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und Seitengassen in Flatbush aussehen. Jedenfalls habe ich mir gedacht, dass das Gerät wohl dem Toten gehört hat. Ich habe es gleich den Kollegen von der Scientific Research Division gegeben.«
    Ich klopfte dem jungen Police Officer auf die Schulter. »Gut gemacht, Bruce.«
    Das Handy konnte unsere Ermittlungen wirklich voranbringen. Vielleicht würden wir aufgrund der letzten Gesprächsnachweise herausfinden, was der Getötete nachts in Flatbush zu schaffen gehabt hatte.
    ***
    Bei der Spurensicherung erfuhren wir zunächst, dass Reed die von Steve Dillaggio erhaltenen 200 Dollar nicht mehr bei sich gehabt hatte.
    »In den Taschen des Toten fanden wir nur seinen Führerschein«, berichtete einer der SRD-Experten. »Außerdem eine aufgerissene Packung Kaugummi und 75 Cents in bar. Kreditkarten konnten nicht sichergestellt werden. Der Führerschein ist übrigens echt, also auf seinen richtigen Namen ausgestellt.«
    »Habt ihr Spuren gefunden, die auf die Identität des Killers hindeuten?«
    »Negativ, Jerry. Aufgrund der Lage des Körpers am Leichenfundort und der Position der Einschusskanäle gehen wir davon aus, dass Reed auf der Bedford Avenue erschossen wurde. Er ist zusammengebrochen, dann hat der Täter ihn ein wenig in die Gasse geschoben. Aber nicht sehr weit, sonst wäre sein Bein wohl nicht von den vorbeifahrenden Polizisten bemerkt worden.«
    »Der Killer hat sich also keine besondere Mühe gegeben, die Leiche verschwinden zu lassen.«
    »So ist es, Jerry. Natürlich wäre es auch möglich, dass der Täter gestört wurde. Das lässt sich nicht überprüfen. Überwachungskameras gab es übrigens in der Nähe nicht. Die nächste befindet sich einen halben Block entfernt an einer Straßenkreuzung.«
    »Er ist also sehr planvoll vorgegangen«, stellte ich fest. »Der Mörder verfolgt Reed zu Fuß. Er wartet, bis er sich außerhalb der Reichweite von Kameras befindet. Dann gibt er die tödlichen Schüsse ab und verschwindet. Vorher schnappt er sich noch das Wertvollste, was Reed bei sich trug, nämlich die 200 Dollar.«
    »Was ist mit dem Handy, das ihr von den Cops bekommen habt?«, fragte Phil den Spurensicherungsexperten.
    »Im Anrufspeicher befinden sich diverse Nummern. Die meisten Telefonate hat Reed mit einer gewissen Nancy Mitchell geführt. Das haben wir schon überprüft. Aber der letzte Anruf stammt von einem Prepaid-Handy, dessen Besitzer nicht zu ermitteln ist.«
    »Könnt ihr dieses Handy denn orten?«
    »Theoretisch ja, Jerry. Wir haben es auch schon versucht, aber momentan ist das Gerät ausgeschaltet.«
    »Ihr habt doch auch Fangs und Turners Apartments durchsucht, oder? Gab es dabei brauchbare Ergebnisse?«
    »Das kann ich noch nicht genau sagen«, erwiderte der Spurensicherungsexperte. »Einige Indizien werten wir noch aus. In Fangs Bude haben wir ein Notebook sichergestellt. Die Dateien sind allerdings passwortgeschützt.«
    »Das Gerät kannst du uns mitgeben«, meinte Phil. »Unser Computerhexer Alec Hanray wird es garantiert schaffen, den Code zu knacken.«
    Der Mann von der SRD überreichte uns das Notebook. Das war doch immerhin eine Spur, die wir weiter verfolgen konnten. Außerdem musste geklärt werden, in welchem Verhältnis der Ermordete zu seiner weiblichen Telefonbekanntschaft gestanden hatte. Ich interessierte mich brennend dafür, was Jake Reed mit dieser Nancy Mitchell verband.
    Phil und ich machten uns auf den Weg ins Field Office, wo Doc Reiser die Untersuchung von Mike Turner inzwischen gewiss beendet hatte. In meinem roten Boliden sprachen wir über die Schlussfolgerungen aus unseren bisherigen Erkenntnissen.
    »Reed könnte auch das Opfer eines normalen Straßenraubs geworden sein, Jerry. In Flatbush treibt sich doch genug Raubgesindel herum, das nachts wehrlose Mitbürger um ihr Geld erleichtert.«
    »Ja, aber für einen Straßenraub war die Tat untypisch. Du weißt selbst, dass diese Täter ihrem Opfer meist mit vorgehaltener Waffe die Taschen ausräumen. Sie stehen vor dem Überfallenen und bedrohen ihn mit Pistole oder Messer. Dann zwingen sie ihn dazu, seine Wertsachen in eine Plastiktüte oder einen Rucksack fallen zu lassen. Am Ende verschwinden sie so schnell, wie sie gekommen sind. Ein Straßenraub endet nur tödlich, wenn er aus dem Ruder läuft.«
    »Stimmt, wenn sich das Opfer nämlich wehrt«, gab Phil zu.
    »Eben. Aber Reed hatte überhaupt keine Chance zur Gegenwehr. Außerdem hat die Pathologin bei ihm keine Abwehrverletzungen feststellen können. Nein,
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