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2443 - Eschers Plan

Titel: 2443 - Eschers Plan
Autoren: Unbekannt
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völlige Ruhe. Ich konzentriere mich ... ich spüre, dass sich Savoire tatsächlich irgendwo in der Nähe aufhält. Ich kann keinen präzisen Ort bestimmen. Etwas schirmt ihn mental ab."
    „Oder jemand", sagte ich bitter. Ich konnte mir nur zu gut vorstellen, dass einer der beiden Avatare ESCHERS diese Aufgabe übernommen hatte. Astuin und Myhr hatten schon einige Male psionische Fähigkeiten eingesetzt, die sie nur von der Parapositronik erhalten haben konnten. „Dies alles ist von ESCHER minutiös geplant. Auch mit eurem Einsatz haben wir die Parapositronik nicht überrascht. Wir handeln wie Marionetten, deren Fäden ESCHER in der Hand hält."
    Tekener an meiner Seite verschränkte die Arme vor der Brust. „Wie konntet ihr ESCHER überhaupt an Bord nehmen?"
    „Weil wir ohne ihn gar nicht hätten aufbrechen können. Ohne ESCHERS Hilfe wäre jede Navigation in Hangay unmöglich. Die SOL verfügt dank ihres Hypertakt-Triebwerks über einen Vorteil, aber der ist nun mal eine Einzelanfertigung, die wir nicht nachbauen können. Jedes andere Schiff wäre hoffnungslos in dieser Galaxis verloren, vermöchte kein einziges Lichtjahr geradeaus zu fliegen. Uns blieb nichts anderes übrig, als ESCHER Vertrauen zu schenken – wie es der Nukleus der Monochrom-Mutanten auch getan hat, indem er einen Teil seiner selbst in ESCHER pflanzte und damit erst die Parapositronik zum Leben erweckte."
    Schroeder meldete sich. „Keine Chance!" Er stieß die Worte mühsam aus. „Ich kann unmöglich zu Laurence Savoire durchdringen. Ich teleportiere mit den anderen in den Hangar."
    Ich blickte auf die Kontrollanzeigen. „Die Schleuse steht weit offen. Die Atmosphäre ist bereits entwichen."
    „Dank der Kampfanzüge kein Problem." Eine kurze Pause, dann: „Wir sind gesprungen. Durch die offene Schleuse ist die Außenhülle der SOL zu sehen.
    Und ... Moment!"
    „Was seht ihr?"
    „Durch die Schleuse dringen Transportmaschinen ein!"
    Kommandant Theonta atmete geräuschvoll ein. „Sie sind eigentlich einige Decks höher untergebracht."
    „Ganz offensichtlich stehen sie unter ESCHERS Kontrolle", sagte ich. „Aber warum holt die Parapositronik sie zu sich?"
    Die Antwort gab uns Domo Sokrat per Funk. „Es ist unglaublich. Ich bin mit dem Anzug an die Schleuse geflogen.
    Auch in der SOL steht ein Hangar offen.
    Genau gegenüber dem ESCHER-Hangar in der BURTON. Von dort nähern sich weitere Transportroboter."
    In diesem Augenblick verstand ich. Es war nicht einmal nötig, dass der Logiksektor die einzelnen Puzzlesteine zu einem Gesamtbild zusammenfügte. „ESCHER kontrolliert SENECA und damit die SOL. Die offenen Hangars stehen sich visàvis ... Das alles kann nur einen Grund haben: Die Parapositronik will auf die SOL überwechseln!"
     
     
    Hyperdim
     
    Pal Astuin begleitet den Ersten Kybernetiker auf seinem Weg durch die Weiten der Hyperdim-Matrix nicht mehr. Der gefährliche Punkt ist überschritten. Laut ESCHERS Analyse besteht keine Gefahr mehr, dass Savoire in den nächsten entscheidenden Minuten oder Stunden erneut in Zweifel geraten wird. Er wird weiter durch die Matrix treiben und damit aus dem Spiel genommen sein.
    Nach Astuins Meinung ist Sybel Bytter zu offen gewesen – sie hätte Savoire nicht die Information geben dürfen, dass ESCHER einen „Plan" verfolgte. Allzu leicht hätte der Erste Kybernetiker daraus schlussfolgern können, dass er nur in die Matrix geführt worden war, um diesem Plan nicht im Wege zu stehen.
    Nicht auszudenken, wenn Savoire in diesem kritischen Moment des großen Plans, während des zentralen Transfers, ESCHER abgeschaltet hätte. Alles wäre gescheitert.
    Nun ist es für Astuin Zeit, wieder als Avatar an Bord der RICHARD BURTON zu gehen. Er hat eine Aufgabe zu erfüllen. Atlan hat bereits die erwarteten Gegenmaßnahmen eingeleitet.
    Es wird Zeit, den nächsten Schritt zu gehen.
     
    9.
     
    Exodus
     
    „ESCHER will in die SOL?", fragte Tekener skeptisch.
    Dr. Indica nestelte an der Applikation, die quer über ihre rechte Schulter verlief. Wahrscheinlich war sie sich dessen nicht einmal bewusst – ich hatte das schon öfters beobachtet, wenn sie nervös und angespannt war. „Wie anders lassen sich alle Fakten deuten? SENECA wurde nur deshalb angegriffen und übernommen, um bei dem Transport zu helfen.
    Die Frage ist nur, was ESCHER bezweckt. Warum sollte die Parapositronik auf ein anderes Schiff wechseln?"
    „Momentan ist mir völlig gleichgültig, aus welchem Grund ESCHER handelt",
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