Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2389 - Die Opal-Station

Titel: 2389 - Die Opal-Station
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
aufgerissen, und noch immer sickerte gallertartige, halb transparente Substanz aus der Bruchstelle.
    Mondra begann mit der Analyse der Leiche, Alaska mit der der Flüssigkeit um sie herum. „Schwefelhaltige organische Verbindungen unbekannter Art", stellte er fest. „Würden wir die Anzüge öffnen, würden wir feststellen, dass die Masse geradezu abartig stinkt."
    „Die Körper der Wesen bestehen aus dieser geleeähnlichen Flüssigkeit oder enthalten sie in hohem Anteil", vermutete Mondra. „Offenbar halten die Anzüge die Leiber auch nach dem Tod einigermaßen in Form."
    „Und die, die verletzt und deren Anzüge beschädigt wurden, sind regelrecht ausgelaufen."
    „Was ist hier passiert?"
    Alaska zuckte die Achseln.
    Sie gingen weiter, stießen immer wieder auf Leichen, aber auf keinen einzigen Überlebenden. „Ob es hier überall so aussieht?" Mondra spürte, wie es ihr kalt den Rücken hinunterlief. Eine 20 Kilometer durchmessende Station voller Toter ... es mochten Tausende sein, wenn nicht sogar Hunderttausende. Bei dieser Vorstellung konnte einem schon ganz anders zumute werden. „Es ist zu früh, daraus Rückschlüsse auf die gesamte Station zu ziehen", erwiderte Alaska. „Streng genommen können wir nicht einmal Aussagen über diese Sektion treffen, solange wir nicht jeden einzelnen Raum durchsucht haben."
    Selbstverständlich hatte Alaska recht. Sie durften keine Sekunde in ihrer Wachsamkeit nachlassen. „Und dieses ferne Rumoren ...", fuhr der Maskenträger fort.
    Sie hörten es eigentlich ununterbrochen, ein ständiges Hintergrundgeräusch, an das man sich schnell gewöhnte, sodass man es nach einer Weile gar nicht mehr bewusst zur Kenntnis nahm. Doch hin und wieder wurde es lauter, schien direkt aus einem Raum neben der Wand des Ganges zu kommen. Wenn sie dann weitergingen, wurde es schnell wieder leise und verschmolz mit dem allgegenwärtigen Hintergrundgeräusch. „Selbstreparatur-Kreisläufe?", vermutete Mondra. „Bestenfalls."
    „Vielleicht sind überall in der Opal-Station Überlebende damit beschäftigt, die Systeme wiederherzustellen. Dann könnte das Geräusch eine Intern-Kommunikation sein."
    Alaska machte eine vage Geste, die sowohl Ungeduld als auch Unschlüssigkeit zum Ausdruck bringen mochte, als fehlten ihm die Worte.
    Mondra seufzte. „Wir müssen davon ausgehen, dass wir nicht viel Zeit haben.
    Selbst wenn wir unmöglich abschätzen können, wann die Selbstreparatur beendet sein wird, falls überhaupt. Wann die ersten Rechner wieder intakt sind, die ersten Notsender ..."
    Mondra atmete tief durch. Unmittelbare Gefahr schien zwar nicht zu bestehen, doch mit jedem Schritt, den sie tiefer in die kalte, bläulich weiße Opaleszenz der Station eindrangen, kam ihr ihr Vorhaben immer schwieriger vor, wenn nicht sogar unmöglich. Es würde Wochen oder gar Monate dauern, die Station einigermaßen gründlich zu durchsuchen, und bis sie sich Gewissheit verschafft hatten, mussten sie jederzeit damit rechnen, dass unvermittelt Horden von Mor'Daer, Ganschkaren oder anderen Gehilfen des Chaos über sie herfielen.
    Wie wollten sie unter diesen Umständen möglichst schnell die Kontrolle über die Station erlangen? „Wir müssen so schnell wie möglich eine Schaltzentrale finden, in der wir uns Klarheit über die Zustände hier verschaffen können", fasste sie ihre Überlegungen nochmals zusammen. „Und um die zu finden, brauchen wir Verstärkung", pflichtete Alaska ihr bei.
     
    *
     
    Kantiran, Cosmuel Kain und Polm Ombar hatten ganze Arbeit geleistet. Die Schleuse, durch die Alaska und Mondra in die Opal-Station eingedrungen waren, erinnerte in Ansätzen an ein vertrautes Stück Heimat.
    Ein Brückenkopf, zwar nur ein winziger in einer riesigen Station, aber immerhin.
    Die drei Friedensfahrer hatten Ausrüstung aus den OREON-Kapseln herbeigeschafft, hauptsächlich Ortungsinstrumente, aber auch Waffen, und die Kammer technologisch gesichert. „Wir haben Sensoren gefunden und unbrauchbar gemacht", sagte Kantiran, „die wahrscheinlich eine unbefugte Manipulation an eine Einsatzzentrale melden sollen. Dass keine Reaktion auf unser Eindringen erfolgt ist, lässt darauf schließen, dass in dieser Zentrale niemand handlungsfähig ist."
    „Holt flugfähige Spionsonden", schlug Alaska vor.
    Rhodans Sohn nickte. „Das hatte ich vor.
    Damit können wir zumindest alle nicht verschlossenen Gangsysteme der Sektion wesentlich schneller erfassen."
    „Vielleicht sollten wir den Brückenkopf an einen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher