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2337 - Unter Prophozeuten

Titel: 2337 - Unter Prophozeuten
Autoren: Unbekannt
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Fratze, und wusste, dass sie nur darauf wartete. „Ich vergreife mich nicht an dir", knurrte er. „Du wirst an deiner eigenen Gier ersticken. Du hast deine Mittel, und ich habe meine. Glaubst du, ich wüsste nicht, dass du längst einige Dagoh Garcáin beauftragt hast. mich aus dem Weg zu räumen?"
    „Beweise es!", zischte sie voller offenem Hass. „Das werde ich!", schleuderte er ihr entgegen und drehte sich um, bevor er im Beisein von Zeugen die Beherrschung verlieren konnte. 'Sein Temperament kochte über.
    Wenn er ihren ranzigen Gestank noch einen Moment länger einatmen musste, würde er ihr vor die Füße kotzen. Mit geballten Händen stürmte er aus dem Raum und zurück auf die Korridore, zurück in die Tiefen des Schiffs, irgendwohin, wo er sich abreagieren und austoben konnte.
     
    *
     
    Die Dagoh Garcáin!
    Auf dem Weg in die Zentralhöhle, das wirkliche Machtzentrum der Rauke, dachte Elraum an kaum etwas anderes. Er glaubte zwar, auf alles vorbereitet zu sein, aber er war nicht sicher.
    Die Dagoh Garcáin trugen keine Uniform.
    Ihr Fell hatte keine andere Farbe. Sie hatten kein Horn und kein Mal auf der Stirn, und ständig kamen neue hinzu, gerade in einem großen Stamm.
    Wenn er nicht aufpasste, würde er bald anfangen, Gespenster zu sehen. Er traute schon jetzt fast niemandem mehr, was auch ein Grund dafür war, dass er sich stur allein durch die Gänge des Schiffs bewegte, obwohl ihm eine Leibwache zustand. Ein Signal nur, und ein Dutzend Kämpfer, Getreue und Freunde würden bei ihm sein - aber jeder von ihnen war vielleicht schon einer von ihnen und wartete nur auf eine Gelegenheit, Amacorleys Mordauftrag zu befolgen.
    Es gab nur ganz wenige, denen er wirklich und restlos traute, und die befanden sich dort, wohin er jetzt ging. Sollte Amacorley die Geheiligten Höhlen mit ihrem Gestank verpesten und mit Beschlag belegen - er hatte seine Bastion dort, wo die wirkliche Macht ausgeübt wurde.
    Die Dagoh Garcáin ... die „entehrten Seelen", die nach dem System von Schuld und Verdiensten, das in jeder Rauke herrschte, bereits zum Tod verurteilt waren. Jeder von ihnen hatte sich in der Vergangenheit - was theoretisch erst gestern gewesen sein konnte - etwas zu Schulden kommen lassen, für das er mit seinem Leben zu bezahlen hatte. Die Schuld traf aber nicht nur ihn allein, sondern auch seine Familie. Um sie von ihr zu nehmen, musste der Verurteilte seine Untat sühnen, ein Verdienst erwerben - indem er, zum Beispiel, einen Rivalen des Abgotts aus dem Weg schaffte und sich danach selbst umbrachte. Dann würde der Abgott ihm vergeben und sein „Verdienst" der Familie gutschreiben.
    Vorausgesetzt, der Abgott lebte noch – oder war bereits Abgott. Elraum war kein Narr. Er kannte die Stimmung innerhalb der Rauke und wusste daher, dass ihm keiner so übel gesinnt war, dass er gegen ihn als Abgott sprechen oder handeln würde. Abgesehen von Amacorley. Es gab genug Verrückte, die auf sie setzten und alles taten, um sich ihrer Gunst zu versichern.
    Sogar durch Mord.
    Nein, Elraum war überzeugt. dass einige Dagoh Garcáin versuchen würden, ihn zu töten, um sich danach selbst zu richten und Schuld von ihrer Familie zu nehmen.
    Natürlich würde es keine Beweise geben.
    Allerdings konnten die Dagoh Garcáin nicht mit allen Mitteln vorgehen. So wie alle anderen, selbst Amacorley, besaßen auch sie ein ausgeprägtes Raukendenken.
    Sie wollten Elraum, doch sie würden nicht in Kauf nehmen, dass Güter der Rauke über Gebühr beschädigt wurden. Da lag die Grenze.
    Elraum seufzte. Das war alles nicht einfach. Aber für einen ProphozeutenPrinzen war es nun einmal die schwierigste Aufgabe. beim Tod des alten Abgotts am Leben zu sein, und Verschiebungen der Thronfolge waren daher an der Tagesordnung. Erst wenn der Prinz - oder die Prinzessin - zum neuen Abgott wurde, stand ihm die Loyalität der ganzen Rauke zu. Dann war er unantastbar, selbst für seine räudige Schwester.
    Derzeit war er noch Freiwild.
    Elraum lachte grimmig, als er die Zentralhöhle erreichte und endlich wieder die Duftmarken von vertrauenswerten Männern roch, ehrliche Luft. Seine Freunde kamen fast um vor Angst um ihn.
    Die Leibwächter und Throng rauften sich das Fell ob seines Leichtsinns, wenn er seine Wege allein ging. Die Attentäter lauerten überall mit ihrem Gift, ihren Schusswaffen oder sogar Bomben. Aber er ließ sich nicht davon einschüchtern. Er war stark, das sollten sie sehen, vor allem Amacorley, die ihn mit Sicherheit
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