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2374 - Der Trojaner

Titel: 2374 - Der Trojaner
Autoren: Unbekannt
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Charaktere prallten aufeinander. Dabei standen sie auf der gleichen Seite, vorerst wenigstens.
    Und später, falls es jemals gelang, die Terminale Kolonne loszuwerden, ohne dass die Galaxien der Lokalen Gruppe als Trümmerfeld zurückblieben, in dem das wenige überlebende Leben in Endzeitagonie dahindämmerte?
    Bostich war und blieb ein Machtmensch.
    Er brauchte feudalistischen Prunk und ein Heer von Untergebenen; ihm war es immer nur darum gegangen, andere zu kontrollieren und wie Marionetten zu führen.
    Bully hatte andere Träume. Sie drehten sich um die Freiheit aller Völker und des Einzelnen ... ihr friedliches Miteinander, unabhängig von körperlichen Äußerlichkeiten, Weltanschauungen und Glaubensrichtungen ... gemeinsame Forschungsflotten - und dann weiter hinaus in den Raum, als Menschen jemals vorgestoßen waren...
    Fernweh? Fernweh ist Sternweh.
    Das waren Vironautenträume, die bereits einmal gescheitert waren.
    Aber das bedeutete nicht, dass sie falsch wären.
    Im Gegenteil. Die Sehnsucht war es, die den Menschen dazu bewegte, aktiv gestaltend sein Schicksal in die Hand zu nehmen. Leben berührten sich, und selbst wenn es nur flüchtig war, beeinflussten sie einander, und was daraus entstand, war größer als die Summe seiner Teile. Das war es, was Reginald Bull wusste.
    Obwohl er ebenso wusste, dass er sich in der Ferne nach der Erde und der Milchstraße zurücksehnen würde. Aber das war normal, vor allem, dass der Mensch immer stets nach dem verlangte, was er gerade nicht haben konnte.
    Und hier und heute? Das Gefühl unerträglicher Enge, von fremdbestimmten Handlungszwängen erstickt zu werden, überkam ihn immer öfter. Eine Zeit lang hatte er nur reagieren können, nun sah es endlich so aus, als kehrte die Aktionsfähigkeit der Menschen zurück.
    Mit beiden Händen fuhr er sich unter den Kragen und lockerte ihn. „Dein Schweigen werte ich als Eingeständnis, dass dem Kristallimperium brisante Forschungsergebnisse vorenthalten werden", fuhr Bostich fort. „Was beweist, dass deine Wertungen keine Gültigkeit besitzen", entgegnete Bully glatt. Die zwei oder drei Sekunden, in denen Bostich Irritation erkennen ließ, entschädigten ihn ein klein wenig für manche Demütigung.
    Warum um alles in der Welt stehen wir nicht über diesen Dingen? Ich gehe auf die dreitausend zu und lasse mich von diesem jungen arkonidischen Emporkömmling verunsichern? „Sechs Schattenschiffe sind über Hagu Errico erschienen und haben einen Traitank vernichtet", sagte der Imperator. „Es heißt sogar, dass diese Schiffe den Potenzialkanonen einiger Kolonnen-Einheiten standhalten konnten. Das geschah vor mehr als drei Standardwochen."
    Die Pause, die Bostich einlegte, deutete Reginald Bull völlig richtig als Aufforderung. Er dachte aber nicht daran, ihr nachzukommen. „Die Blockadepolitik der Chaosmächte kann Gerüchte nicht verhindern", fuhr der Arkonide fort. „Ist es nicht seltsam, dass mir von dem Notruf eines LFT-Konvois berichtet wurde?"
    Bully kaute auf seiner Unterlippe. „Ich nehme an, das ist eine rein rhetorische Frage", sagte er „Ich bin verwundert, dass du Gerüchten nachgehst, anstatt dich um Arkons Rettung zu kümmern. Bist du bereit, dich mit den herrschenden Zuständen abzufinden? Und wohin wirst du auswandern, Bostich?"
    „Terra böte sich an!"
    „Wenn das ernst gemeint ist, werde ich tatenlos zusehen, wie Tiga Ranton zu Kabinetten eines Chaotenders verarbeitet wird. Allerdings bin ich mit meinen Schiffen hier, um genau das zu verhindern."
    Bostich starrte ihn an. In dem Moment, erkannte Bully, war der Imperator verärgert darüber, dass er ihm nicht persönlich gegenüberstand. „Entweder bist du größenwahnsinnig geworden", stellte der Begam beherrscht fest, „oder du glaubst wirklich an die Möglichkeit, die Kolonne mit dieser neuen Entwicklung zu besiegen. Was ist es, womit du deine Schiffe in Schatten verwandelst und für Schwerkraftfelder unangreifbar machst?"
    „Die Paros-Schattenschirme haben mit unserer Hilfe für Arkon nicht das Geringste zu tun."
    Diesmal konnte Bully in Bostichs Miene lesen wie in einem aufgeschlagenen Buch.
    Der Imperator war verblüfft über sein jähes Eingeständnis. Und verärgert, womöglich sogar entsetzt darüber, dass er in keiner Weise informiert worden war, weder über die offiziellen Kanäle noch von seinen Agenten. „Ich muss dich nicht an unsere technische Kooperation in der Charon-Wolke auf Jonathon erinnern, Minister Bull. Die Zusammenarbeit
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