Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2396 - Traitanks zwischen 20 Sonnen

Titel: 2396 - Traitanks zwischen 20 Sonnen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
die nächste Transition. Über eine Entfernung von nicht mehr als dreißig Lichtminuten hinweg.
    Der Einflug der Chaos-Geschwader verlief alles andere als geradlinig. Ein scheinbar willkürliches Hin und Her, so stellte er sich in der dreidimensionalen Nachschau dar.
    Trotzdem ließ sich die Stoßrichtung deutlich erkennen.
    Schon jetzt lag die Sternendichte bei annähernd 180 Sonnen pro Kubiklichtjahr.
    Das war bereits der Innenbereich des Sternhaufens. Die von Dantyren erhaltenen Informationen besagten eindeutig, dass dieser Innenbereich kaum mehr als zwanzig Lichtjahre durchmaß. Im eigentlichen Zentrum, einem angenommenen Quader von einem Lichtjahr Seitenlänge, befanden sich sogar 227 Sonnen, schon mitgezählt die zwanzig des Sonnendodekaeders.
    Auch wenn Zerbone das niemals zugegeben hätte: Er war gespannt darauf, den Sonnentransmitter endlich mit eigenen Augen zu sehen. Nie zuvor hatte er von einem ähnlichen Objekt gehört, und er wusste, dass er Aroff ebenso erging. Diese Konstruktionen gingen auf das Urvolk der Terraner zurück, aus dem viele der humanoiden Milchstraßenvölker entstanden waren.
    Funkkontakt mit zwei anderen Chaos-Geschwadern. Erst als er aufatmete, wurde Zerbone sich seiner verbliebenen Anspannung bewusst. Nach außen gab er sich zuversichtlich, den Stützpunkt der Terraner einzunehmen, doch tief in ihm schwelte ein unlöschbares Feuer aus Verunsicherung und Zorn. Entfacht worden war es mit der Vernichtung des Kolonnen-Forts TRAICOON 0098 vor dem Solsystem, einem bis dahin einmaligen Vorgang, und das war erst der Anfang der Auseinandersetzung mit den Terranern gewesen, die sich für ihn allmählich zu einem Albtraum ausgewachsen hatte.
    Zerbone fragte sich, woher dieses Volk den Mut, die Raffinesse und vor allem das Durchhaltevermögen nahm, der Terminalen Kolonne TRAITOR in selbstmörderischer Unverfrorenheit die Stirn zu bieten.
    Eine Ortungsmeldung schreckte ihn auf.
    Das Geschwader hatte vor nicht einmal zwei Minuten eine Reihe von mehreren Kurztransitionen beendet, die insgesamt gut fünf Lichtjahre überbrückt hatten.
    Bevor Zerbone sich auf die Anzeigen konzentrieren konnte, erlosch die Abbildung wieder. „Eine terranische Einheit?" Er hatte durchaus registriert, dass der Reflex mitten in dem energetischen Chaos des Hyperschwalls erschienen war. „Wurde unser Geschwader ebenfalls erfasst?"
    Er wollte hören, dass es sich um eine Täuschung handelte, geboren aus den dichten Energiewirbeln, um einen versprengten Himmelskörper, oder zumindest, dass die terranische Einheit inmitten der tobenden Energien explodiert war. „Eindeutig kein terranisches Kugelraumschiff", antwortete der Mor'Daer an der Ortung. „Auch kein Objekt eines anderen galaktischen Volkes.
    Es war nur für wenige Sekunden anzumessen."
    „Exakte Daten!", verlangten Zerbone und Aroff gleichzeitig. „Kein auswertbares Ortungsprofil. Weder äußere Form noch Masse des Objekts konnten ermittelt werden. Nachweisbar ist allein die Größe, ein Durchmesser von mehr als einhundert Kilometern."
    „Also ein Irrläufer. Das Bruchstück eines zerstörten Planeten."
    „Nein, Herr", widersprach der Mor'Daer. „Das Objekt hat sofort Fahrt aufgenommen, als unsere Tasterimpulse auftrafen, und sich tiefer in den Hypersturm zurückgezogen. Sein Verhalten lässt erkennen, dass es dem Geschwader ausweicht."
    „Wenn es kein terranisches Schiff war, was dann?", wandte Kalbaron Darzoge ein. „Wir ignorieren es!", entschied Zerbone spontan und erhielt sofort Aroffs Zustimmung. Auch ohne im Singulären Intellekt verbunden zu sein, wussten sie die richtigen Entscheidungen zu treffen. Es durfte keine Hindernisse mehr geben.
    Hatte Rhodans Sohn Dantyren nicht davon gesprochen, Omega Centauri biete womöglich viele technische Überraschungen der Lemurer, Dinge, von denen auch die Dunklen Ermittler nie erfahren haben konnten?
    Vielleicht handelte es sich bei dem kurzzeitig erfassten Objekt, das mindestens MASCHINEN-Größe aufwies, um ein Relikt der Vergangenheit. Kein militärisches jedenfalls, denn sein Ausweichmanöver bewies, dass es den Vormarsch der Traitanks auf Kharag nicht behindern würde. Überhaupt hatte es sich über Jahre hinweg auch vor den Terranern verborgen, konnte also nicht zwangsläufig als deren Verbündeter gesehen werden.
    Die Begegnung war nichts anderes als ein Zufall gewesen. Unter normalen Umständen Grund genug, dieser Spur zu folgen. Aber nicht so nahe am Rückzugsgebiet der Terraner und schon gar nicht,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher