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2337 - Unter Prophozeuten

Titel: 2337 - Unter Prophozeuten
Autoren: Unbekannt
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Naturereignis, das alle Gesetze dieser Natur und der ihr innewohnenden Physik auf den Kopf stellte. Er wurde größer wie in einem umgekehrten Teleskopeffekt, nahm dabei eine schmutzig gelbe Färbung an und gewann langsam an Kontur.
    Eine Größe war unmöglich zu bestimmen.
    Das Licht konnte klein und nah sein oder groß und fern - bis am Ende eine geflügelte Kontur ins Freie glitt, doppelt so groß wie Zerberoff, und auf dem Hangarboden zum Stillstand kam.
    Der Duale Kapitän hatte das Gefühl, sein Atem müsse in seinen beiden Hälsen beschlagen. Der helle Schemen verharrte wenige Meter vor ihm und schien doch noch immer zu wachsen, sich zu einer geflügelten Sphäre aufzublähen, die eine Eiseskälte ausstrahlte, wie Zerberoff sie nur ein einziges Mal erlebt hatte - damals in TRAICOON 0106.
    Ihre Körpertemperatur, falls der Herold überhaupt so etwas wie einen Körper besaß, schien weit unter null Grad zu liegen, doch wieder war sich der Duale Kapitän dessen alles andere als sicher. Wie beim ersten Mal vermutete er einen besonderen physikalischen Effekt, der ihm diese Empfindungen vorgaukelte - ebenso wie die absolut widernatürliche Schönheit, die unbeschreibliche Faszination, die von der Erscheinung ausging und jenseits von Zeit und Raum zu liegen schien.
    Aber das Allerschlimmste war nicht das Licht, nicht die Kälte, nicht die mit dem Anblick verbundene, auf den eigenen Körper überschlagende Irritation aller Wahrnehmungen, sondern der Eindruck von unsagbarem Schmerz und Leid, der ebenfalls auf Zerberoff übergriff und nicht nur auf ihn. War es ein Trost zu wissen, dass all seine Offiziere, ja sogar Malikadi, in diesen Momenten das Gleiche spürten?
    Die gleiche Aura des unfassbar Fremden und die gleiche ... Angst?
    Zerberoff wusste inzwischen, dass Letztere nicht von dem Boten selbst ausging, sondern von den drei Kolonnen-Motivatoren, die sich in Form eines Dreiecks rings um den Herold postiert hatten: wabernde, von innen heraus glühende Felder, die seine Fremdartigkeit zu reflektieren und noch zu verstärken schienen. Im Gegensatz zu sonst strahlten sie kein Hochgefühl aus, sondern umgaben den Herold mit einer starken Aura stummer Furcht, der sich kein Wesen entziehen konnte. Es war auch Zerberoff nicht möglich, aber er kämpfte dagegen an, wehrte sich, rang um seinen klaren Verstand.
    Er wusste, was als Nächstes kam. Das Etwas, das so sehr zu leiden und absolut nicht hierher zu gehören schien, nicht in diesen Raum, nicht in diese Zeit, und das den Gerüchten zufolge tatsächlich nicht aus diesem Universum stammte, richtete seine unfassbaren Sinne auf alle Anwesenden und begann mit mächtiger Stimme zu sprechen. Sie schien überhaupt nicht zu ihm zu passen. Sie war wie Donner, der mit zeitlichem und räumlichem Abstand auf einen Blitz folgte, wie ein Keil, der ins Diesseits gestoßen wurde und die Realität spaltete.
    Allerdings war das, was sie zu verkünden hatte, überaus real. „Die Progress-Wahrer", sagte die von einem Ende des Hangars zum anderen rollende Stimme, ohne Gruß und ohne jemanden im Speziellen anzusprechen, „haben den Aufbruch des vorgesehenen Kontingents in den Sektor Milchstraße nun eingeleitet. Die Zeit ist gekommen, um jenen von ihnen zu empfangen, der in diese Galaxis entsandt worden ist. Sein Name ist Antakur von Bitvelt, und er hat sowohl einen langen, sehr weiten Weg hinter sich als auch weiterhin zu gehen."
    Die Stimme machte eine Pause, wie um den Anwesenden die Zeit zu geben, das soeben mit scheinbar allen Sinnen gleichzeitig Gehörte zu verarbeiten. Ein Progress-Wahrer!, wühlte es in Zerberoff.
    Es ist soweit! Einer der wirklich Verantwortlichen kommt zu uns in die Milchstraße! Das nächste Kapitel hat begonnen, das Warten ein Ende!
    Aber er spürte, dass es noch nicht so weit war. Der Terminale Herold war nicht gekommen, um ihnen nur dies anzukündigen. Und Zerberoff behielt Recht. „Antakur von Bitvelt ist auf dem Weg", hallte die Stimme des Herolds erneut auf, eines Geschöpfs, so mächtig und doch so verloren in dieser Zeit, in diesem Raum. „Aber er benötigt Hilfe. Der Progress-Wahrer kommt aus einem protochaotischen Universum. Um seine Reise zu beschleunigen, ist es nötig, einen RUFER zu errichten. Ich bin hier, um diese Installation zu leiten und zu überwachen und euch die Informationen zu geben, die ihr benötigt."
    Zerberoff wusste, dass jetzt er gefordert war. Er versuchte, die Fragen zu ignorieren, die in ihm spukten. Der Progress-Wahrer kam aus
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