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2594 - Begegnung der Unsterblichen

2594 - Begegnung der Unsterblichen

Titel: 2594 - Begegnung der Unsterblichen
Autoren: Frank Borsch
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bleibt.«
    »Oder auch nicht«, wandte Mondra ein. »Die Entladungen werden jeden Kommandanten, der seinen Verstand nur halbwegs beisammen hat, davon abhalten, in den Sektor einzufliegen ... es sei denn, er hat einen triftigen Grund.« Sie musste nicht sagen, dass dieser triftige Grund in wenigen Lichtminuten Entfernung in Form einer mondgroßen Ansammlung von Psi-Materie im All schwebte.
    »Ich stimme Mondra zu«, meldete sich Tolot zu Wort. »Die Vatrox haben Jahrzehntausende gebraucht, um das ARSENAL zu erschaffen. Sie werden kein Risiko scheuen, um es in ihren Besitz zu bringen.«
    »Ganz zu schweigen von VATROX- VAMU«, ergänzte Mondra. »Die Entität wird alles tun, um sich das mächtigste Instrument ihrer >Eltern< zu sichern - und wenn ich mir die Lage in Anthuresta ansehe, wird mir unbehaglich. Das Geisteswesen wird seine Kräfte an diesem Punkt konzentrieren, sobald es von dem ARSENAL erfährt ... und es gibt nichts, was wir gegen diese Übermacht ausrichten könnten.«
    »Mit anderen Worten: Entschlossenheit ist unsere einzige Chance«, fasste Rhodan zusammen. Er wandte sich Mikru zu - eine überflüssige Geste, stand der Avatar doch lediglich stellvertretend für das gesamte Schiff - und sagte: »Erlauben die energetischen Entladungen Hyperfunk?«
    »Eingeschränkt. Video ist nahezu unmöglich, aber Audio funktioniert leidlich.«
    »Das genügt für unsere Zwecke«, stellte Rhodan fest. »Mikru, nimm Kontakt mit den sechs Silberkugeln auf. Weise sie an, das Arsenal weiträumig abzusichern.«
    »Verstanden.« Mikru runzelte die Stirn. »Aber sechs Silberkugeln oder auch sieben, sobald Tolotos wieder startet, gegen möglicherweise bald Zehntausende von Jaranoc? Das kann nicht ... «
    »... gutgehen«, brachte der Terraner ihren Gedanken zu Ende. »Ich weiß. Die Silberkugeln können im Ernstfall nicht mehr als hinhalten oder ablenken. Schärf den Piloten ein, dass ich keine toten Helden sehen will. Klar?«
    »Klar. Die Silberkugeln halten also hin, bis ... bis was geschieht?«
    »Die QUEEN OF ST. LOUIS eintrifft. Die Sektorknospe ist nur 5300 Lichtjahre entfernt. Richte Piet Rawland aus, er soll hierher galoppieren, als hinge das Schicksal des bekannten Universums von ihm ab.«
    Der Haluter räusperte sich. Es klang wie eine herannahende Lawine. »Ich muss darauf hinweisen, Rhodanos, dass mit dem Eintreffen der QUEEN OF ST. LOUIS unsere Aufgabe noch lange nicht vollbracht ist. Mein Planhirn stellt fest, dass angesichts der hyperenergetischen Störungen ein Abtransport des ARSENALS bis auf Weiteres unmöglich sein wird.«
    Rhodan nickte langsam. »Das hatte ich befürchtet. Und ich hoffe, dein Planhirn hat einen besseren Plan.«
    Icho Tolot schwieg.
    »In diesem Fall schlage ich vor, dass wir keine Zeit verlieren.«

3.
     
    Der Anblick Philips schmerzte Sinnafoch.
    Der Vatrox hatte den Okrill in die Medostation der VAT-DREDAR bringen lassen, nachdem er dank Satwa wieder zu Sinnen gekommen war - auf eine Art und Weise zwar, die seinen Stolz mit Füßen getreten hatte, aber Sinnafoch musste sich eingestehen, dass er sich den Luxus von Stolz nicht mehr länger leisten konnte.
    Die Frequenz-Monarchie lag in den letzten Zügen.
    Er, Sinnafoch, war ein gewöhnlicher Sterblicher geworden.
    Und Philip, der letzte Gefährte, der ihm geblieben war, mochte längst tot sein, erdrückt vom mentalen Gewicht VATROX-DAAGS.
    Sinnafoch hatte für Philip getan, was er konnte, nun waren die Spezialisten am Zug.
    Der leitende Arzt der VAT-DREDAR hatte den Okrill in einen Regenerationstank stecken lassen. Philip schwebte nun in der trüben Nährflüssigkeit. Schläuche führten in sein Maul, bohrten sich in seine Flanken. In den mächtigen Muskeln des Okrills war kein Quäntchen Spannung verblieben. Er erinnerte an ein von Wasser aufgeweichtes Blatt, das auf einem See treibt.
    Sinnafoch musste an Steelion Hartok denken, den Oxtorner, dem er Philip genommen hatte. »Du bist ein Blatt im Wind!«, hatte er Sinnafoch auf der Höllenwelt gesagt - und Sinnafoch hatte ihm das Gegenteil bewiesen. Seitdem waren nur wenige Wochen vergangen. Sinnafoch muteten sie an wie Jahrtausende.
    Der Okrill bebte leicht, aber die Bewegung ging nicht von Philip aus, sondern von den Erschütterungen der Schiffsmaschinen. Das Schlachtlicht befand sich im Überlichtflug. Sein Ziel war der denkbare Aufenthaltsort Perry Rhodans - dort, wo sie die Silberkugeln beobachtet hatten. Die Vibrationen der Maschinen waren kaum wahrnehmbar, in jedem Fall
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