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284 - Augen der Ewigkeit

284 - Augen der Ewigkeit

Titel: 284 - Augen der Ewigkeit
Autoren: Oliver Fröhlich
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nicht gestattet hätte? Nein, meine Kinder. Ich sage euch, dies ist die letzte Prüfung. Wir müssen zeigen, dass wir würdiger sind als die Frevler. Dass wir sie besiegen können. Folgt mir!«
    Sie krochen aus ihrem Versteck. Die Schmerzen in den Augen waren mörderisch, doch sie missachteten sie, so gut es ging.
    Sesstress befahl Zozzlazz in das Maul des Monstrums. »Sieh zu, ob du es töten kannst. Ramm ihm den Dolch von innen in die weichen Eingeweide. Wenn es keine hat, such einen anderen Weg.«
    Zozzlazz gehorchte.
    Die restlichen Kinder des Volkes schlichen sich an dem Monstrum vorbei. Es schien zu schlafen, denn weder schickte es Lichtlanzen aus, noch verteilte es betäubende Schläge wie letzte Nacht.
    Sie betraten die Schräge, liefen nach unten, verharrten für einige Augenblicke vor dem Tor und huschten schließlich hinein. Die Dunkelheit, die sie empfing, nahm ihnen sogleich jegliche Schmerzen.
    Das Paradies!
    Sesstress legte den Finger auf die Lippen. Sie durften die Frevler nicht durch aufgeregtes Geschnatter warnen. Er zeigte auf die Tür, die dem Portal gegenüberlag. Dahinter hörte er dumpfe Stimmen. Die Eindringlinge.
    Doch durch die Ritzen der Tür drang auch ein Schimmer. Der oberste Dokben wusste sofort, dass das Licht in dem Raum zu grell für sie wäre. Sie mussten verharren.
    Er sah die fragenden Blicke seiner Kinder. Was sollen wir tun? Wie sollen wir die Frevler töten, wenn das Licht der Hölle sie schützt?
    Geduld , wollte er ihnen zurufen. Der Gott hinter dem Tor wird uns auch in dieser Situation helfen .
    Und das tat er bereits im nächsten Augenblick.
    ***
    »Sei nicht albern!«, sagte Matt. »Wie sollen die Augen uns beobachten?«
    »Nenn mich nicht albern, Maddrax!«, fauchte Aruula ihn an. »Ich weiß, was ich gesehen habe.«
    »Ich sage ja nur, dass das nicht möglich ist, wenn kein Gehirn ihre Bewegungen steuert.«
    »Es ist mir egal, ob es unmöglich ist oder nicht. Sie beobachten uns!«
    Onrii hob beschwichtigend die Hände. »Hört auf zu streiten, wir…«
    Matts und Aruulas Blicke ruckten gleichzeitig zu Onrii. »Wir streiten nicht!«
    »Ja, wie auch immer. Mir gefällt es hier auch nicht mehr. Lasst uns gehen.«
    Roos seufzte erleichtert auf. Ein Strahlen überzog ihr Gesicht. Ihr hatte man das Unbehagen deutlich ansehen können.
    Plötzlich flackerte das Licht der Leuchtstoffröhren.
    »Ihr habt recht. Lasst uns gehen, bevor wir wieder im Dunkeln stehen«, sagte Matt. »Ich fürchte, die Batterie, die die Lampen mit Energie speist, hat die lange Zeit nicht schadlos überstanden.«
    Kaum hatte er ausgesprochen, erlosch die Beleuchtung. Er fummelte in der Tasche nach der Stablampe. Da ertönte ein Splittern und Bersten. Dort, wo sich die Tür befand, zeichnete sich ein etwas hellerer Fleck ab.
    »Nein!«, hörte er Roos aufstöhnen. »Nicht schon wieder.«
    Matt sah sofort, was sie meinte. Große, weiß leuchtende Augen starrten sie an.
    Die Morlocks waren da! Sie hatten die Tür zum Labor eingetreten und kamen schnell näher.
    Hastig zog Matt den Driller, während die andere Hand endlich die Taschenlampe herauszerrte und anknipste. Der Strahl fiel auf eine Horde der weißhaarigen Biester, die dem Licht rasch auswichen. Wie im Schatoo Dafree. Doch hier gab es keine Fenster, die er zerschießen konnte.
    Er fuchtelte mit der Stablampe hin und her, ließ den Lichtstrahl tanzen.
    Zu seinem Erschrecken sahen sie sich mehr dieser Kreaturen gegenüber als bei ihrem letzten Aufeinandertreffen. Selbst Frauen befanden sich darunter.
    Als der Strahl durch das Labor huschte, riss er Eindrücke ihrer Chancenlosigkeit aus dem Dunkel.
    Aruula mit gezogenem Schwert, das sie nach vorne von sich gestreckt hielt. Wo immer sie in Matts Lampenschein eine dieser Kreaturen aus Orguudoos Reich sah, hieb sie nach ihr.
    Roos, die einen weiteren gellenden Schrei ausstieß und zurückwich, bis ein Schrank sie aufhielt. Sie tastete hinter sich, bekam eine Schale mit Operationsinstrumenten zu fassen und schleuderte sie einem Morlock entgegen. Der wich mühelos aus.
    Eine Nachtgestalt, die nach Onrii schlug. Der steckte den Hieb ein, taumelte zurück und stieß gegen die Operationsliege mit dem Skelett. Die Liege rollte einige Zentimeter weg, bis der Tisch mit dem Nährlösungstank auch sie bremste.
    Xij, die mit ihrem ausfahrbaren Kampfstock die Morlocks auf Distanz zu halten versuchte und mit dem Nadler die eine oder andere der Kreaturen zu Fall brachte.
    Auch Matt konnte mit dem Driller einige der
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