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2883 - Die Schattenmacht

2883 - Die Schattenmacht

Titel: 2883 - Die Schattenmacht
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diese Weise eine minimale Abstimmung zu ermöglichen. Wir hatten bereits ähnliche Situationen erlebt und über mögliche Gegenreaktionen gesprochen. Es gab einige Geheimsignale, auf die der jeweilige Partner reagieren konnte.
    »Hubschrauber? Halten Sie mich bitte nicht für dämlich, Agent Decker. Ich will mein eigenes Fahrzeug haben. Sie erfahren von mir, wo es steht, und ich erwarte, dass es innerhalb von drei Minuten auf dem Innenhof bereitgestellt wird«, erwiderte Doherty.
    Er verhielt sich professionell, denn diese Anweisungen ließen meinem Partner kaum Spielraum für technische Tricks. Das erkannte auch Phil, der die erforderlichen Anweisungen erteilte.
    »Der Wagen steht bereit«, sagte er kurze Zeit später.
    Jetzt musste Sean Doherty wieder aktiv werden und sich bewegen, was uns neuen Spielraum eröffnete. Auf dem Weg hinaus auf den Innenhof konnte noch vieles passieren, jedenfalls baute ich darauf. Sean Doherty wandte sich mit mir um, sodass er die Wand im Rücken hatte, während er mich langsam in Richtung der Ausgangstür dirigierte.
    »Oh!«
    Es war ein dumpfer Schlag zu hören, dann stieß Doherty einen überraschten Laut aus, und gleichzeitig verschwand der Druck hinter meinem Ohr. Instinktiv warf ich mich vor und wartete auf den Schuss, mit dem Phil oder einer der Cops den Gangster ausschaltete. Als es völlig ruhig blieb, schaute ich verblüfft auf und bekam nur noch mit, wie zwei Cops an mir vorbeistürmten.
    »Du kannst aufstehen, Jerry. Mister Green hat Doherty ausgeknockt«, sagte Phil.
    Er half mir auf die Beine, sodass ich den Berater sehen konnte, der hinter dem am Boden fixierten Sean Doherty stand. In der Hand hielt er eine leere Flasche, mit der er offenbar den Gangster außer Gefecht gesetzt hatte.
    ***
    Einige Stunden nach dem abgeschlossenen Zugriff saßen wir am Besprechungstisch von Mr High. Nachdem Sean Doherty aus seiner leichten Ohnmacht erwacht war, beschimpfte er Green und uns ausführlich. Dabei gestand er seine Verantwortung für die Entführungen sowie die Morde an Senator Gibbs und James Oyster ein. Seine beiden Kumpane wurden mit Schussverletzungen auf die Krankenstation von Rikers Island gebracht. Nur diese beiden radikalen Aktivisten hatten mit den Verbrechen etwas zu schaffen. Die anderen Anhänger der Anonymus -Bewegung hatten weder Kenntnis der Pläne gehabt noch dabei mitgewirkt. Dennis Pritchard wurde ausgenutzt, wie wir nach seiner Festnahme erfahren konnten. Sein Wissen über die Sicherheitsmaßnahmen des Senators machte ihn wertvoll für Doherty. Der Portier kannte neben dem Code für das Alarmsystem auch die Existenz des Panikraums, die er den Killern verriet. Dort blieben sie auch den Überprüfungen durch die Agents des Secret Service verborgen. Das wirkliche Vorhaben wurde Pritchard nie verraten.
    »Das dürfte eine beruhigende Nachricht für die anderen Mitglieder des Bay Colony Trust sein«, sagte ich.
    Shayne Green stimmte dem zu. Anschließend erfuhr ich, warum außer Mr High nur noch ich an der Abschlussbesprechung teilnehmen durfte.
    »Sie haben Ihr Leben für mich und den Trust riskiert, Agent Cotton. Ich konnte den Rat davon überzeugen, dass Ihnen damit das Recht auf mehr Hintergrundinformationen zusteht«, sagte Green.
    In der folgenden Stunde weihte mich der Berater des Justizministeriums in die Arbeit des Trusts ein. Es war wirklich eine wertvolle Beratertätigkeit, die anders als die übliche Lobbyarbeit zu betrachten war. Dass die Zurückgezogenheit des Trusts auch zu falschen Vorwürfen führen konnte, nahm der Rat dafür in Kauf.
    »Zum Glück haben wir es selten mit so gefährlichen Aktivisten wie Sean Doherty zu tun«, sagte ich.
    Mit Shayne Green hatten wir ab sofort einen wichtigen Unterstützer für unsere Arbeit im Justizministerium gefunden. Er wusste nun aus eigenem Erleben, welche Leistungen das FBI tagtäglich vollbrachte. Einen besseren Fürsprecher konnte man sich nicht wünschen.
    ENDE
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