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2367 - Rekruten des Chaos

Titel: 2367 - Rekruten des Chaos
Autoren: Unbekannt
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und wollte nicht auf den Vorschlag Atlans eingehen.
    Er hatte sich für einen eigenen Weg entschieden, irgendwo draußen im Universum. Es hieß nicht, dass sich ihre Wege nie mehr kreuzten. „Beeil dich, Kirkazon!", sagte der Konvergente Denker. „Wir haben nicht mehr viel Zeit."
    Kirkazon ging schneller, während sich der Nachthimmel mit einem intensiven roten Leuchten füllte. Der Konvergente Denker bereitete seine Abreise vor, für das Refugium im Hyperraum, die Welt Anghur Al-Tare und alle Schutzbefohlenen.
    Kirkazon nahm wieder die texturlose Gestalt eines Lehrers an und erreichte die erste Siedlung, wo sich Hunderte Dorfbewohner unter dem leuchtenden Himmel versammelt hatten. „Habt keine Angst!", rief er ihnen schon von weitem zu. „Alles, was wir erleben, erleben wir gemeinsam!"-
     
    EPILOG
     
    Das Warten zerrte an den Nerven der meisten Beteiligten, Terranern, Plophosern und vielen anderen. Die stoische Ruhe der Haluter übertrug sich auf die wenigsten.
    Unaufhörlich rann die Zeit dahin. Jede Stunde, in der sich nichts tat, war verloren - für Atlan und sein Geschwader, aber auch für das Transmitter-Projekt und für Hangay mit seiner drohenden Negasphäre.
    Cornor Lerz setzte sich langsam in Bewegung. Jeder seiner Schritte ließ den Boden erbeben. Der Kommandant machte den Anfang, die übrigen Haluter folgten ihm.
    Die letzten Stunden des 19. November waren angebrochen. Die Stahlwelt schien den Atem anzuhalten. Zumindest bildete Cornor Lerz es sich ein.
    Der Abmarsch zu den Hangars glich ein wenig einem Exodus, und solche hatten die Haluter in der Vergangenheit genug erlebt: Für jeden von ihnen mit seiner durchschnittlichen Lebenserwartung von dreitausend Standardjahren war es nichts Neues.
    Mit einem Beiboot der Kharag-Stahlwelt setzte Cornor Lerz in seine GONSTAR über. Er setzte sich an die Spitze des hundert Schiffe umfassenden Verbandes, der umgehend Kurs auf die Transmitterzone des Sonnendodekaeders nahm.
    Noch immer leuchtete die Statuslampe in Kharag orange, der Weg war frei. Über eine Strecke von 935.921 Lichtjahren führte der Weg in die Empfangsstation des Nagigal-Trios.
    Die Schiffe beschleunigten in Richtung Sonnendodekaeder. Das Transmissionsfeld zwischen den Sonnen flammte wie eine riesige Wand. Die Kugelschiffe formierten sich zu einem Kreis und flogen auf gleicher Höhe. Auf diese Weise durchflogen sie das Feld gemeinsam und erreichten gleichzeitig das Ziel. „Zwei Minuten bis zum Durchgang", verkündete Cornor Lerz. „Ich sage es Ihnen ungern, meine Freunde, aber halten Sie Ihre Defensivsysteme einsatzbereit.
    Fahren Sie Ihre Schirmstaffeln auf höchste Leistung. Wir müssen mit dem Schlimmsten rechnen."
    Die Schiffe beschleunigten auf halbe Lichtgeschwindigkeit. Ein Durchgang mit fünfzig Prozent Licht erlaubte ihnen, nach der Ankunft im Zielsektor im Fall einer Gefahr sofort in den Linearraum zu wechseln.
    Noch dreißig Sekunden Cornor Lerz musterte ein letztes Mal die Daten, glich sie mit denen des Rechners in der Stahlwelt ab.
    Zwanzig Sekunden, dann zehn.
    Fünf Sekunden. Voraus erlosch übergangslos der grelle Energievorhang.
    Die Kugelschiffe rasten ungehindert weiter, durch das Nichts hindurch, wo soeben noch das Transmitterfeld existiert hatte. „KHARAG, was ist los?", erkundigte sich Lerz. „Sechs Sekunden vor dem Durchflug erlosch die Bereitschaftsmeldung von Nagigal", meldete der Rechner aus der Stahlwelt. „Die Anzeige wechselte von Orange nach Blau. Die Transmitterzone konnte im letzten Augenblick abgeschaltet werden."
    „Gibt es Hinweise auf die Ursache?", erkundigte sich Lerz. „Nein."
    Cornor Lerz stand reglos vor dem Kommandopult seines Schiffes. Sie hatten es versucht, aber andere waren ihnen zuvorgekommen und hatten es verhindert.
    Es war kein gutes Zeichen von der Gegenstation, das sie erhalten hatten. Oder vielleicht doch? Hatte Atlan die Station abschalten lassen, damit ihnen niemand folgte?
    Lerz war ratlos – und niedergeschlagen.
    Schließlich gab er Anweisung, den Verbandsflug zu beenden und die Rückkehr zur Stahlwelt einzuleiten.
     
    ENDE
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