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2594 - Begegnung der Unsterblichen

2594 - Begegnung der Unsterblichen

Titel: 2594 - Begegnung der Unsterblichen
Autoren: Frank Borsch
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acht Schlachtlichter aus! Intakte Schiffe, mit Kommandanten, die nicht bereits mit dem Leben abgeschlossen haben. Wir dringen in den Sturm vor!«
    *
    Die Flotte blieb hinter der VAT-DREDAR und ihren Begleitschiffen zurück. Die Schlachtlichter bildeten die befohlene Formation mit präzisen Manövern, die Sinnafoch verrieten, dass die Besatzungen die Steuerung den Bordcomputern überlassen hatten.
    Sinnafoch schaltete die Darstellung um, blendete die Schneise ein. Er wollte nicht zurückschauen. Es gab kein Zurück.
    Der Staub- und Gasnebel der Schneise wuchs an, legte seinen Schleier bald über das ganze Holo - und schließlich drang die VAT-DREDAR in die Schneise ein.
    »Ortung?«, fragte Sinnafoch.
    »Keine. Wir sind praktisch blind.« Satwa stand an einer Konsole und arbeitete sich durch die verschiedenen Darstellungsmodi. Ohne Erfolg.
    »Gut, dann muss Rhodan eben uns finden.« Sinnafoch hatte gehofft, dass innerhalb der Sturmzone die Ortung zumindest rudimentär funktionieren würde. »Sende den Funkspruch!«
    »Wird gesendet«, meldete die Ordonnanz. »Auf Wiederholung. Reichweite unter dreißig Lichtjahren.«
    Die VAT-DREDAR stieß immer tiefer in die Schneise vor. Schweigen herrschte in der Zentrale. Die Raumfahrer kauerten über ihren Konsolen, vermieden Blickkontakt und hingen ihren Gedanken nach. Die wenigsten würden Sinnafochs Vorgehen billigen, aber der seit frühester Jugend anerzogene Respekt vor den Vatrox war stärker als ihre Angst. Sinnafoch musste keine Revolte befürchten.
    Dafür bürgte nicht zuletzt Cherubem, der Kommandant des Schlachtlichts. Im Laufe seiner Leben hatte Sinnafoch ein Gespür für die Darturka entwickelt. Die Klonsoldaten waren dazu gezüchtet, um zu gehorchen. Aber es gab eine Bandbreite: Manche Darturka gehorchten besser als andere. Cherubem zählte zu den Ersteren. Hätte Sinnafoch ihm befohlen, den Strahler auf sich selbst zu richten und abzudrücken, der Darturka wäre dem Kommando, ohne zu zögern, gefolgt.
    »Ortung!«, brach Satwas Aufruf die Stille.
    Sinnafoch sah Nebel. Aus dem bleichen Dunst schälte sich ein Umriss, geisterhaft, nicht zu fassen. Eine Kugel. Sie glänzte silbern.
    »Das ist ein Schiff von dem Typ, wie wir es vor TZA'HANATH zurückgeschlagen haben!«, rief Satwa.
    Sie hatte recht. Und unrecht. Es war ein Schiff, wie es vor TZA'HANATH erschienen war. Die äußere Erscheinung, die Größenangaben der Orter, die zwischen zwanzig und fünfhundert Metern fluktuierten, waren unverkennbar.
    Aber sie hatten das Schiff vor TZA'HANATH nicht zurückgeschlagen. Es hatte Dutzende von Schlachtlichtern vernichtet, bevor es wieder verschwunden war, ebenso übergangslos, wie es aufgetaucht war.
    Sinnafoch war überzeugt, dass das unbekannte Schiff die Forschungsstation mühelos hätte vernichten können - wenn seine Besatzung es gewollt hätte.
    »Das Schiff nimmt Kontakt mit uns auf!«, rief Satwa.
    »Holoverbindung!«
    Die Ordonnanz schaltete hektisch an ihrer Konsole. »Unmöglich. Die Störungen sind zu massiv. Das Videosignal ist verzerrt. Wir bekommen nur Audio herein ... «
    Sie hatte den Satz kaum beendet, als Knistern die Zentrale der VAT-DREDAR erfüllte. Dann donnerte eine Stimme im Handelsidiom: »Hier spricht Icho Tolot. Verlasst diesen Sektor, oder wir müssen euch vernichten!«
    »Ich bin Frequenzfolger Sinnafoch,
    Statthalter von VATROX-DAAG in Anthuresta und ... «
    »Sinnafoch? Was willst du hier?«
    »Ich will Perry Rhodan sprechen. Ich habe ein Angebot für ihn.«

4.
     
    Ein einsamer Revolverheld erwartete Perry Rhodan in der Schaltzentrale der QUEEN OF ST. LOUIS.
    Piet Rawland stand an dem hufeisenförmigen Pult, dem einzigen Einrichtungsgegenstand des Raums. Der Texaner, der vor langer Zeit in ES' Dienste getreten war und dafür eine besondere Form der Unsterblichkeit erhalten hatte, anders als jene eines Lotho Keraete oder Perry Rhodan, musterte die Werte der Ortung. Die Bilder im großen Kugelholo, das vor dem Pult schwebte, wechselten in einem rasenden Rhythmus. Schneller, als ihm das menschliche Auge zu folgen vermochte. Rhodan nahm nur ein Flimmern wahr.
    Der Terraner ging zu Rawland, der ihn nicht zu bemerken schien. Der Revolverheld trug wie üblich einen Cowboyhut mit breiter Krempe und einen ledernen Mantel, der bis zu den Stiefeln reichte. Der Revolver war darunter verborgen - und auch die beiden Schusswunden in der Brust, die einst sein Leben beendet hatten.
    Das Pult war makellos. Seine Oberfläche erinnerte an Glas, weder
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