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2726 - Totentanz

2726 - Totentanz

Titel: 2726 - Totentanz
Autoren: Perry Rhodan
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zwanzig Jahren aus dem Geheimdienst entlassen. Damals ein erfahrener Killer, den man auch mit Exekutionsaufträgen betraute. Inzwischen scheint er sich einer Vereinigung putschbereiter Flottenoffiziere angeschlossen zu haben, der sogenannten Gruppe Norec.«
    »Wie heißt er?«, fragte Schechter ungeduldig. Die alberne Mütze drückte ihn am Hinterkopf. »Wo kann ich ihn finden?«
    »Glaubst du wirklich, es ist eine gute Idee, dich mit ihm zu treffen? Er kann dir nicht helfen. Er ist kein möglicher Partner, sondern eine Gefahr. Man beobachtet ihn und wird ihn wohl bald verhaften.«
    Woher wusste der Junker all diese Details? Gehörte er etwa selbst der Flotte an? Welche Position im tefrodischen Machtgefüge nahm er ein? Er musste weit oben stehen, hatte wahrscheinlich ein prominentes Gesicht, das jeder kannte. Zu gern hätte Schechter dem anderen sein Geheimnis entrissen, doch er zügelte sich.
    »Ich halte es in der Tat für eine gute Idee«, sagte der Tomopat. »Sogar für eine entscheidende, wenn mein Plan aufgehen soll. Wer ist es?«
    Die Gestalt im Kapuzengewand blickte noch einmal kurz zu den Jugendlichen. »Es ist deine Entscheidung, auch wenn ich sie nicht gutheiße. Er heißt Boocor Vazur, hält sich vermutlich im Hotel Laumhus Gäste auf und wird von einem der besten Agenten der Gläsernen Insel beobachtet, von Uvan-Kollemy. Lass es mich nicht bereuen, dass ich dir das gesagt habe.«
    »Das wirst du nicht. Keine Sorge.«

3.
    Freundlicher Besuch
    Im Tamaghat, 6. Oktober 1514 NGZ
     
    Vetris-Molaud saß an seinem Arbeitstisch im Kabinett des Sterns von Apsuma und lächelte sein Gegenüber an. »Danke, dass du dir Zeit für mich genommen hast.«
    Der gewaltige Schreibtisch dominierte den fünfeckigen Raum, das Regierungszentrum des Tamarons, der dahinter auf seinem Sessel thronte – ein überdeutliches Zeichen für jeden Besucher.
    Dhayqe ließ sich davon nicht einschüchtern. Sein Gesicht strahlte Freude aus; die Haut war von einem feinen, schuppigen Silberblau bedeckt. Der Tesqire überragte Vetris weit, was die Machtsymbolik im Kabinett ohnehin kippen ließ. Vetris störte sich nicht daran ... schließlich hatte er es mit einem Freund zu tun.
    Dhayqe war humanoid mit vier Gliedmaßen, genau wie Tefroder; am auffälligsten war sein überlanger, etwa einen halben Meter hoch aufragender Hals, der sich in diesem Moment noch zusätzlich ausdehnte. Der Tesqire konnte ihn in alle Richtungen drehen und auf diese Weise seine gesamte Umgebung im Auge behalten, ohne den Oberkörper bewegen zu müssen.
    Ähnlich überbeweglich zeigten sich die Ellenbogen und Knie; Dhayqe drehte sich häufig an Stellen um 180 Grad oder mehr, die den Sehgewohnheiten eines Tefroders nach einfach nicht dafür geschaffen waren.



»Es ist mir stets ein Vergnügen, mich mit klugen Leuten zu unterhalten«, sagte Dhayqe. »Für eine solche Freude muss ich mir nicht eigens Zeit nehmen. Ich habe sie.« Er hob die Arme, die in einem Vierfingerkranz endeten, und legte sie vor der Brust zusammen.
    Der Tesqire war ein Fürsprecher des Atopischen Tribunals, eine seiner Zungen, die mit großer Geduld und ausgesuchter Freundlichkeit für das Tribunal warb. Vetris fand ihn ... geschmeidig. Wendig. Ein durchaus angenehmer, kluger Gesprächspartner, angenehmer jedenfalls als die meisten Onryonen, auch wenn Vetris das niemals laut ausgesprochen hätte.
    »Ich möchte zwei Dinge mit dir besprechen«, sagte Vetris.
    »Ich freue mich darauf.«
    »Wie du sicher weißt, findet am 12. Oktober die Zeremonie statt, während der ich den Zellaktivator umlegen werde. Ein großer Augenblick für das Neue Tamanium.«
    »In der Tat.«
    »Du weißt es also?«
    »Selbstverständlich. Und ebenso selbstverständlich wird es ein großer Augenblick für die Tefroder und für dich persönlich werden.«
    »Wird ein Atope bei diesem feierlichen Moment anwesend sein?«
    Dhayqe reckte seinen langen Hals und neigte den Kopf ein wenig. »Ich fürchte, ich muss dich enttäuschen. Das lässt sich leider nicht einrichten. Sowohl der ehrenwerte Chuv als auch Richter Matan Addaru Dannoer sind anderweitig gebunden.«
    »Schade. Ich hätte mich gefreut, die Bedeutung der Zeremonie durch eine solche Präsenz zu erhöhen. Zu gerne hätte ich einem Atopen Gastfreundschaft gewährt und ihn an diesem großen Augenblick teilhaben lassen.«
    Der Tesqire strahlte. »Es wäre ein Gewinn für beide Seiten gewesen, zweifellos. Wie schön, dass du das so siehst. Die Anerkennung des Tribunals ist
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