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2367 - Rekruten des Chaos

Titel: 2367 - Rekruten des Chaos
Autoren: Unbekannt
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sich als dumpfes Wummern, als gäbe es noch immer eine unsichtbare Verbindung zwischen ihm und dem Planeten, der seinem Volk über mehr als eine Million Jahre eine Heimat gewesen war.
    Sie existiert! Sie glich einem Gummizug, der hin und her schwang und dabei dieses wummernde Geräusch erzeugte. Lässt du es dir gefallen, dass sie deine Heimat stehlen, deine Vergangenheit?
    Der Former von Haardh wünschte sich, er könnte all die Bewusstseine der ehemaligen Individuen separieren und sich mit ihnen beraten. Er hoffte, auf diese Weise zu einer klaren Entscheidung zu kommen. Die Wahrheit bestand darin, dass er sich um diese Entscheidung drücken wollte.
    Zaudere nicht zu lang! Hinterher, solange du der Spur folgen kannst!
    Unter allerhöchster Vorsicht machte er sich auf den Weg. Er folgte nicht dem Transport, sondern lediglich der Spur. Auf diese Weise hoffte er, die Unsichtbaren zu täuschen. Er fühlte sich der Lage gewachsen. Deshalb ging er das Risiko ein.
    Außerdem hoffe er eines: Mit einem Geistwesen, das im Kontakt mit einer Superintelligenz stand, würden sich die Handlanger der Chaosmächte nicht so schnell anlegen.
    Der Former von Haardh zögerte erneut.
    Waren vielleicht schon Boten der Kaiserin zu ihm unterwegs? Niemand wusste, wo er sich hingewandt hatte.
    Die Große Schleife fiel ihm ein, jene endlose Flugbahn des MODULS, in dem die Forscher der Kaiserin durch ihren Sektor des Universums reisten. Die Bahn tangierte den Limbus, es gab sogar einen Rendezvouspunkt, an dem das MODUL Forscherschiffe aufnahm und entsandte.
    In einer Lage wie dieser war aber nicht damit zu rechnen, dass das MODUL ausgerechnet in diesem Sektor des Universums materialisierte. Aber es würde vielleicht eine Botschaft hinterlassen, die nur er verstand.
    Der Former von Haardh setzte seinen Weg fort. Immer tiefer drang er in den Abgrund zwischen den Galaxienhaufen ein, den ein Philosoph der A'ironen einmal als „das von der Schöpfung vergessene Land" bezeichnet hatte. Der Former von Haardh empfand es als einzigartig, aber bestimmt gab es irgendwo im Universum Wesen, die es besser wussten. Die Forscher der Kaiserin zum Beispiel, die überall herumkamen.
    Erste Anzeichen eines gewaltigen Aufmarschs erreichten ihn. Die zahllosen Hyperemissionen erinnerten ihn an die Schläge seines bösartigen Lehrers aus der Kinderzeit. Der hatte die Jungen des Jahrgangs immer wieder mit Prügeln traktiert. Einmal hatte er sich dabei sogar den Schlagarm gebrochen.
    Der Former von Haardh zog im Geist den Hinterleib ein. Sein Bewusstsein duckte sich – nicht unter den Schlägen des harten Armes, sondern unter den Emissionen, die permanent auf ihn eindonnerten. Sie erzeugten gefährliche Beben, die ihn zur Flucht zwangen. Er wandte sich tangential zum Niemandsland und achtete darauf, dass sein Abstand zur Spur in etwa gleich blieb.
    Erste Informationen erreichten ihn, Fetzen nur. Sie enthielten Begriffe wie Traitanks, Kolonnen-Fabriken und Kolonnen-Forts.
    Irgendwann, ein paar hunderttausend Lichtjahre weiter, tauchte zum ersten Mal eine Art Oberbegriff auf: Terminale Kolonne TRAITOR.
    Fast gleichzeitig erkannte der Former von Haardh Millionen von Schiffen, die im Niemandsland materialisierten. Sie behielten ihren Kurs bei, es schien sich lediglich um ein Orientierungsmanöver zu handeln.
    Das Geistwesen nutzte die Unruhe und die Verwirrung. Es schloss näher zu seiner Heimatwelt auf. Fast hatte es den Anschein, als wollten die Diener des Chaos den Planeten mit auf die Reise nehmen.
    Der Former von Haardh erzeugte einen mentalen Sturm der Entrüstung und des Unverständnisses. Wozu? Um ihn zu ärgern? Bei A'iron-A'iron handelte es sich um eine Welt, wie es sie millionenfach gab. Der Planet besaß für TRAITOR keinerlei Nutzen. Ein Spielzeug, mehr nicht ...
    Als der Former von Haardh in seiner Unerfahrenheit die wahren Hintergründe begriff, rollte die Welle der Fänger bereits heran. Zunächst hatte er die plumpen Einheiten für Scoutschiffe gehalten, weil sie einzeln operierten. Jetzt aber fanden sie sich zu Schwärmen zusammen. Sie projizierten Energiefelder, die in seinem Bewusstsein wie riesige Vorhänge loderten. Aus allen Richtungen tauchten sie auf, während weit hinter ihnen große Flottenverbände in Stellung gingen, um ihm im Fall einer Flucht den Weg zu verlegen.
    Der Former von Haardh wählte den sichersten aller Fluchtwege: Er schuf eine Raum-Zeit-Falte, schlüpfte hinein und wartete, bis sie sich geschlossen hatte. Als Ausgang wählte er
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