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2372 - Plan der Phantome

Titel: 2372 - Plan der Phantome
Autoren: Unbekannt
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Gesicht.
    Ach was! Wenn meine Söhne das ertragen, dann soll es mich nicht abhalten.
    Die innere Unruhe verachtend, stürzte er sich in das Leben der Großstadt. Überall eilten Hagu umher. Eine besonders große Frau rempelte ihn an. Sie hielt es nicht einmal für nötig, sich zu entschuldigen, sondern hastete weiter.
    Dabei packte sie mit drei Armen kräftig zu, wenn es galt, Passanten aus dem Weg zu schieben.
    Auch an anderen Stellen beobachtete Kopty unnötige Brutalität; er erinnerte sich dunkel daran, dass die Hagu nicht gerade zimperlich miteinander umgingen.
    Schlägereien mit anschließendem Aufenthalt in Medostationen waren an der Tagesordnung. Zu Anfang ihrer Handelsbeziehungen waren die Springer mit ihren Hagu-Geschäftspartnern oft im wahrsten Sinn des Wortes aneinander geraten. Solche Gewalttätigkeiten kamen inzwischen nicht mehr vor, was nicht zuletzt den Vermittlungskünsten der Swoon zu danken war.
    In wenigen Metern Höhe sausten primitiv anmutende Gleiter die teilweise mit sirenenartigen Lauten auf sich aufmerksam machten, um sich Vorfahrt zu verschaffen.
    Kopty sah sich um. Was Siru und Wirgal nur an dieser hektischen Umgebung fanden, dass sie sie oft besuchten?
    Außerdem stank es penetrant. Er erinnerte sich daran, den Geruch schon bei seinen letzten Besuchen wahrgenommen zu haben. Es handelte sich um die natürliche Ausdünstung der Hagu, ein intensives Aroma nach Morkus und fruchtigem Wein.
    Er hing seinen Gedanken nach und erschrak über eine Überlegung. Mussten Siru und. Wirgal immer wieder nach Erricona zurück?
    War das die Erklärung für ihr ungebührliches Verhalten? Hatte man sie von irgendwelchen Drogen abhängig gemacht, wie sie gerüchteweise auf ganz Hagu Errico kursierten?
    Ein Gleiter hielt unvermittelt direkt über Kopty. An seiner Unterseite schob sich eine Luke zur Seite. Eine mechanisch verstärkte Stimme erklang. „Da bist du ja endlich. Ich bin's, Uiriniu. Wo ist dein Bruder?"
    Wer immer das ist, er hält mich für einen meiner Söhne. „Er konnte heute nicht", erwiderte Kopty in einem Anfall von Übermut. „Dann komm erst mal rein! Wir haben viel vor. Eine neue Lektion steht auf dem Programm."
    Kopty fasste sich ein Herz und stieg ein.
    Für meine Söhne. Ich muss herausfinden, was hier vor sich geht.
     
    *
     
    Ein ebenso kleiner wie leerer Passagierraum empfing ihn. Wobei klein relativ war - für einen Swoon bot er mehr als ausreichend Platz. Kopty blickte sich um.
    An zwei einander gegenüberliegenden Schalensitzen waren in drei Höhen Armlehnen angebracht; passend für die sechsarmigen Hagu. Rechts und links der Einstiegsluke stapelten sich Container aus zerbeultem Metall, die mit fremdartigen Schriftzeichen übersät waren.
    Kopty konnte sie nicht entziffern, es handelte sich also nicht um die Sprache der Hagu, die er dank intensiver Hypnoschulungen fließend sprechen und lesen konnte.
    Im Raum hielt sich niemand sonst auf. auch die mechanisch verstärkte Stimme Uirinius meldete sich nicht.
    Bang fragte sich Kopty, ob er so dumm gewesen war, sich freiwillig in Gefangenschaft zu begeben.
    Gerade wollte er sich bemerkbar machen, als ihm einfiel, dass der Pilot des Gleiters ihn für Siru oder Wirgal hielt. Seine Söhne hätten in dieser Situation keine Fragen gestellt.
    Also wartete er tatenlos ab. Seine Gedanken drehten sich im Kreis und malten sich immer unwahrscheinlichere Schreckensszenarien aus.
    Der Flug dauerte nicht lange. Durch eine kleine Sichtscheibe beobachtete Kopty die Umgebung; meist schlanke, filigran wirkende Gebäude, die etliche Stockwerke hoch aufragten. Viele Fronten waren voll verspiegelt, sodass sich das grelle Sonnenlicht daran brach.
    Bald verlangsamte sich der Flug. Es holperte, als die kleine Maschine ruckartig absank und zum Stillstand kam.
    Die Luke öffnete sich wieder. Der Gleiter schwebte in etwa zwei Metern Höhe. Eine Treppe klappte nach unten, wohl ein automatischer Vorgang, der den Passagieren einen bequemen Ausstieg ermöglichen sollte.
    Kopty ignorierte es und schwebte mit dem Flugaggregat nach draußen.
    Er befand sich in einer Art Innenhof, der gerade groß genug war, zwei Gleitern Landefläche zu bieten. Auf allen Seiten beschränkten verwitterte Steinmauern die Sicht. Grüne Pflanzen mit leuchtend gelben Blüten wucherten darüber. Die Blütenblätter wogten, obwohl es völlig windstill war.
    Die Aufmerksamkeit des Swoon wurde dadurch gefangen genommen. Er überlegte, ob es sich um fleischfressende Pflanzen auf der Suche
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