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2485 - Hyperflackern

2485 - Hyperflackern

Titel: 2485 - Hyperflackern
Autoren: Arndt Ellmer
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synchronisierten ihren Kurs mit den Dingern. Die Friedensfahrer konnten bildlich gesprochen aus dem Fenster schauen und zusehen, wie die Raumminen mit halber Lichtgeschwindigkeit vorbeirasten.
    Mehrere Tropfenschiffe schleusten kleine Sprengladungen aus, die sich an die Tonnen hefteten und in ungefähr einer Stunde explodieren würden.
    »Wir verlieren den Trichterrand aus der Ortung«, stellte Cosmuel Kain eine halbe Stunde später fest. »Es scheint eine Art Raumkrümmung zu entstehen, die wir bisher nicht bemerkt haben.«
    Kamuko kommentierte es mit einem nüchternen Satz. »Der Trichter löst sich auf.«
    Fünf Traitanks beschleunigten plötzlich und rasten den Kapseln entgegen. Sie verschwanden kurz im Hyperraum, materialisierten am hinteren Ende der Flotte.
    Der Alarm heulte los. Den Grund für das Verhalten der Mor'Daer sah Kantiran wenig später im Orterholo. Eine der Tonnen hatte ihren Kurs geringfügig geändert. Sie war von einem Prallfeld einer Kapsel in ihrer Nähe berührt worden.
    »Wir lassen die Traitanks ins Leere laufen«, sagte der Patron. »Vorausgesetzt, sie machen mit.«
    Die Insassen der fünf Disken hatten anderes im Sinn. Sie eröffneten das Feuer. Blindlings schossen sie überallhin, nur nicht hinter sich. Übergangslos war der Trichter in ein Meer aus Energiestrahlen getaucht, in dem es kochte wie in einem lavagefüllten Kratersee.
    »Der Trichter destabilisiert sich durch den Beschuss«, stellte Kamuko fest. »Das solltet ihr bedenken.«
    »Macht, dass ihr rauskommt!«, befahl Kantiran.
    In dem Gewirr aus grellen Entladungen, energetischen Reaktionen der Trichterwandung und aufflammenden Schutzschirmen der Traitanks fiel es schwer, sinnvolle Ortungsergebnisse zu erhalten. Dort, wo die Trichteröffnung hinter einer Krümmung verschwand, glühte eine ungeheuer große Hyperstrahlenquelle auf.
    Kantiran versuchte Genaueres zu erkennen, aber es ging im Prasseln der Energiekanonen unter.
    Die Mor'Daer änderten ihre Taktik und schossen in alle Richtungen. Es war nur eine Frage der Zeit, bis sie den ersten Zufallstreffer landeten.
    Das Orterabbild der Hyperquelle zog seine Blicke magisch an. Er verfolgte, wie das zunächst winzige Ding sich immer schneller aufblähte, bald den gesamten Trichter anzufüllen schien und alles verschlang, was sich ihm in den Weg stellte.
    »Achtung, Kollisionsgefahr!«, warnte ILKAN. »Achtung, Kollisionsgefahr!«
    »Verstanden.« Kantiran begriff viel zu spät, dass der Bordrechner nicht die Hyperquelle meinte, sondern eine der OREON-Kapseln, in deren Flugbahn ein Traitank raste. Plötzlich leuchtete das Tropfenschiff auf, weil der Friedensfahrer die Haube abgeschaltet hatte. Der Pilot des Traitanks erschrak, als er das grün leuchtende Ding in seiner Bahn erkannte. Er versuchte ein Ausweichmanöver.
    Kantiran stockte der Atem. Er wollte eingreifen, eine Warnung brüllen, aber es war zu spät. Der Diskus drehte sich zur Seite, der Pilot versuchte sein Schiff noch hochkant zu stellen. Als der Traitank die OREON-Kapsel streifte und sich die beiden Schirmsysteme berührten, schien es, als rase der Diskus mitten durch eine Feuerwand. Er schoss aus allen Geschützen, feuerte schließlich den Potenzialwerfer ab - vergeblich. Er traf nicht, und da war das Tropfenschiff längst unter ihm weggedriftet. Während es seinen Kurs änderte, baute sich die Haube wieder auf. Der Schutzschirm erlosch. Es war, als habe das kleine Schiff gar nicht existiert.
    Kantiran sah mehrere Schüsse in die Trichterwandung einschlagen. Rote Blitze zuckten, dann züngelten Elmsfeuer in alle Richtungen, weiteten sich unter starkem Wind zu einem Flächenbrand aus.
    »Zwölf Prozent in beiden Werten«, meldete ILKAN. »Tendenz zunehmend.«
    »Die Trichteröffnung schließt sich endgültig!« Das war Cosmuels Stimme.
    »Wir warten eine Weile, bis der Wert hoch genug ist, dann setzen wir unseren Flug durch den Hyperraum fort, soweit uns die Quartale Kraft trägt. Ich weiß nicht, wieso, aber der Trichter schließt sich, während die Quartale Kraft zunimmt.«
    »Wir unterliegen einer Täuschung«, sagte Kamuko. »Die Mündung des Hypertrichters hat sich zur Seite oder sonst wohin gekrümmt. Sie steht aber weiterhin offen. Sonst käme dieses Ding nicht durch.«
    Die Strahlung der Hyperquelle nahm weiter zu. Irgendwie bildete Kantiran sich ein, dass sie sich näherte. Die Ortung zeigte angesichts der Flut aus Hyperstrahlung keine verlässlichen Details an.
    »ILKAN, wir starten!«, sagte er.
    »Tut mir
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