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2444 - Vor der Finalen Schlacht

Titel: 2444 - Vor der Finalen Schlacht
Autoren: Unbekannt
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abzuwarten." Der weitaus größere der beiden Roboter klopfte mit zweien seiner sechs Stelzenbeine auf den Boden.
    Er schien wie immer ... Lebensenergie aus der Kabbelei mit seinem maschinellen Kollegen zu ziehen.
    KM-1004 stabilisierte den Körper.
    Der Milchglaseffekt rings um die Kante des Diskus nahm ein wenig an Intensität zu. Hinter dem diffusen Schutzbereich befanden sich die Waffensysteme des Roboters.
    Ki-Myo kümmerte sich nicht weiter um seine beiden Begleiter. Eigentlich sollten sie ihn unterstützen und Halt geben. Doch gerade in Krisensituationen leisteten sie nicht immer das, was er von ihnen benötigte.
    Er kümmerte sich um die Auswertung. Auf den Bildschirmen erschienen karg aufbereitete Analysen des im Weltall tobenden Kampfes. Ab und zu blieben Ki-Myos Blicke am betont einfach gehaltenen Zahlwerk hängen, das den Reparaturstatus der PLURAPH dokumentierte. Die Beschädigungen waren beträchtlich. Die Verfolger hatten dem Schiff ordentlich zugesetzt und die Selbstheilungskräfte der Ph’akutu einer Nagelprobe unterzogen.
    Ki-Myos Nervosität hielt sich in Grenzen. Er hatte derartige Situationen zu oft erlebt. Seine Sinne waren abgestumpft. Tiefer gehende Emotionen hatten kaum Platz, während er im Auftrag ARCHETIMS tätig war.
    Er schüttelte seine Beine aus. Sie schmerzten, und er fühlte sich müde.
    Allmählich gewannen die Cypron die Oberhand. So, wie er es gehofft hatte.
    Nahe der Halbraumwelt boten sie nur die Besten ihres Volkes auf.
    Sie hatten einen Verbündeten bei sich. In den wenigen Funksprüchen zwischen den ungefähr 40 Einheiten wurde nicht näher auf das Hantelschiff eingegangen; andererseits bewegten sich die Cypron-Schiffe auf eine Art und Weise, die er niemals zuvor kennengelernt hatte. Als erhielten sie ihre Anweisungen von einem Außenstehenden, der in eben diesem seltsamen Raumer Dienst tat.
    Es kümmerte ihn nicht. Die Cypron, wichtige Helfer ARCHETIMS, erweckten bisweilen den Eindruck der Verschlossenheit, aber im Kampf waren sie wertvolle Helfer, erbarmungslose Krieger. Sie besaßen eine Vielzahl an Tugenden. Wo auch immer es ging, unterstützten sie jene, die selbst zu schwach waren, um sich gegen die Terminale Kolonne zur Wehr zu setzen.
    Ki-Myo ging um die sechs Sitze im Zentrum der kreisrunden Zentrale.
    KM-1004 blieb stets an seiner linken Seite. Er selbst hatte dies angeordnet vor ... vor ... vor wie vielen Jahren? Er wusste es nicht mehr.
    Der Bote war eitel genug, um zu wissen, dass ihm in dieser finalen Auseinandersetzung, deren Gegenstand die Galaxis Tare-Scharm war, eine entscheidende Rolle zukam. Er durfte nicht vor seiner Zeit sterben. Er hatte wichtige Botschaften zu überbringen.
    Botschaften, nicht Kommentare.
    Bald würde er sagen, was zu sagen war.
    Die Schlacht kippte endgültig zugunsten der Cypron. Ihr Sieg war eine besiegelte Sache. Ki-Myo fühlte grimmige Befriedigung. Zu oft hatte er Niederlagen bis zum bitteren Ende mit ansehen müssen. Mit dem Gefühl ohnmächtiger Wut im Magen; stets darauf bedacht, die Handlungsweisen TRAITORS zu analysieren, ihre Stärken und Schwächen in der Schlacht auszufiltern, um die derart gewonnenen Kenntnisse irgendwann einmal anwenden zu können.
    Ki-Myo war stets der Letzte gewesen, der vor dem Unabwendbaren geflohen war. Die Überlebenden mancher Völker hatten ihm in ihrem Zorn wenig vorteilhafte Beinamen wie „Totengräber" oder „Aasfresser" gegeben.
    In ihrem Zorn?
    Ki-Myo wandte sich KM-1x zu und bedeutete ihm, das Kopfhologramm zu aktivieren.
    An vielen Orten hasste man ihn, weil er schlechte Nachrichten überbrachte.
    Weil er kundtat, was die Terminale Kolonne anrichtete. Weil er bloß ein Bote war, aber nur selten in Verteidigungskämpfe eingreifen durfte. Weil er darauf achten musste, zu überleben.
    „Zeig mir etwas!", befahl er seinem Psychologischen Ratgeber.
    „Ich halte dies für keine gute Idee", meinte der Roboter mit seiner sonoren Stimme. „Ich messe eine emotionelle Unruhe. Deine Atmung geht zu schnell, du transpirierst, dein Pulsschlag ist unregelmäßig ..."
    Die letzten Traitanks flohen soeben in den Hyperraum. Die Cypron hatten nunmehr ein paar Minuten zu tun, um Aufräumarbeiten zu erledigen. Sie würden Ausschau nach Überlebenden halten und die Reste ihrer eigenen zerstörten Einheiten zerstrahlen. TRAITOR durfte nichts von Bedeutung in die Hände fallen. Weder Hinweise auf den Ort, an dem Tarquina versteckt war, noch technisches Material oder Aufzeichnungen über Taktik,
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