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2371 - Der Sternenfindling

Titel: 2371 - Der Sternenfindling
Autoren: Unbekannt
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die Eigenrotation 17,4 Stunden.
    Vom Planeten Arkan-Raphan war sie rund 2,4 Milliarden Kilometer entfernt. „Beeindruckend, nicht wahr?", meinte der Kommandant, der neben den Findling getreten war. Seine Stimme verriet Stolz. „Wir werden allerdings diesmal nicht auf Intaph-Derin direkt landen, sondern an einem Raumdock anlegen. Da."
    Er zeigte auf ein Holo, das den Planeten und seine Monde in einer schematischen Darstellung zeigte. Satelliten und andere künstliche Trabanten waren eingefügt. Ein grell blinkender Punkt markierte das Dock. „Wir landen nicht?", fragte Immentri Luz, seine Enttäuschung kaum verbergend. „Weshalb nicht?"
    „Du willst unter Leute, eh?" Krane grinste und zeigte dabei zwei Reihen gelber Zähne. „Du hast immer noch Fragen?
    Kriegst den Hals nie voll, was?"
    Luz lächelte. Natürlich wollte er auf den künstlichen Kleinstplaneten, um die Antworten zu finden, die ihm die Prospektoren der QUAELE nicht geben konnten. Krane und seine Leute konnten es ruhig wissen. Das war kein Problem für ihn - Hauptsache, sie meldeten seine Auffindung nicht weiter Bisher hatte er es verhindern können, aber er musste weiterhin achtsam sein. „Ich bin eben neugierig", antwortete er. „Du etwa nicht? Wer sein Leben täglich riskiert, muss neugierig sein."
    „Da hast du verdammt recht", sagte Krane grinsend. Er sah ihn an wie einen alten Kumpan, einen Weggenossen. Sie waren sich näher gekommen, auch ohne sanfte Beeinflussung. Luz mochte die Prospektoren. Sie waren rau in ihren Umgangsformen und Worten, aber sie waren ehrlich. Und sie hielten zusammen, das hatte er schnell gemerkt. Bei allen Frotzeleien war der eine für den anderen da. Der Tod, den sie ständig vor Augen hatten, hatte sie zusammengeschweißt. „Mach dir nichts draus. Im Dock wirst du genug Leute treffen. Wenn deine Haut rot wäre wie unsere, würdest du in unseren Klamotten wahrscheinlich überhaupt nicht auffallen."
    Das werde ich ganz bestimmt nicht, dachte der Sternenfindling.
    Sein Blick blieb auf die Fragmentwelt gerichtet, fast sehnsüchtig. Er hatte sich geistig darauf vorbereitet, seinen Fuß auf die Oberfläche eines „Planeten" zu setzen, endlich wieder...
    Falls er jemals auf Planeten gewesen war.
    Intaph-Derin wäre ein Anfang gewesen, und mit Sicherheit hätte es dort mehr und bessere Informationsquellen gegeben als in einem Raumdock, das in einem stationären Orbit fast 4000 Kilometer über der Oberfläche der Fragmentwelt stand.
    Luz' eigentliches Ziel war der Planet Arkan-Raphan selbst, wo alle Fäden im Nagigal-System zusammenliefen. Aber bei aller quälenden Neugier hütete er sich vor überstürztem Handeln. Nach Arkan-Raphan würde er früher oder später kommen. Jetzt musste er nehmen, was er bekommen konnte. Er war in der Erontis-Wolke gefunden worden, vielleicht würde er auf dem Erontis-Trümmerstück Erkenntnis finden, wenigstens den Anfang davon. Die ganze Wahrheit ... Er war nicht sicher, ob es so gut war, sie auf einen Schlag offenbart zu bekommen.
    Angst hatte immer einen Grund.
    Intaph-Derin war in rund zwei Kilometern Höhe von einer Prallfeldhülle umgeben, unter der sich eine künstliche Atmosphäre befand. Teile des Asteroiden waren wie eine Planetenlandschaft gestaltet. Die größte Stadt Intaph wurde nach Kranes Worten von rund 380 Millionen Raphanen bewohnt. Angesichts einer Fläche von 40.000 Quadratkilometern eine beachtliche Zahl. „Woran denkst du?", fragte der Prospektor. „Du siehst aus, als seiest du mit deinen Gedanken irgendwo weit weg."
    „Tatsächlich?"
    Krane nickte. „Vielleicht da, wo du hergekommen bist? Ist es dir eingefallen?"
    Der Sternenfindling musste schmunzeln. „Nein, mein Freund, leider nicht. Aber so viel zum Thema Neugier ..."
     
    *
     
    Das Raumdock war groß, und Telson Krane hatte nicht übertrieben: In ihm hielten sich, die Stammbesatzung inbegriffen, mehr als tausend Raphanen auf, die zwischen ihm und der Fragmentwelt pendelten oder ebenfalls Prospektoren waren, die ihre „Schätze" ablieferten, oder Käufer und Schätzer.
    Die QUAELE leerte ihre Laderäume, und Krane war mit dem zufrieden, was er für sich und seine Leute erlöste. Es würde reichen bis zum nächsten Flug in die Wolke. Einige von der Besatzung hatten sich von Shuttles zur Fragmentwelt und ihren Freunden bringen lassen, sehr wenige hatten sogar eine kleine Familie.
    Telson Krane gehörte wohl selbst dazu, obwohl er nicht darüber sprach. Bis er wieder zurück war, hielt sich Immentri Luz an
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