Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2367 - Rekruten des Chaos

Titel: 2367 - Rekruten des Chaos
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
ausgeräumt.
    Die Schlieren verdichteten sich, zuckten unrhythmisch hin und her. Unter der Oberfläche liefen seltsam geometrische Prozesse ab, Strukturen, die sich voneinander entfernten und wieder aufeinander zu bewegten. Mit eigenen Augen hätte der Former von Haardh sie vermutlich schärfer und deutlicher gesehen, aber so brannten sie sich in sein Bewusstsein ein, als wolle jemand ihm damit seinen Stempel aufdrücken.
    Das Geistwesen vernahm mit einem Mal ein Rufen wie von weit her. Komm zu mir!
    Die Neugier wollte ihn verleiten, aber die Vernunft bannte ihn auf die Stelle. Je lockender und verführerischer die Stimme in seinen Gedanken säuselte, desto stärker blockte er, sich gegen ihren Einfluss ab.
    Dunkelrote Nebelschwaden wogten auf und nieder. Sie blieben nicht mehr auf der Ballonoberfläche, sie streckten ihre Fühler nach ihm aus. Einer berührte seine Sphäre.
    Ein Schlag traf ihn, der ihm ums Haar das Bewusstsein und die Kontrolle über sich raubte.
    Du bist viel stärker, als wir dachten, verstand er eine Gedankenstimme. Sie schien von der Oberfläche des Ballons zu stammen. Verfügt die Kaiserin von Therm über viele solche Mitstreiter?
    Der Former von Haardh wusste, wie viel möglicherweise von einer spontanen und ehrlichen Antwort abhing oder zumindest von einer, von der er voll und ganz überzeugt war.
    Sie hat Legionen Wesen wie mich, aber auch körperliche Völker von universaler Bedeutung und Macht. Ihre Mächtigkeitsballung trotzt jeder fremden Kraft.
    Selbst wenn, den Mächten des Chaos ist sie nicht gewachsen.
    Sie schickt euch ein Volk, das selbst im Chaos Ordnung herbeisprechen kann.
    Das war millionenfach übertrieben, aber das erkannte sein Gesprächspartner offenbar nicht. Die Schlieren auf dem Ballon verblassten, der andere zog sich beeindruckt zurück.
    Dem Former von Haardh blieb nur das Warten. Ein paar Male versuchte er, geistigen Kontakt mit der Ferne herzustellen und sich auf diese Weise bemerkbar zu machen. Und wenn es nur ein Telepath in einem Schiff der Duuhrt war, reichte es aus. Irgendwann in naher Zukunft würde die Nachricht im Yoxa-Sant-System eintreffen.
    Vergebens lauschte er auf eine Antwort.
    Die Fragmente, die er beim ersten Hilferuf empfangen hatte, konnten alles oder nichts bedeuten. Es stand nicht einmal fest, aus welcher Zeit und welchem Raum sie stammten.
    Die goldene Blase - sein Gefängnis, darüber gab er sich inzwischen keinen Illusionen hin - bewegte sich. Sie beschleunigte mit starken Werten.
    Außerhalb der Blase verzerrten sich Zeit und Raum.
    Der Former von Haardh verlor einen Teil seiner Zuversicht. Die Diener des Chaos versuchten, ihn aus seiner gewohnten Umgebung zu reißen. Er besaß keine Möglichkeit, sich dagegen zu wehren. Ihm blieben allein die analytische Beobachtung und die Anpassung an sich ändernde Gegebenheiten.
    Nach erschreckend kurzer Zeit, die er an Gedankensprüngen maß, erreichte die Blase jenen gigantischen Heerwurm aus Millionen von Schiffen, die er schon wahrgenommen hatte. Plötzlich wimmelten sie überall, während die Blase ins Zentrum des riesigen Pulks zu fliegen schien. Gigantische Hanteln von zylindrischer Form, überdimensionale Scheiben mit einem Loch in der Mitte, pfeilförmige Schiffe, die in ihre Hangars zurückkehrten - sie alle zählten zu den Eindrücken, die der Former mit sich nahm.
    Irgendwann wichen die Schiffe an einer Stelle auseinander, schufen Platz für andere Fahrzeuge oder Objekte. Der Former von Haardh zuckte innerlich zusammen, als er im Licht von unzähligen überdimensionalen Scheinwerfern seine Heimatwelt erkannte. Die Ganschkaren, Mor'Daer und wie sie alle hießen, schleppten den Planeten noch immer mit sich. Sie verzögerten seinen Flug, bis er sich an das Tempo der Flotte angeglichen hatte.
    Die Wahrnehmung des Formers lag im fünfdimensionalen Bereich wie bei den meisten Wesen seines Zuschnitts. Sofort erkannte er die winzige Änderung, die sich in der kurzen Zeit auf der Oberfläche von A'iron-A'iron vollzogen hatte. Etwas Neues existierte dort, ein Ding, das aussah wie ein Gespinst. Der Former kannte diese leuchtenden Fadengewebe nur zu gut, die den gut dreißig Meter hohen Turm mit seinem runden Querschnitt durchzogen. In seinem unteren Teil traten die Kristalladern wie dicke Geschwülste hervor. Nach oben hin verjüngten sie sich und gingen in ein undurchsichtiges Geflecht zahlloser feiner Verästelungen über.
    Langsam wurde dem Former von Haardh klar, was sich abspielte. Der Diebstahl
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher