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2341 - Die Ratten der JERSEY CITY

Titel: 2341 - Die Ratten der JERSEY CITY
Autoren: Unbekannt
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CITY auf Wartungsstopp im Sektor Theta Marala, 16.500 Lichtjahre vom heimatlichen Solsystem entfernt. Noch siebzig Minuten, dann ging es weiter Richtung galaktisches Zentrum. Ist doch schön, so etwas zu wissen. Jedenfalls wenn man nicht selbst das galaktische Zentrum darstellt! Cleo musste grinsen.
    Vabian kriegte es mit und lächelte sie an - so kann man missverstanden werden. „Ich fasse es nicht, dass wir hier Servoarbeit leisten. Wer weiß, was dieses Zeug noch mit unseren Lungen anstellt."
    Sie zuckte die Achseln und rückte ein bisschen weiter von den Rohren weg. Die millimeterdicke Pilzschicht fing an, sich abzulösen. Sie sackte zu Falten zusammen, die aussahen wie die Haut irgendeines uralten Meeresreptils.
    Vabian räusperte sich. „Aber gar keine dumme Idee vom Kommandanten, uns hier runterzuschicken."
    „Hm?"
    „Passt von der Symbolik her. Der Abstieg in die Unterwelt. Das Wasser. Steht beides für das Unbewusste." Und als sie nicht antwortete: „Wo wir doch unsere Beziehung aufarbeiten sollen."
    „Heute Abend gibt's ein Softballturnier der Space-Jet-Besatzungen."
    „Bitte?"
    „Da reden sie gerade im Chat drüber."
    Rums, nun ging er an die Decke. Leider nicht buchstäblich. „Ich fasse es nicht:", fauchte er. „Du blockst einfach alles ab!
    Wie immer!"
    Für einen Moment überlagerte sich sein Gesicht mit dem von vor zwölf Jahren. Er hatte keine Geheimratsecken und kurzen Haare mehr, sondern eine lange, gewellte Mähne und einen struppigen Vollbart im eben noch glatt rasierten Gesicht. Aus den ganzen Haaren heraus glitzerten sie wieder die Augen eines Mannes an, der die Wahrheit gepachtet hatte. DIE WAHRHEIT - in meterhohen, wuchtigen Blockbuchstaben. „Du stellst dich nie!", fauchte Vabian. „Du weichst immer nur aus! Auf die provokanteste Art!" Er lachte böse. „Da haben wir den klaren Auftrag, reinen Tisch zu machen und dieses kindische Spiel endlich zu beenden, und du hast nichts Besseres zu tun, als den erstbesten Typen, dem wir über den Weg laufen, kräftig anzubaggern!"
    „Hoppla", sagte sie und spielte mit den Fingern ihrer Schlaghand, ließ sie geschmeidig tanzen. „Wir sind seit acht Jahren geschieden, du Weltmeister der Welterklärung. Was willst du überhaupt?"
    Er rieb sich das Gesicht. „Entschuldige", sagte er gepresst. „Das hatte ich eigentlich gar nicht sagen wollen. Ich weiß auch nicht, was in mich gefahren ist."
    „Du und Carlosch Imberlock", sagte sie ätzend. „Ihr hattet es echt drauf. Zwei wahre Weltmeister des Integren."
    Er riss empört die Augen auf, die auf einmal ganz viel Weiß zeigten.
    Da wurde um Cleo herum alles
     
    7.
     
    Schwarz. Stockdunkel. Und warm. Viel zu warm. Sie wollte, noch im Halbschlaf, die Bettdecke wegschlagen, aber da war keine Bettdecke, da spritzte nur Wasser.
    Sie schreckte hoch. Und sackte gleich wieder zusammen. Kopfschmerz, grässlicher Kopfschmerz umpresste ihr Gehirn. Und sie lag mit dem Gesicht mitten in einer warmen, brackigen Pfütze. „Pfui Teufel ..." Ihre Stimme war krächzig, eingerostet. Sie tastete um sich.
    Fingerhohes Wasser. Stahlboden, Stahlwand.
    Wassertechnik, fiel ihr ein.
    Brauchwasserkreislauf der unteren Decks. „Vabian?" Ihre Stimme hallte in der Stille nach.
    Er ächzte. Geplätscher. „Au, mein Schädel." Dann: „Was ist denn hier los?"
    „Keine Ahnung. Irgendein Systemausfall."
    Mann, wie das hallt. „Ich frag mal bei Leutnant Prendergast nach."
    „Untersteh dicht<, fuhr sie ihm dazwischen, packte im Dunkeln seinen Arm. „Keinen Funk! Auf gar keinen Fall!"
    Der Hall ihrer Stimme, ein Klirren in der Finsternis. Die Schallwellen brachen sich anscheinend an den Rohren. Dass Cleo das alles so dermaßen klar hören konnte, machte ihr eine Gänsehaut, trotz aller Wärme.
    Vabian, verunsichert: „Wie... wieso denn nicht?"
    „Weil", sagte Cleo und musste schlucken, „das Bordradio nicht mehr sendet. Da ist nur noch weißes Rauschen."
    „Hm? Vielleicht ist ja dein Funkgerät kaputt ..." Ein schwaches, geisterhaftes Leuchten, als Vabian sein Multifunktionsarmband aktivierte. Er starrte auf das Display. Rieb über die transparente, weiche Bedienfläche am Unterarm seines Nasszeugs. „Ach, du heilige ...", hauchte er.
    Er hörte nicht auf, das Display anzustarren. Doch. Seine Augen waren riesengroß und rund, fahlweiße Ringe im Schimmer des Displays. Für einen Moment überkam Cleo das Gefühl, ein Déjàvu zu erleben. „Cleo", sagte er tonlos. „Ich weiß nicht, wie. Aber ... wir haben
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