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2484 - Koltorocs Atem

2484 - Koltorocs Atem

Titel: 2484 - Koltorocs Atem
Autoren: Horst Hoffmann
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welche Truppe?«
    »Mutanten«, meinte Donisetti. »Das liegt doch auf der Hand, oder nicht?«
    Dao-Lin-H'ay tigerte durch den Raum, sah immer wieder in die farbigen Holos, die sich nach ihr ausrichteten, damit sie jede einzelne Zeile sehen konnte. Schließlich nickte sie.
    »Wir werden es herausfinden. Es dürfte ja klar sein, dass wir nicht eher zum Kontaktwald 126 aufbrechen können, bis wir über das Geheimnis der Kartanin-Mutanten genauestens Bescheid wissen. Sie waren im Wald und haben sich dort besprochen. Er hat nichts dagegen unternommen, also ist er, wie auch immer, mit ihnen im Bunde oder wenigstens einverstanden. Wir können nicht nach 126 gehen, ohne den Rücken frei zu haben. Und solange wir keine Klarheit haben, kann das nicht der Fall sein.«
    »Du verdächtigst Beth Astromo, in dieses Geheimnis eingeweiht zu sein und uns daran hindern zu wollen, es zu entdecken«, stellte der Kommandant klar. »Aber um die Wahrheit zu erfahren, gibt es momentan nur einen Weg.«
    »Ich weiß!«, fauchte Dao. »Entschuldige, Don. Du hast recht, und ich werde es mir antun müssen. Ich werde ihn aufsuchen und zur Rede stellen. Er muss mir sagen, was hinter unserem Rücken gespielt wird.«
    »Warte«, bat Kerk'radian. »Während ihr fort wart, habe ich mir gestattet, so viel Funkverkehr wie möglich aus der Stadt Pheogitta und den Raumschiffen vor Ort mitschneiden zu lassen. Die Biopositronik hat es bereits durchforstet, allerdings kenne ich das Ergebnis selbst noch nicht. Vielleicht ergibt sich ein Hinweis für uns.«
    »Lass sie nach dem Namen suchen, Don«, sagte Dao. »Git-Ka-N'ida.«
     
    *
     
    Es schien, als sollte Dao-Lin-H'ay der Besuch bei Beth Astromo vorerst erspart bleiben, denn die Auswertung lieferte Ergebnisse, die sie in einen eigenen, neuen Handlungszwang versetzten.
    Im belauschten Funkverkehr aus der Stadt und vom Raumhafen war der Name »Git-Ka-N'ida« gleich mehrfach genannt worden, in jedem einzelnen Fall ohne Nennung von Funktion oder Einzelheiten, ohne Holo und in mehreren Fällen offensichtlich mit ausgefilterten Anhängen, die darauf hindeuteten, dass die Personalie Git-Ka-N'ida auf dem Planeten der strengen Geheimhaltung unterlag.
    Die meisten Absender, in denen der Name erwähnt wurde, befanden sich jedoch in einem wenig auffälligen Gebäude am Rand von Pheogitta -und zwar an der dem Kontaktwald direkt zugewandten Seite.
    Dao-Lin-H'ay ließ weitere Auswertungen anstellen, und nach wenigen Minuten besaß sie mehr Einzelheiten. Die ersten Analysen ergaben, dass es sich bei dem fraglichen Gebäude um ein Ausbildungszentrum handelte, ohne dass jedoch die geringste Information zu gewinnen war, was für eine Art Ausbildung da stattfand, wer ausgebildet wurde und wer als Ausbilder fungierte.
    Dao beauftragte die Datenspezialisten der SZ-1, sich ins Datennetz des Gebäudes einzuhacken. Sie selbst zog sich für eine Weile zum Schlafen in ihre Kabine zurück. Wenn sie erwachte, wünschte sie präzise Informationen und einen gültigen Zugangscode vorzufinden.
    Sie hatte zwar Rücksprache mit Don Kerk'radian gehalten, dennoch klangen ihre Worte schon fast wieder so befehlsgewohnt wie die »alte« Dao-Lin-H'ay, als sie noch das Kommando führte und bevor sie die SOL verließ.
    Oberst Kerk'radian sagte nichts. Alles, was auf seine Gefühle schließen lassen mochte, war ein langer Blick, den er mit ihr tauschte.
    Dann befahl er den Spezialisten, die ihn fragend ansahen, auf der Stelle mit der Arbeit zu beginnen und zu tun, was sie ihnen aufgetragen hatte.
     
    5.
    Die Staffel
    Als sie, wieder mit ihrem kleinen »Kommando«, in ihrem SERUN die SOL-Zelle verließ, war Dao-Lin-H'ay im Besitz der neuesten Informationen über das Ausbildungszentrum am Rand der Stadt und des an diesem Tag gültigen Passworts.
    Das Zentrum, so viel war nun bekannt, bildete insgesamt 27 weibliche Kartanin aus, die zu einer sogenannten Vibra-Staffel gehörten.
    Die Anführerin dieser Gruppe trug den Namen Git-Ka-N'ida.
    Dao zögerte nicht lange. Sie wusste, dass sie nur dann mehr erfuhr, wenn sie die Initiative ergriff und sich vor Ort umsah. Ihre fünf Begleiter waren zwar ursprünglich für das Betreten des Kontaktwalds ausgewählt worden, doch sie hatten sich als gutes Team erwiesen, dem es Dao zutraute, sie auch bei dieser Mission unterstützen zu können.
    Mizza Taylor war ohnehin gesetzt, und Irven Dos analytischer Verstand konnte nur von Nutzen sein. Donisetti mit seiner manchmal gewagten Fantasie konnte womöglich die
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