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2330 - Spur ins Nichts

Titel: 2330 - Spur ins Nichts
Autoren: Unbekannt
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Unterkünfte jedenfalls sind komplett zerstört. Alle, die geschlafen haben, müssen tot sein."
    Das war laut Schichtplan die Hälfte der Besatzung, also mindestens 80 Mor'Daer und Ganschkaren. Angehörige anderer Kolonnen-Völker hielten sich nicht im Versorger auf. „Na schön", meinte Fartyze. „Wir gehen von rund einem oder zwei Dutzendüberlebenden aus. Als Erstes machen wir uns an die Sicherung der Luftvorräte."
     
    *
     
    Die Schriftzüge in TraiCom ließen sich kaum noch entziffern, aber die Kodenummer des Schiffes leuchtete unversehrt auf der Außenhülle: 2.311.002. Der TRAI-Versorger gehörte zu einem Verband aus zwölfhundert Schiffen, die die Kolonnen-Fähre im Halo der Zielgalaxis abgesetzt hatte.
    Viel wussten sie nicht über diese Sterneninsel, die von ihren Bewohnern Hangay genannt wurde. Aber die wenigen Eckdaten reichten aus, Fartyzes Sinn für das Wunderbare zu berühren: Hangays Licht reichte erst ein paar hundert Lichtjahre weit ins Al lhinaus, denn die Galaxis war ein Fremdkörper in diesem Universum. Früher hatte sie zum sterbenden Universum Tarkan gehört und dieses erst vor knapp tausend Jahren verlassen. Seitdem befand sie sich in der so genannten Mächtigkeitsballung von ES, so sagten es zumindest die Daten der Dunklen Ermittler.
    Doch allen Erfahrungen nach würde sich keine lokale Superintelligenz dem bedeutenden Machtfaktor des Chaos namens TRAITOR in den Weg stellen.
    Zumindest nicht lange.
    Sie waren hier, weil im Einzugsbereich Hangays eine Negasphäre entstehen sollte. Über die Ursache vermochte Fartyze nur zu spekulieren. Vielleicht geschah es, weil es sich bei dieser Galaxis eigentlich um einen Fremdkörper handelte, vielleicht waren andere Faktoren entscheidend.
    Der Kalmor gab derartigen Grübeleien nicht lange nach, sondern hakte sie ebenso kurz und nüchtern ab wie den Tod des Kommandanten. Die Terminale Kolonne TRAITOR funktionierte vor allem deshalb so gut, weil ein Einzelner keine übergroße Bedeutung in dem Räderwerk besaß. Fiel er aus, nahm automatisch ein anderer seine Position ein.
    Fartyze checkte den linken Außenhangar mit den anschließenden Lagerhallen. Die Atemluftvorräte für den Aufenthalt im Al llagerten in speziellen Hochdruckkammern, in denen sie um ein Zehnfaches komprimiert wurde. Nach bisherigen Messungen hatten knapp neunzig Prozent der Kammern dem Absturz standgehalten. Von den Lufterzeugern mittschiffs arbeiteten noch drei mit halber Kraft, die übrigen acht waren zerstört.
    Baberoff meldete sich. So hieß der Ganschkare. Inzwischen trug er ein funktionierendes Funkgerät und gab die Daten von der rechten Seite des Schiffes durch. Dort hatte es die Au - ßenbereiche schlimmer erwischt, unmittelbare Folge der Felsbastionen, neben denen der Versorger auf die Oberfläche des Mondes gekracht war.
    Man konnte die Entscheidung Doldons für richtig oder für falsch halten, den Mond als Landepiste ausgesucht zu haben. In der Atmosphäre des Planeten hätte es den Versorger nach Fartyzes Ansicht stärker gebeutelt. Auf dem Mond hatten sie wenigstens einigermaßen unbemerkt niedergehen können, ohne einen überall sichtbaren Glutschweif zu hinterlassen.
    Im Heck des Wracks rumpelte es. Es hörte sich an, als sei Ladung verrutscht, wo es nach Ansicht Fartyzes keine Ladung geben durfte. Er vergrößerte die Reichweite seines Funksenders. „Hört mich jemand?", fragte er zum zweiten Mal seit dem Absturz.
    Ein überraschtes Schnaufen bildete die erste Antwort. Dann erklang ein getauchtes Wort. „Kalmor?"
    „Daerba Wonzade, ich erkenne deine Stimme."
    Er gab seine Position durch, und der Unteroffizier machte sich mit seinen Begleitern auf den Weg.
    Sie waren vier Mor'Daer, die sich im hinteren Teil des Versorgers aufgehalten hatten. In ihrer Begleitung befanden sich drei Ganschkarentechniker aus der Triebwerkssektion. Vermutlich war es ihnen zu verdanken, dass der Antrieb im Hecksegment nicht explodiert war. Fartyze vermied es, sie danach zu fragen. „Wir suchen nicht nach Überlebenden und Verwundeten", ordnete er an. „Unser vorrangiges Ziel ist, den Versorger in Sicherheit zu bringen."
    Ihr Auftrag bestand nicht bloß darin, Versorgungsgüter zu den ersten Stützpunkten der Terminalen Kolonne zu bringen. Sie mussten es vor allen Dingen ungesehen tun. Die Völker der Galaxis Hangay durften die Aktivitäten TRAITORS nicht wahrnehmen, ehe der richtige Zeitpunkt gekommen war.
    Die Einschränkungen, denen durch die erhöhte Hyperimpedanz die heimischen
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