Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2341 - Die Ratten der JERSEY CITY

Titel: 2341 - Die Ratten der JERSEY CITY
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
wäre diese unbekannte Seuche eine Erklärung dafür, dass die Kommunikation vor und innerhalb der Charon-Wolke allein durch Kommandant Langer getätigt wurde. Über den Zustand der Besatzung zu diesem Zeitpunkt ist nichts bekannt.
     
    3.
     
    15. März
     
    „Captain Baertling. Leutnant Yelvington. Setzt euch." Der Kommandant. der ihr kurz auf den Bauch geschaut hatte, wies auf zwei Stühle vor seinem Schreibtisch.
    Die Tischplatte war leer bis auf ein versenktes Terminal. über dem sich ein Holowürfel drehte. Er zeigte mehrere Fotografien. altertümlich zweidimensional.
    Eine blonde, trotz ihrer Fältchen naiv wirkende Frau. offensichtlich die holde Gattin. Einen Jugendlichen, adrett gekleidet. mit Schmollmund: tief in die Stirn hing eine dunkle, fast schwarze Schmachtlocke. Das dritte Bild zeigte einen rotweiß gefleckten Hund.
    Meine Frau! Mein Sohn! Mein Hund!, dachte Cleo, als sie sich setzte. Sie schob sich zurecht, Beine breit, Arme auf den Lehnen, Hände locker. Sie starrte den Kommandanten an.
    Flor Langer hielt ihrem Blick stand. Er war einen halben Kopf größer als sie, haarlos und korpulent. Rosig. „Cleo." Er seufzte. „So geht das nicht weiter." Er sah zu Vabian neben ihr. „Mit euch beiden nicht."
    Sie schaute Vabian nicht an. Sie ertrug den Anblick seiner Visage nicht, die seinem Charakter so dermaßen Hohn sprach mit dem sinnlich aufgeworfenen Mund, den trägen Lidern und den glänzenden Augen darunter. Aber sie spürte seine Anwesenheit: Die ihm zugewandte Körperseite prickelte, jeder Muskel war in Alarmbereitschaft. „Ich habe mir nichts vorzuwerfen", sagte Vabian.
    Sie schnalzte. Grinste. Bleckte die Zähne. „Vorbildlich. So richtig zum EinBeispieldran-Nehmen."
    Er ließ sich davon nicht irritieren. In demselben sachlichen Tonfall fügte er hinzu: „An mir liegt es nicht."
    Flor Langer nickte. „Du immerhin bist zum Dienst erschienen. Aber du sagst genauso wenig wie Cleo, was mit euch beiden los ist."
    Vabians Zähne knirschten. Ach bin zur Zusammenarbeit bereit", sagte er gepresst. „Ich erteile bereitwillig Auskünfte, soweit es dienstliche Belange betrifft. Aber ich berufe mich auf das Recht, meine Privatsphäre zu schützen."
    „Ihr kennt euch also privat. Fein. Aber so schlau war ich schon vorher."
    Langer sah wieder Cleo an. Sie reckte das Kinn. „Leutnant Yelvington. Wir kannten uns bis vor wenigen Wochen nicht persönlich.
    Dein Ruf - ausgezeichnet bis zu diesem Zeitpunkt. Arbeitstier, zuverlässig, genau.
    Wortkarg vielleicht und verschlossen, aber du meine Güte, kein Grund zur Beschwerde. Dann wird Captain Baertling hierher versetzt, ein -Mann mit den besten Beurteilungen, beliebt bei seinen Kameradinnen und Kameraden, geschätzt von seinen Vorgesetzten, und du fängst an ... hm, aufzufallen. Um kein härteres Wort zu benutzen," Cleo sagte nichts. Sie legte alle Verachtung, die sie aufbringen konnte, in ihren Blick.
    Langer gab weiter den väterlich Verständnisvollen: „Als Erstes wird dein unberechtigter Versuch protokolliert, auf seine Personaldaten zuzugreifen. Dann die Vorfälle in der Kantine. Ich bin wahrlich kein Paragraphenreiter. Aber das ging über Druckablassen weit hinaus, Du gefährdest deine militärische Laufbahn, Leutnant Yelvington."
    Sie schnaubte. Sie starrte den Kommandanten weiterhin an, aber sie sah ihn nicht mehr. Sah nur noch Flecken. „Arrest, zweimal. Wiederholte Insubordination. Und jetzt vermutlich Arbeitsverweigerung durch unberechtigte Krankmeldung. Hast du mir etwas zu sagen?"
    Cleo drückte den Rücken durch, reckte Brust und Bauch und setzte ein strahlendes Lächeln auf. „Nein, Sir!"
    Der Kommandant zog einen Mundwinkel schief und sah zu Vabian. „Du. Captain?"
    Vabian schüttelte den Kopf.
    Langer sah wieder Cleo an. „Hat er dich ...
    Ist er sexuell übergriffig geworden?"
    „Nein!", fauchte sie. „Hab ich doch neulich schon gesagt!"
    „Schön." Langer kniff die Augen zu Schlitzen zusammen. „Captain Baertling.
    Hast du dich eines sexuellen Übergriffes schuldig gemacht?"
    Vabian holte tief Luft. „Nein, Sir. Um Himmels willen! Und, rein theoretisch jetzt, ich hätte ja auch wenig Chancen." Er war um etliches untrainierter als Cleo, zumal im waffenlosen Nahkampf. Seine Wangen begannen zu glühen. „Ach ..." Kommandant Langer kreuzte die Hände auf der leeren Tischplatte. „Was glaubt ihr, was schon alles vorgekommen ist. Psycho-Drogen, Paralysatoren ... da merkt das Opfer gar nicht, was ihm zugestoßen ist. Es ertappt
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher