Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2389 - Die Opal-Station

Titel: 2389 - Die Opal-Station
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
mir unerklärlich."
    Birgit-Orana Schmidt-Kunz überging die Bemerkung, als wäre sie gar nicht gefallen. „Was genau ist damals also geschehen?"
    „Die Kreise wirbelten", sagte Mondra, „und das verwirbelte Gas dehnte sich aus, und ich wusste ..."
     
    *
     
    Die Kreise wirbeln, und das verwirbelte Gas dehnt sich aus, und ich weiß, ich muss die Nekrophore nur noch gut ein halbes Dutzend Mal mit dem Messfühler berühren, und dann ist es so weit, noch sechsmal, und die Klappe wird sich öffnen, noch fünfmal, und Abermilliarden von Koagulaten werden entmaterialisieren wie schillernder Funkenregen, noch viermal, und sich entlang der Gravitationslinien des Landes Dommrath verteilen, noch dreimal, und ins vierdimensionale Kontinuum eintreten, noch zweimal, und ein Biozid wird in ZENTAPHER verbleiben, noch einmal, und ...
    Und ich senke den Messfühler auf die Nekrophore und verspüre Torr Samahos unbändigen Triumph, und seine Genugtuung fegt so gewaltig über mich hinweg, dass mein Bewusstsein einen winzigen Moment lang wieder mir selbst gehört, die Oberhand gewinnt, weil da nur noch Triumph ist und keine Kontrolle mehr Und ich reagiere, wie ich vielleicht nur reagieren kann, weil ich eine ausgebildete TLD-Agentin bin.
    Ich reiße den Messfühler herunter, schwinge das Gerät, lege alle Kraft in diese Bewegung ... und führe den Schlag direkt in das Auge des Zyklopen!
    Der Schwung des Hiebes reißt mich von den Füßen, doch seine Wirkung ist verheerend. Das Zyklopenauge Samahos platzt, scharfe, beißende Flüssigkeit spritzt über mich und scheint meine Haut zu verätzen, der Messfühler dringt tief in den Schädel des Maunari-Leibes ein.
    Ein gellender Schrei droht meine Trommelfelle zu zerfetzen.
    Torr Samaho scheint die Arme hochreißen zu wollen, doch sie gehorchen ihm nicht, der rechte überhaupt nicht, der linke nur ansatzweise.
    Samaho ist blind!
    Etwas erfasst mich, ein paranormaler Sturm, der meinen Geist mit sich zerrt wie ein Herbstorkan ein winziges Blatt, doch ich bin noch immer eins mit dem Crozeirenprinzen, sogar während dieses letzten Aufflackerns, aber er hat keine Gewalt mehr über mich.
    Er hat auch über sich selbst keine Gewalt mehr. Seine Gedanken dehnen sich aus wie die Partikel eines rasend schnell expandierenden Universums, das beim nächsten Herzschlag dem Kältetod anheimfallen wird.
    Und Prinz Samaho - und damit ich selbst - steht am Fuß des Gebirges der Träume, in einem schneebedeckten Seitental, und... ... und für einen Augenblick hält der Prinz inne und starrt den vor ihm liegenden Hang hinauf.
    Der Weg sieht endlos weit für ihn aus. Er hat Angst, dass er es nicht schaffen wird.
    Crozeirenkörper eignen sich für die feinen Dinge des Lebens, für das Spiel und die zarten Augenblicke, wenn der Morgen mit einer fühlbaren Leichtigkeit erwacht und wenn durch die Blätterkronen gesprenkeltes Licht wie durch Millionen Prismen zu Boden fällt...
    Und dann liegt das Kloster von Druu vor ihm, und die Augen von Druu blicken auf ihn herab, jedes ragt von seinem Sockel zwanzig Meter in die Höhe, und sie wispern: „Mörderprinz. Wird nie ein König sein.
     
    3.
     
    Ausgelaufene Leichen
     
    Es handelte sich tatsächlich um eine Schleuse, doch sie war energetisch tot.
    Und die Schaltflächen waren auch nicht bloße Schaltflächen, die man einfach drücken musste, um die Schleuse zu öffnen, sondern Kodegeber.
    Der Kode konnte nicht besonders kompliziert sein. ROT-GELB-GRÜN, ROT-GRÜN-GELB, GELB-ROT-GRÜN und so weiter. Niemand würde sich hier an der Spitze des daumenartigen Ausläufers stundenlang auf der Außenhülle der Opal-Station niederknien und fünfzig Farbkombinationen eingeben.
    Nein, der Kode war ihr geringstes Problem.
    Mondra sah hoch, in den Raum. Sie wusste, wenige hundert Meter über ihr hatten sich Kantiran und Cosmuel Kain in ihrer Kapsel THEREME als Rückendeckung postiert; außerdem protokollierten sie den Vorgang des Eindringens. Auch wenn sie die OREON-Kapsel wegen des Ortungsschutzes nicht sehen konnte, beruhigte sie das Wissen um ihre Anwesenheit ungemein. Notfalls konnte sie herabstoßen und sie blitzschnell aufnehmen. „Ich könnte versuchen, den Mechanismus über meinen Anzug extern mit Energie zu versorgen", sagte Alaska, „und dann den Öffnungskode zu knacken. Dazu müsste ich ein völlig fremdes Energiesystem analysieren, einen Adapter herstellen und dann die Minipositronik auf den Kodegeber ansetzen."
    „Und bist du nicht willig ...", sagte
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher