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2381 - Der Dunkle Ermittler

Titel: 2381 - Der Dunkle Ermittler
Autoren: Unbekannt
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Ilt in seinem SERUN schlafen zu legen. Und auch das würde ihn nur unzugänglich schützen; auch im Schlaf würde sein Geist in Mitleidenschaft gezogen werden. Dieser schlimmstmögliche Fall schien allerdings nicht einzutreten, auch wenn von einer Besserung noch keine Rede sein konnte.
    Wie lange waren sie schon hier gefangen?
    Rhodan konnte es ohne die Hilfe des SERUNS nicht sagen; er hatte jedes Zeitgefühl verloren. Subjektiv dehnte sich die Gefangenschaft in diesem Raum schon zu einer Ewigkeit, objektiv befanden sie sich noch nicht einmal eine Stunde hier.
    Der Terraner fragte sich, wie lange er diese Tortur durchstehen würde. Wenn sich an den Gegebenheiten nicht schnell etwas änderte, bezweifelte er, dass er es eine weitere Stunde lang aushielt.
    Nicht nur die zeitliche, auch die räumliche Orientierung bereitete ihm Schwierigkeiten, zumindest, was die Angaben der Anzuginstrumente betraf.
    Ihnen zufolge befanden sie sich etwa 50 Meter tief im Inneren der Einheit. Die nächsten Messungen ergaben hingegen, dass die Schiffshülle wesentlich weiter entfernt war, manchmal 500 Meter, manchmal zwei, dann wieder fünf Kilometer. Rhodan konnte nur vermuten, dass in dem Dunklen Ermittler unbekannte dimensionale Effekte wirkten und die Schiffszelle in Wahrheit sehr viel größer war, als es von außen für Sicht und Orter den Anschein hatte.
    Ein weiteres der Geheimnisse, die das Schiff barg. Davon gab es mehr als genug.
    Wieso spürte es ihre Gegenwart und hätte sie am liebsten wieder ausgespuckt?
    Rhodan war davon überzeugt, wäre nicht Aquinas gewesen, das Schiff hätte sie nie eingelassen. Und wo war die Besatzung?
    Warum hatte sich noch niemand um sie gekümmert, warum ignorierte man die Gefangenen, nachdem man sie festgesetzt hatte?
    Augenblick ... Rhodans Gedanken verliefen quälend langsam. Wie hatte er das nur vergessen können? Was hatte Aquinas gleich noch gesagt?
    Der Ermittler, der in diesem Schiff gewirkt hat, ist nicht mehr am Leben...
    Aber war er allein an Bord gewesen? Gab es gar keine weitere Besatzung? Das wiederum würde bedeuten, dass das Schiff... Nein. Rhodan ließ den Gedanken fallen, zu phantastisch kam er ihm vor, und kniff die Augen zusammen. Täuschte er sich, oder war in die geäderten Wände ihres Gefängnisses Bewegung geraten?
    Pulsierten die Adern - besser gesagt die Bestandteile der Wand, die aussahen wie Blutgefäße - nun hier schneller und dort langsamer? Floss hier mehr „Blut" durch die Gefäße und dort weniger?
    Bildete sich dort etwa ein Riss im Geäst?
    Die Wand riss auf.
    Rhodan erwartete halbwegs, tatsächlich Blut zu sehen oder irgendeine andere Flüssigkeit, die aus dem Geäder schoss, doch als wäre die Wunde schon bei ihrer Entstehung kauterisiert worden, ertönte nur ein leises Zischen, und es bildete sich eine Lücke.
    Rhodan hörte ein weiteres scharfes Geräusch. Gucky hatte die Luft eingesogen. Wahrscheinlich mobilisierte der Mausbiber die letzten Kräfte für den Versuch, im Fall des Falles irgendwie einzugreifen.
    Auch Rhodan hielt den Atem an, entspannte sich jedoch ein wenig, als er die Gestalt erkannte, die durch die Öffnung in ihr Gefängnis trat.
    Sie war groß, etwa drei Meter hoch, und ihre Hülle bestand aus einem schmutzig roten Material, das Rhodan an die Wand in der Halle der Mächtigen in der SEOSAMH erinnerte. Im Gegensatz zu einigen anderen Robotern der Kosmokraten, die der Terraner kennengelernt hatte, wirkte sie keineswegs elegant, zeitlos oder unberührbar, sondern zusammengestümpert, falsch konstruiert.
    Wie jedes Mal, wenn Rhodan dieses Modell sah, hatte er den Eindruck, dass sie aus nicht zusammengehörenden und zusammenpassenden Teilen gefertigt war.
    Sie kam dem Residenten wie eine unästhetische, bullige Missgeburt vor. Am schlimmsten, unpassendsten, unnatürlichsten war der Kopf, der ihn immer wieder an den Schädel eines Tapirs erinnerte. Er saß auf einem kurzem Hals, hatte einen Durchmesser von etwa 40 Zentimetern und wirkte gestaucht. Die vorspringende, spitz zulaufende Schnauze war abgeknickt und hing schräg, und die aus faustgroßen, reich facettierten gelblichen Kristallen bestehenden Augen waren stumpf und matt geworden.
    Nein, der Begriff Missgeburt war falsch.
    Dieser Roboter war bewusst hässlich und unförmig neu missgestaltet worden.
    Als Strafe und Mahnung. Aquinas.
    Aquinas, der Fehlbare, dem die Kosmokraten nach seinem Versagen grausam mitgespielt hatten, indem sie seine einst erhabene Gestalt in diese Travestie
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