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2372 - Plan der Phantome

Titel: 2372 - Plan der Phantome
Autoren: Unbekannt
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„Das gibt's ja nicht. Schon wieder ein Swoon. Ihr seid doch sonst kein so reiselustiges Völkchen." Er grinste breit. „Verzeihung, ich meinte natürlich Volk. Wo darf es hingehen? Auch in die Hauptstadt?"
    In die Hauptstadt! Seine Söhne verließen also den geschützten Bereich der Springerwalzen und trieben sich auf dem Planeten herum? „Siru und Wirgal haben etwas vergessen, was ich ihnen bringen möchte. Dasselbe Ziel, bitte."
    „Umso besser." Der rotbärtige Springer tippte gemächlich auf der Zielprogrammierung. „Brauch ich keine neue Gegenstation einzugeben. So, Siru und Wirgal heißen die Bürschchen? Die kommen oft hierher. Weiß gar nicht, was die ständig da draußen machen."
    Auch das noch. Oft und ständig waren Worte, die Kopty in diesem Zusammenhang gar nicht gefielen. „Ich bedauere sehr, keine Zeit für einen Plausch aufbringen zu können, aber ich muss ..."
    „Schon gut", murrte der Springer. „Alles bereit. Wünsche viel Vergnügen."
    Vergnügen war das Letzte, was Kopty zu finden erwartete, als er durch das Transmitterfeld trat.
     
    *
     
    „Wo bin ich?"
    Es war alles andere als eine intelligente Frage, aber an Bord der FALADUR VI hatte er vor Aufregung vergessen, den genauen Zielort in Erfahrung zu bringen.
    Die Hauptstadt, gewiss - aber Erricona war groß.
    Sehr groß.
    Die Bewohner des Planeten nannten sich selbst Hagu. Sie waren ein hastiges Volk, das scheinbar nie innehielt. Angeblich dachten sie sogar im Schlaf unablässig über weitere Geschäfte nach.
    Die Hagu verfügten über einen brillante Gabe, Handelsbeziehungen zu knüpfen.
    Geld nahm in ihrer Kultur den Stellenwert ein, den auf anderen Welten Religionen innehatten.
    Kopty wusste kaum etwas über die Sechsarmer, die etwas kleiner als der durchschnittliche Springer waren, einen Swoon jedoch um ein Vielfaches überragten. Er kannte nur Vorurteile und Gerüchte, hatte die FALADUR VI in den letzten Jahren nur zweimal verlassen, um den Planeten zu besuchen.
    Ein gelbhäutiger Hagu werkelte an einem Transmitterbogen. Gelb ... das bedeutete, dass es sich um eine Frau handelte, wenn Kopty sich richtig erinnerte.
    Sie wirbelte herum. „Wo du bist? Eine lustige Frage. In Erricona, weißt du das nicht?" Das hohe, sirrende Geräusch stellte wohl ein Lachen dar. „In welchem Bezirk der Stadt?"
    „Dort, wo du alles findest, was du suchst."
    Die Hagu schürzte die vollen, schnabelartig zulaufenden Lippen und trällerte einen unangenehm schrillen Pfeifton. „Wirklich alles, du verstehst?
    Auch wenn ich nicht weiß, was ein kleiner Kerl wie du sucht."
    „Du bist nicht verwundert, mich zu sehen."
    Die Hagu legte die vierundzwanzig Finger aller sechs Hände zusammen und bildete auf diese Weise einen Ring, durch den sie den Neuankömmling anblickte. Dabei trommelten die Fingerspitzen in schnellem Rhythmus aufeinander. „Warum sollte ich das? Gerade vorhin kamen wieder zwei deines Volkes an. Tut mir leid, aber ich kann euch nicht auseinander halten. Für mich seht ihr einer wie der andere aus.
    Winzige shallaförmige Kerle. Aber ihr sollt ja tolle Techniker sein."
    Kopty unterdrückte die unwillkürlich aufsteigende Wut. Die Hagu hatte offensichtlich keine Ahnung, dass sie ihn mit dem Shalla-Vergleich beleidigt hatte; die Shalla war ein einheimisches florales Parasitenwesen mit vage swoonartiger Silhouette. „Wo sind die beiden hingegangen, von denen du gesprochen hast?"
    Einer der Arme wies den Weg. „Gerade zu dieser Tür hinaus. Mehr kann ich dir leider nicht sagen, Fremder." Die drei großen, hervorstehenden grauen Augen in der Mitte der Stirn schlossen sich, dafür weitete sich ein darunter liegendes Atemorgan.
    Zumindest hielt Kopty es für ein solches. „Danke."
    „Deinem Dank kannst du noch auf andere Weise Ausdruck verleihen." Die Hagu öffnete die Augen wieder und hielt in eindeutiger Absicht eine ihrer Hände offen.
    Die langen, geradezu dürren Finger liefen in hornigen Nägeln aus, die Kopty unwillkürlich an Krallen erinnerten. „Ich führe kein Geld mit mir." Das zuzugeben war Kopty peinlich, aber er hatte den Ausflug gänzlich ungeplant angetreten. „Dann reis zurück in dein Raumschiff und stiehl mir etwas Schönes. Ich warte auf dich."
    Diese Bitte verwirrte den Swoon in höchstem Maß. Er schwebte mit dem Antigrav auf Kopfhöhe eines Hagu und flog auf die Tür zu, die sich automatisch vor ihm öffnete. Der draußen herrschende Lärm erschlug ihn beinahe.
    Er hielt sich die Ohren zu und verzog schmerzlich das
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