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2726 - Totentanz

2726 - Totentanz

Titel: 2726 - Totentanz
Autoren: Perry Rhodan
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ihr mit euren Gefangenen anstellt kein bisschen. Mir geht es nur um Schechter. Es bleiben genau zwei Möglichkeiten für den Rest meines Besuchs: Entweder berichtest du mir alles, was ich wissen will – und zwar vollständig. Oder ich kehre zur Gläsernen Insel zurück, erwähne dort, dass mir ein Aufseher namens Halit-Bakud die Arbeit erschwert hat, und sorge dafür, dass du deine eigenen Gesetze zu schmecken bekommst. Ich bin sicher, eine Menge Leute würden sich freuen, mit dir in der hübschen Sporteinrichtung Ball zu spielen. Du wärst bestimmt der Star der Stunde.«
    Halit-Bakud schluckte. Trotz der Kälte glitzerten Schweißtropfen auf seiner Stirn. »Was willst du wissen?«
    »Was ist mit dem Tomopaten geschehen, als er vom Picknick zurückkehrte?«
    »Wir steckten ihn in seinen alten Zellenblock. Er hat mich provoziert, um in Einzelhaft zu kommen, aber den Gefallen habe ich ihm nicht getan. Kurz darauf kam es zum nächsten Zwischenfall.«
    »So kann man es auch nennen«, ereiferte sich Belhy-Watler. »Er ist durchgedreht! Hat unter den Schlafteilern gewütet. Ich hab noch nie Arme gesehen, die sich so schnell bewegen. Echt nicht. Dem armen Helliz hat er die Kehle aufgeschlitzt. Einem anderen hat er die Nase abrasiert und ein Auge rausgerissen. Eine Bestie, sag ich dir.« Er hustete wieder. »Hab ich doch gesagt, oder?«
    »Wir haben ihn betäubt«, sagte Halit-Bakud. »Und später mit den Überlebenden der Schweinerei auf ein Picknick geschickt.«
    »Fünfzehn Kilometer!«, spuckte Belhy-Watler aus. »Wo doch jeder weiß, dass schon zehn das Todesurteil sind. Nur ich bin noch da, weil ich mich nicht eingemischt und dem Gemetzel aus sicherer Entfernung zugeschaut habe.«
    »Wie auch immer«, sagte der Aufseher. »Bei dem Picknick sind alle ums Leben gekommen. Auch Schechter.«
    Dem armen Helliz hat er die Kehle aufgeschlitzt.
    Genau wie dem armen Künstler und Milizionär Aacyr-Cugham.
    »Das glaube ich nicht«, erwiderte Uvan-Kollemy.
    »Aber es ist so!«
    »Du hast vorhin etwas von Schneekugeln erwähnt. War auch eine bei Schechters letztem Picknick dabei?«
    »Natürlich.«
    »Hat sie nur beobachtet oder auch Aufnahmen gemacht?«
    »Sie hat alles aufgezeichnet.«
    Alles? Sogar Schechters Tod? »Ich will es sehen.«
     
    *
     
    Die Aufzeichnungen stammten vom 29. August, waren also über einen Monat alt.
    Uvan-Kollemy lehnte sich in einem Formsessel zurück und genoss die Wärme in der Raumstation AUN-5. Auch wenn er zugeben musste, dass ihn die Aufnahmen der Schneekugel, Bilder von Eis, Schnee, Nebel, Gewalt und Tod, frösteln ließen.
    In dem modifizierten Schlachtkreuzer, der im geostationären Orbit um Aunna stand, wohnten die Aufseher der Gefängnisstadt. Sie hielten sich nur während ihrer Schichten auf dem Eisplaneten auf.
    Trotzdem waren Uvan-Kollemy und Halit-Bakud auf dem Weg von der Schleuse ins Archiv niemandem begegnet. Vermutlich hatte Bakud seine Kollegen vorab vor ihm gewarnt und sie in ihre Unterkünfte verbannt. Ihm sollte es recht sein. Von anderen Aufsehern erwartete er sich ohnehin keine neuen aufschlussreichen Informationen.
    Neben dem Sessel stand Halit-Bakud, der mit einem Mal emsig darauf versessen schien, Uvan-Kollemy jeden Wunsch zu erfüllen.
    »Zeig es mir noch einmal!«, bat der Agent.
    Obwohl er sich die Aufzeichnungen bereits zum fünften Mal ansah, kam der Aufseher der Aufforderung ohne Zögern nach.
    Die Bilder verloren auch bei wiederholtem Betrachten nichts von ihrer Faszination.
    Da war Schechter, der Tomopat, umgeben von Eis und Schlafteilern. Er rührte sich nicht, griff niemanden an, wartete ab. Von seinem Gesicht war wegen der breiten Schutzmaske nicht viel zu erkennen. Allerdings hatte Uvan-Kollemy in den Häftlingsdateien bereits eine Aufnahme entdeckt und wusste von den merkwürdig unfertigen, unausgereiften Gesichtszügen des Tomopaten.
    Die Schlafteiler gingen auf Schechter los, prügelten auf ihn ein – und der Angegriffene ließ es geschehen. Weder wehrte er sich, noch wich er den Schlägen aus.
    »Warum tut er das?«, fragte Halit-Bakud.
    »Er hat mit dem Leben abgeschlossen. Eine Art Selbstmord mit fremder Hilfe.«
    Doch wenn es so war, scheiterte der Plan des Tomopaten. Plötzlich platzte der Boden auf, ein Dornwurm zuckte aus dem Eis und spießte einen der Angreifer auf. Bevor die anderen reagieren konnten, brachen zwei weitere dieser Technogeschöpfe hervor und wüteten unter den Tefrodern.
    Als sei es ihm nicht gleichgültig, wer ihn tötete, kam mit
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