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2883 - Die Schattenmacht

2883 - Die Schattenmacht

Titel: 2883 - Die Schattenmacht
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Bedrohung gerechnet«, räumte Roberts ein.
    Es waren nachvollziehbare Argumente. Es gab keinen Grund, an dieser Darstellung zu zweifeln, und damit wäre unser Besuch eigentlich schon beendet gewesen.
    »Haben Sie bei Ihren Aufgaben jemals Probleme mit Anhängern der Anonymus -Bewegung gehabt?«, fragte ich.
    Es war eine Frage, die ich aus einem Bauchgefühl heraus stellte. Vermutlich bewegte ich mich damit in einer Sackgasse, aber dennoch wollte ich es versuchen.
    »Die Bewegung ist überwiegend harmlos, Agent Cotton. Wir hatten den Auftrag, ihre New Yorker Anhänger eine Weile zu beobachten, doch von ihnen ging keine Gefahr für unsere Kunden aus«, antwortete Roberts.
    Obwohl er ganz unverbindlich von seinen Kunden sprach, war mir klar, von wem der Auftrag ergangen sein musste.
    »Reichten Mister Peterman und Mister Blake die Ergebnisse aus?«, fragte ich.
    Aaron Roberts war zwar ein Profi, doch auch ihm unterliefen Fehler. Bevor er die Falle erkannte, nickte er bereits.
    »He, das war unfair. Sie haben mich hereingelegt, Agent Cotton«, schimpfte Roberts.
    Es war zu spät, den Fehler zu korrigieren. Ich wollte mehr über die Nachforschungen sowie die Reaktionen der beiden Männer erfahren.
    »Keine Bange, Mister Roberts. Wir behandeln diese Informationen streng vertraulich«, versicherte ich.
    Ein düsterer Blick streifte mich, doch da stellte mein Partner bereits die nächste Frage.
    »Wen haben Sie auf die Bewegung angesetzt? Sean Doherty?«, fragte Phil.
    Der Niederlassungsleiter bestätigte diese Annahme, was weitere Fragen aufwarf. Wir besprachen die Ergebnisse der Beobachtungen, da Roberts sich nun sehr offen zeigte.
    »Es gibt so etwas wie eine radikale Splittergruppe, aber die wäre kaum zu Aktionen wie der Geiselnahme sowie der Ermordung von Oyster fähig«, sagte er.
    Sein Wissen beruhte ausschließlich auf den Meldungen, die ihm Sean Doherty gemacht hatte. In meinem Kopf setzte sich ein störender Gedanke fest. Zu oft war Doherty an Schlüsselstellen der Ermittlungen in Erscheinung getreten. Es wirkte fast so, als wenn er uns immer im richtigen Augenblick gelenkt hätte. Könnte es sein, dass er seine Finger im Spiel hatte?
    »Erzählen Sie uns mehr über Doherty, Mister Roberts. Was hat er vor seiner Zeit bei der ASG beruflich gemacht? Hat er eine Familie?«, bat ich.
    Sean Doherty hatte vorher bei der Staatsanwaltschaft als Ermittler gearbeitet und war nach einer Personalkürzung arbeitslos geworden. Angesichts seiner Qualifikation war ein Einstieg bei der Abrahams Security Group problemlos möglich gewesen.
    »Über sein Privatleben wissen wir nur wenig. Sean ist nicht verheiratet und erzählt auch nur selten etwas über sich«, sagte Roberts.
    Wir würden genauer hinsehen und hoffentlich mehr darüber in Erfahrung bringen können.
    »Können Sie sagen, ob Doherty mit den Zielen der Anonymus -Bewegung sympathisiert?«, fragte ich.
    Auch dazu konnte der Niederlassungsleiter keine Auskünfte geben.
    »Ich denke aber nicht, dass Sean sich für solche Dinge interessiert. Seinen Observationsauftrag hat er mit der üblichen Professionalität erledigt, ohne irgendwelche persönlichen Anmerkungen«, antwortete Roberts.
    Vorerst hatte ich kaum mehr als eine Warnung meines Instinkts, doch der ließ mich selten im Stich. Nachdem wir uns von Roberts verabschiedet hatten, lenkte ich den Jaguar zurück zum Field Office.
    »Du glaubst also, dass Doherty sich möglicherweise als Sympathisant der Bewegung entpuppt?«, fragte Phil.
    Ich hielt es für möglich und zeigte dadurch eine gänzlich neue Richtung für unsere Ermittlungen auf.
    »Wenn du recht behältst, könnte sich Doherty als die Schlüsselfigur in den Mordfällen herausstellen«, sagte Phil.
    Bisher verfolgte ich nur eine vage Vermutung, doch sollte sie sich bestätigen, ergäben sich daraus einige Antworten.
    ***
    Wir hatten kaum das Field Office erreicht, als uns Mr High zu einem dringenden Gespräch in sein Büro bat.
    »Haben sich wieder irgendwelche Persönlichkeiten über unsere Ermittlungen beschwert?«, fragte Phil.
    Seitdem wir offen gegen Mitglieder des Bay Colony Trust ermittelten, hagelte es bei unserem Chef geradezu Beschwerden. Bislang hatte er uns dennoch den Rücken freihalten können, doch wie lange würde das noch funktionieren? Was würde passieren, wenn der Druck direkt aus Washington käme?
    »Setzen Sie sich bitte. Wir haben es mit einer dramatischen Entwicklung zu tun. Lesen Sie selbst«, sagte Mr High.
    Er deutete hinauf zu dem
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