Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2442 - StÃŒtzpunkt im Chaos

Titel: 2442 - StÃŒtzpunkt im Chaos
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
bezogen außerhalb der Überlappungszone Position. Sie bildeten einen kugelförmigen Wall darum.
    „Es gehört vermutlich zu ihrer Taktik, die sie jedes Mal in einem solchen Fall anwenden", überlegte ich laut. „Die Überlappungszone scheint in der Tat eine Art Schwachstelle zu sein."
    Oder sie ist zu wichtig, um sie einer Gefahr von außen auszusetzen.
    Die Helfer der Kosmokraten hätten es vermutlich nicht anders gemacht.
    Ich ließ die Positronik einen Suchlauf starten. Aufgabe: Suche den günstigsten Durchschlupf in der Kugelschale aus Traitanks.
    Der Automat fand keinen. Alle Zwischenräume waren gleich groß.
    Und dort, wo eine etwas größere Lücke vorhanden war, meldete der Sextant den permanenten Einsatz von Tastern.
    Ein paar Augenblicke lang trug ich mich mit dem Gedanken, in einem kurzen Linearmanöver ins Innere der Kugel zu gelangen, die Kapsel mit einem Traktorstrahl einzuholen und an der Space-Jet zu vertäuen. Danach ein zweites Halbraumanöver – aber so etwas konnte nicht funktionieren. Ein einziger Schuss eines Traitanks hätte uns alle ins Jenseits befördert. Außerdem hätten sie uns gejagt, was bei der geringen Reichweite einer Space-Jet ins Auge gehen konnte.
    Du hast nur eine Wahl!
    Bis zum Eintreffen des Zyklons blieben mir noch zwanzigeinhalb Stunden. Warten und auf eine Gelegenheit hoffen, mehr konnte ich nicht.
    Däumchen drehen höchstens.
    Ich vertrieb mir die Zeit mit Strategieübungen. Zusammen mit der Positronik rechnete ich Möglichkeiten durch, wie sich der mittlere Bereich Hangays zwischen den beiden Wällen in den kommenden Monaten und Jahren entwickeln würde.
    Manchmal stieß man bei so etwas ja auf Hinweise, die einem weiterhalfen.
    In diesem Fall war es aussichtslos, zumal die Positronik mit Strukturen des Chaos in diesem Ausmaß überfordert war. Und die Zeit verrann schleppend.
    Zwei Stunden vor dem Ablauf des Zeitlimits hielt ich es nicht mehr aus.
    Ich programmierte den Sextanten so, dass er sich auf den Bereich konzentrierte, in dem die Flugbahn der Kapsel verlief. Vielleicht reichte die Leistung des Geräts ja doch aus, ein kleines Objekt im Normalraum zu erkennen.
    Es klappte nicht. Taster oder Radar hätten innerhalb von Sekunden ein Ergebnis gebracht, aber nicht dieser quaderförmige Kasten. Die Forschungskapsel emittierte keinerlei Strahlung, die einen Hinweis auf ihren Standort gegeben hätte.
    Nach 21 Stunden erwachte der Funkverkehr zwischen den Traitanks zum Leben. Aber die Insassen tauschten keine Informationen aus. Den Mor’Daer war langweilig. Außer ein paar Prügeleien hatte sich nichts zugetragen.
    Eine Stunde noch bis zum Eintreffen des Entropischen Zyklons.
    Nach dreißig Minuten bewegten sich die ersten Einheiten. Sie beschleunigten mit Höchstwerten, rasten in den interstellaren Raum hinaus und verschwanden. Die andern folgten ihnen in langen Reihen. Innerhalb von fünf Minuten waren sie alle weg.
    „Linearmanöver", sagte ich und gab die Zielkoordinaten ein. Auf die kurze Entfernung von ein paar Lichtstunden betrug die Abweichung am Zielpunkt nicht einmal eine Lichtsekunde.
    Die LEMY DANGER verschwand im Linearraum und tauchte an der Bahn der Forschungskapsel auf. Ich aktivierte den Taster der Space-Jet.
    Er sichtete den gesamten Korridor auf einer Länge von mehreren Lichttagen. Das Ergebnis war null.
    Die Kapsel hielt sich nicht mehr an ihrer ursprünglichen Flugbahn auf.
    „Verdreifache die Größe des Suchkorridors!", trug ich der Positronik auf.
    Bei Arkon! Irgendwo dort draußen musste sie doch sein!
     
    9.
     
    „Sie finden uns. Verlasst euch drauf!" Kander Cero ließ den Kopf hängen. Zwischen den Fingern knüllte er die Folie, auf der er die Wahrscheinlichkeit einer Entdeckung hochgerechnet hatte. In Minuten.
    Stunn Browne stand von dem festgeschweißten Hocker auf und hangelte sich zu ihm. Er legte ihm die Hand auf die Schulter.
    „Keiner von uns ist in seinem bisherigen Leben auf eine derart lange Geduldsprobe gestellt worden", sagte er. „Es ist eine völlig neue Erfahrung für uns. Ob wir diese Probe bestehen, hängt nicht von einem Einzelnen ab, sondern von uns allen."
    „Es ist kein Trost für mich. Verstehst du das?"
    „Ja."
    Kander wandte sich an die Frau im Team. „Anna?"
    „Für mich auch nicht. Aber wir sollten noch ein paar Stunden warten. Irgendwann verschwinden die Traitanks."
    Boba Chomper sagte überhaupt nichts. Er las in einer Gebrauchsanweisung für Haushaltsroboter, die er aus seinem Seesack gezogen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher