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2381 - Der Dunkle Ermittler

Titel: 2381 - Der Dunkle Ermittler
Autoren: Unbekannt
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gigantischen Vernichtungsstrudel.
    Hier herrschten extreme Verzerrungen von Raum und Zeit, die jedes terranische Schiff sofort zerstört hätten, lange bevor es der unerbittlichen Anziehungskraft des Black Hole zum Opfer gefallen wäre. Dazu gesellten sich hyperenergetische Phänomene, die wiederum akausale Erscheinungen erzeugten. Auch sie hätten mit ihrer Logik, die nicht einmal der jener Träume entsprach, die Rhodan in diesem Schiff hatte, jedes Schiff, jeden Himmelskörper in den Untergang gerissen.
    Rhodan wunderte sich, dass das Holo ihm überhaupt so klare Bilder lieferte. Die Frequenz aller konventionellen Ausstrahlungen wurde sowohl durch das immense Schwerefeld, den Einstein-Effekt einer Gravitationslinse, als auch durch die Scheibenrotation im Sinne des Doppler-Effekts verändert. Die starke Raum-Zeit-Krümmung lieferte dem entfernten Beobachter ein Doppelbild der Scheibe.
    Zur gleichen Zeit ließen sich ein direktes, allerdings verzerrtes Bild der Scheibenoberseite sowie ein indirektes der Scheibenunterseite ausmachen. All diese Phänomene wurden in dieser Darstellung ausgespart.
    Ihm wurde klar, dass er ein so detailliertes und genaues Bild des Dengejaa Uveso sah, wie noch kein Terraner vor ihm es hatte genießen können.
    Obwohl das der falsche Ausdruck war. Er genoss dieses Bild nicht. Es erfüllte ihn mit abgrundtiefem Schrecken. Irgendwann, wenn auch in sehr, sehr ferner Zukunft, würde dieser Moloch die gesamte Milchstraße verschlingen. Aber dann würde es längst keine Menschen mehr geben.
    Die Holodarstellung veränderte sich abrupt. Rhodan vermutete, dass der Quell-Klipper nur einen Zwischenstopp eingelegt hatte, um sich in dem allumfassenden Chaos zu orientieren. Er war wieder in den Überlichtflug gegangen, hatte seine Position verändert, sich noch näher an das Black Hole gewagt. Und dann, Sekunden später, die nächste Veränderung in der Darstellung.
    Und noch eine.
    Ruumaytron hat ein festes Ziel, dachte Rhodan, kann es hier; unter diesen Bedingungen, jedoch nicht direkt anfliegen. Überhaupt hätte er gern gewusst, ob das Schiff Umwege genommen oder den Direktflug gewählt hatte, ob von den Passagieren unbemerkte Zwischenstopps eingelegt worden waren oder der Flug ohne Unterbrechung erfolgt war. Aber so wichtig diese Informationen auch sein mochten, sie blieben ihm verwehrt.
    Noch ein Zwischenstopp und noch einer, und dann vergrößerte das Holo eine rote Riesensonne, in deren Schwerefeld der Flug endlich ein Ende gefunden zu haben schien.
    Sie stand nah an der Akkretionsscheibe, war unmittelbar vom Zerreißen bedroht.
    Unmittelbar in kosmischen Maßstäben.
    Vielleicht blieben ihr noch tausend Jahre, vielleicht noch zehn- oder hunderttausend oder auch nur wenige Jahrzehnte, bis das Schwarze Loch sie verschlingen würde.
    Für einen Menschen eine Ewigkeit, für eine Sonne ein lächerlich geringer Zeitraum.
    Aber nicht nur die Sonne hatte einen Rest von Stabilität bewahrt. Rhodan bemerkte in der Holodarstellung einen gasförmigen Planetenriesen, der derzeit seine letzten Umkreisungen vor dem unvermeidlichen Ende ausführte. Dennoch herrschte in diesem untergehenden Sonnensystem, in das der Quell-Klipper aus dem Chaos der unmittelbaren Umgebung eingetaucht war, relative Ruhe.
    Rhodan fiel etwas auf. Sein Blick verharrte wieder einen Sekundenbruchteil auf dem spezifischen Ausschnitt des Holos, und eine weitere Vergrößerung wurde für ihn aufgerufen.
    Der Terraner kniff die Augen zusammen.
    Konnte es sein, dass Ruumaytron in diesem untergehenden Sonnensystem nicht der einzige Fremdkörper war?
     
    *
     
    Der rote Punkt, der Rhodans Interesse erregt hatte, entpuppte sich in der Vergrößerung als Raumschiff - als Quell-Klipper eines Dunklen Ermittlers, wie auch Ruumaytron einer war.
    Rhodan runzelte die Stirn. Er wandte den Blick von der Vergrößerung ab und betrachtete erneut das Holo. Da war noch so ein kleiner Punkt und noch einer und noch einen „Hast du sie jetzt auch bemerkt?", fragte Aquinas neben ihm.
    Der Resident nickte. „Weitere Quell-Klipper. Wie viele sind es? Bestimmt mehrere Dutzend, oder?"
    Der Roboter der sieben Mächtigen stieß ein seltsames Geräusch aus, das Rhodan an eine Mischung aus Bellen und Knurren erinnerte. Wahrscheinlich sollte es ein Lachen sein.
    Das Holo vor ihm veränderte sich leicht: Die Darstellung der roten Sonne vor dem allgegenwärtigen Hintergrund des Dengejaa Uveso verlor ein wenig an Leuchtkraft, dafür rückte der Gasriese in den
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