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2428 - Hobogey der Rächer

Titel: 2428 - Hobogey der Rächer
Autoren: Unbekannt
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angelegt hatte. Er arbeitete kaum drei Minuten an den Systemen, die dafür sorgen würden, dass seine Rettungskapsel genau im entscheidenden Moment weit aus dem Schlachtschiff hinaus in den Weltraum geschleudert werden würde – hinaus in die Freiheit seines geliebten Chaos!
    Die Systeme der TAROSHI würden den Untergang ihrer eigenen Herren besiegeln! Das Wissen, das ARCHETIM und seinen Truppen den widerlichen Hals brechen würde, würde mit ihrer eigenen Hilfe dorthin gelangen, wo es bereits sehnsüchtig erwartet wurde.
    Es konnte jetzt nichts mehr schiefgehen – nichts außer der unberechenbaren Reaktion der Polarisatoren.
    Dennoch schraken beide Teile des Duals heftig zusammen, als sie vernahmen, wie der Hangarmeister der TAROSHI Alarm auslöste. Der Ordnungsknecht hatte eine Fehlfunktion in seinem Bereich festgestellt und sie gemeldet. Ekatus Atimoss verhielt auf seinem schon sicher geglaubten Weg zurück in die Kapsel, wo Glinvaran ihn bereits ungeduldig erwartete.
    Drei, vier lange Minuten hielt er den Atem an. Dann war es vorbei. Es waren keine weiteren Unregelmäßigkeiten festgestellt worden. Die Ordnungsknechte hatten ihre Systeme gecheckt, wie es nach den erhöhten Sicherheitsstandards angesagt war, und nichts mehr gefunden. Ihre Computer sagten ihnen, dass die „Störung" ein Irrtum gewesen sei, wenn es überhaupt je eine gegeben hatte.
    Der Dual triumphierte.
    Ekatus Atimoss kehrte in die Kapsel zurück und berichtete kurz. Perry Rhodan rührte sich noch nicht wieder, obwohl die Dosis nur sehr gering gewesen war.
    Glinvaran drängte zur Eile. Spürte er ebenfalls die Sehnsucht? Er war so kalt und doch ... Da war mehr an und in ihm, als ein stoffliches Wesen erfassen konnte.
    Der Dual wischte diese Gedanken beiseite. Er hatte jetzt keine Zeit für falsche Sentimentalitäten.
    Vor ihm in einem Fach lagen die Parapol-Tropfen, die er zur Realisierung der Flucht benötigte. Es waren ganz genau 64 Stück, 64 matt glänzende, bernsteinfarbene Tropfen.
    Mehr als fünfmal die Menge, die ausreichte, um einen unkalkulierbaren, potenziell vernichtenden Parapol-Sturm zu entfesseln!
     
    *
     
    Aber genau das war seine Absicht!
    Die von ihm vorgenommenen Manipulationen an den Schiffssystemen waren der eine Teil seines Fluchtplans. Das durch die gleichzeitige Zündung einer im Grunde wahnwitzigen Menge von Parapolarisatoren hervorgerufene Chaos war der andere.
    Nur im vollkommenen Chaos konnten er und Glinvaran aus der im höchsten Alarmzustand befindlichen Flotte entkommen – ins wirkliche, das lebende Chaos!
    „Es ist nur der Anfang!", ermahnte Atimoss seine andere Hälfte. „Und längst nicht so, wie es einmal sein soll!"
    Ekatus antwortete nicht. Er war schon wieder in sich versunken. Erst als Glinvaran seinen fortdauernden Versagerstatus erwähnte, riss er sich wieder zusammen.
    Der Dual zögerte nicht länger. Noch standen die Schiffe des gigantischen Aufgebots der Ordnungsknechte still.
    Noch war es nicht zu spät – doch wenn sie Pech hatten, war bereits alles vorüber, als Ekatus Atimoss mit seinen geistigen Kräften die 64 Tropfen zündete – 64-mal Chaos und entfesselte Gewalten, Energien in allen Bereichen des physikalischen und paraphysikalischen Koordinatennetzes.
    Er hatte keine Wahl.
    Um zu entkommen, musste er jene Irritationen hervorrufen, die ihn nicht nur sein Leben kosten konnten, sondern auch den Verstand und die Seele.
    Die schwarze Seele, die endlich nach Hause gefunden hatte und nur ihren endgültigen Frieden herbeisehnte. Eine Erlösung von einem Dasein, das in die Bande der verhassten Ordnung gezwungen war – aus denen er herauswollte. Lieber in Tare-Scharm der niedrigste Diener des Chaos sein, als in der kalten, geordneten Welt draußen in immerwährender Agonie zu erstarren!
    Ekatus Atimoss zündete die 64 Parapolarisatoren ...
    Es war schlimmer, als er es sich in seinen kühnsten Horrorfantasien hatte ausmalen können.
    „Hier bin ich!", krallte es sich in seine Ohren. „Ich bin hier!" Der Schrei zog sich hin, immer länger, hörte gar nicht mehr auf. „Halt mich fest!"
    Wer war das? Glinvaran? Rhodan?
    Ekatus oder er selbst?
    Er? Dachte er jetzt als Atimoss oder als der Dual? Der gemeinsam erschaffene Geist, an dem es nicht nur seit vorhin zerrte und riss?
    „Halt mich fest! Rette mich ...!"
    Es war seine Stimme! Er hörte die eigenen Schreie!
    Ekatus Atimoss schwamm. Er ruderte in einem Ozean aus totaler Verzerrung. Oben war nicht mehr oben, unten nicht unten. Rechts nicht
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