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2396 - Traitanks zwischen 20 Sonnen

Titel: 2396 - Traitanks zwischen 20 Sonnen
Autoren: Unbekannt
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Rhodan. „Ist das verständlich genug ausgedrückt?"
    „Nein", sagte Gucky. Dabei beließ er es dann auch. Offenbar hatte er eingesehen, dass ihm die Rolle eines Kosmospsychologen nicht auf den Leib geschneidert war.
    Perry Rhodan widmete seine Aufmerksamkeit wieder der Ortung. In einer Kombination mit der optischen Erfassung zeigten die Holos den Mondhorizont und dicht darüber die aufgehende Erde als von Wolkenbändern gezeichneten, strahlend blauen Ball. Für einen Augenblick war sie wieder da, die Erinnerung an die erste Mondlandung, an den gestrandeten Kreuzer der Arkoniden, der mit seinen fünfhundert Metern Durchmesser weit mehr gewesen war als ein Weltwunder. Eine Verheißung damals.
    Gleichbedeutend mit dem Weg hinaus in die Unendlichkeit und damit der Erfüllung aller menschlichen Träume. Nie hätte Perry geahnt, in welch kurzer Zeit ein Albtraum daraus werden konnte. Rund dreitausend Jahre eigene kosmische Erfahrung hatten für ihn die Ernüchterung gebracht... ... aber ihn zugleich gestärkt.
    Inmitten der zerklüfteten Mondrückseite flammte ein Energieecho auf. Alle anderen Messwerte wurden gleichzeitig ausgeblendet. Dieses eine Echo wuchs, stabilisierte sich nach wenigen Sekunden.
    Ein Fanal.
    Perry Rhodan atmete tief ein.
    Die RICHARD BURTON löste sich aus dem Zwiebus-Krater. Diesmal war es kein Testlauf, keiner der Probeflüge, von denen gut ein Dutzend hinter dem Schiff lagen, sondern der Start ins Ungewisse.
    Ohne die tödliche Bedrohung im Hintergrund wäre das Flair von einst in diesem Moment wieder greifbar geworden.
    Die RICHARD BURTON hatte wenig mit dem ENTDECKER gemein, aus dem sie hervorgegangen war. Sie war ein Unikat, ein speziell für diesen Einsatz umkonstruiertes Fernexpeditionsschiff.
    Schon die Haluter hatten ihre Schiffe mit angeflanschten Modulschalen erweitert.
    Diese Vorgehensweise war für die BURTON ebenfalls gewählt und ihr Durchmesser auf 2500 Meter erweitert worden. Das auf diese Weise deutlich angestiegene Volumen, von zuvor rund drei Milliarden Kubikmetern auf nunmehr über acht Milliarden, wurde auch dringend benötigt.
    Alle an dem Umbau beteiligten Firmen, die Konstrukteure und Techniker hatten ihr Bestes gegeben. Und das schrie eigentlich nach mehr, nach immer weiteren Neuerungen, würde nicht die Zeit davonlaufen. Der erreichte Zustand, wusste Rhodan, war das unter den gegenwärtigen Bedingungen Optimale.
    Kaum eine Aggregatgruppe an Bord wies noch den originalen Bauzustand auf.
    VRITRA-Kanonen der neuesten Generation waren eingebaut. Natürlich verfügte die RICHARD BURTON über die derzeit leistungsfähigsten einsatzfähigen Triebwerke. Enorme Mengen HS-Howalgonium waren an Bord geschafft worden, ebenso ein bemerkenswerter Salkrit-Vorrat. Selbstredend verfügte der Koloss über den Paros-Schattenschirm, natürlich befanden sich Kantorsche Ultra-Messwerke an Bord - und Perry Rhodan war sicher, dass einige weitere Dinge ihren Zweck ebenfalls erfüllen würden, höchstwahrscheinlich sogar die eine oder andere unangenehme Überraschung für die Terminale Kolonne bedeuteten.
    ESCHER befand sich seit Kurzem mit einem Großteil seiner Belegschaft an Bord, der Erste Kybernetiker Dr. Laurence Savoire war ebenso mit von der Partie.
    Zuerst nur ein funkelnder kleiner Stern vor der zerklüfteten Mondscheibe, wuchs die RICHARD BURTON schnell zur stählernen Kugel an. „Peilstrahl steht! Das Schiff wurde von der ERIDANUS XV in die Automatsteuerung übernommen!"
    Rhodan nickte stumm, als weitere Meldungen laut wurden. Die Übernahme der BURTON war wegen ihrer Größe keine Routine, bereitete auf der ERIDANUS XV aber auch keine Probleme. Der Tender der PONTON-Klasse war ebenfalls umgebaut worden und konnte auf einem der ursprünglich für 1800-Meter-Raumer gedachten Landefelder den Zweieinhalb-Kilometer-Koloss aufnehmen.
    Perry Rhodan legte größten Wert darauf, dass das Expeditionsschiff so spät wie möglich die eigenen Vorräte angreifen musste. Das galt nicht nur für HS-Howalgonium und Salkrit, sondern ebenso für die Folienbeschichtungen aus Hyperkristall in den Linearkonvertern.
    Kein Lichtjahr Flugkapazität durfte auf dem Weg nach Hangay vergeudet werden.
    Vielleicht würde die RICHARD BURTON später dringend darauf angewiesen sein.
    Angespannt verfolgte Rhodan aus der Distanz von wenigen tausend Kilometern das Kopplungsmanöver. „Wir werden lange fort sein", bemerkte Gucky.
    Rhodan quittierte die Feststellung mit Schweigen. Er hatte dem Ilt nichts von alldem
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