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233 - Enklave der Träumer

233 - Enklave der Träumer

Titel: 233 - Enklave der Träumer
Autoren: Michelle Stern
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das Wasser und machte die Situation noch unübersichtlicher. Matt gewann die Kontrolle über die trudelnde Qualle zurück, wendete und zielte. Er sah, wie Aruula mit schnellen Schwimmzügen Kurs auf das gekenterte Floß nahm. Auch einige der Besatzung waren bereits wieder auf die Stämme geklettert und halfen anderen, die im Wasser schwammen und mit ihren zappelnden Armen und Beinen ein willkommenes Ziel für die hungrigen Haiwale boten.
    Noch immer stritten zwei der Tiere miteinander. Das dritte – von Aruula getroffen – lenkte die Aufmerksamkeit der beiden anderen für kurze Zeit ab. Der Geruch des Blutes schien sie unruhig zu machen, und auch die Schreie des Tieres waren vermutlich unter Wasser zu hören. Matt nutzte die Chance, um das Tier, das dem Floß und Aruula am nächsten war, mit einer Salve der bionetischen Hydritenwaffe zu beschießen, die in der Qualle eingebaut war.
    Der Haiwal tauchte, wurde aber an der mittleren Fluke getroffen. Trotzdem gab das Tier nicht auf. Es wendete und richtete sich aus.
    »Es greift uns an!«, meinte Lisette atemlos.
    Matt schoss erneut. Er sah, wie die beiden kämpfenden Tiere voneinander abließen und sich stattdessen auf ihren verletzten Artgenossen stürzten. Noch mehr Blut färbte das Wasser und nahm Matt die Sicht.
    Hoffentlich ist Aruula in Sicherheit!
    Matthew Drax hielt einige Meter Abstand vom Floß und lenkte die Qualle in klares Wasser. Er hatte es kaum erreicht, als ein heftiger Stoß die Qualle nach oben katapultierte und ein Stück über die Wellen schnellen ließ!
    Unter dem Aufschrei seiner beiden Mitinsassen sah Matt die hässliche breite Schnauze eines der Haiwale, der sich mit zwei scharfen langen Zahnreihen in den Boden der Transportqualle verbissen hatte! Matt versuchte den Prototyp vergeblich zu steuern. Das tonnenschwere Tier hing wie ein Anker am Boden und schien es sich in den hässlichen, mit Hornspitzen besetzten Schädel gesetzt zu haben, zu dem delikaten Inneren der Qualle vorzustoßen. Immer wieder schnappte das Tier zu. Gierig gruben sich die scharfen Zahnreihen in die Quallenwand. Noch hielt das bionetische Material stand, doch die äußeren Schichten wurden bereits in Mitleidenschaft gezogen: Transparente Fetzen hingen davon ab.
    »Shit«, fluchte Matt, der aus dieser Position heraus nicht schießen konnte. Das Tier befand sich genau unter ihnen in einem äußert ungünstigen Winkel. Er betätigte einen Schalter, der die Außenhaut der Qualle aufleuchten ließ und einen elektrischen Impuls über die Außenhülle jagte. Der Haiwal zuckte kaum merklich. Unbeeindruckt setzte er seine verbissenen Versuche fort. Verzweifelt versuchte Matt gegenzulenken, doch seine Bemühungen scheiterten.
    Das sah übel aus…
    ***
    Aruula hatte ihr Schwert bis zum Heft im Maul des mutierten Haiwals versenkt. Sie musste sich mit den Füßen abstemmen, um es wieder herauszuziehen. Sie sah, dass die Qualle bereits tauchte, und schwamm hastig von der sich ausbreitenden Blutwolke fort, auf das nur wenige Meter entfernt dahin treibende Floß zu.
    Wenn die Wellen über ihr zusammenschlugen, hörte sie das sonderbare hohe Brüllen, das die verletzten Tiere im Wasser ausstießen. Über Wasser kamen ihr Schreie vom Floß entgegen. Sie schmeckte Salz und Blut. Stofffetzen und Palmblätter, die sich durch das Kentern gelöst hatten, trieben im Wasser und erschwerten den Weg. Aruula tauchte unter ihnen hindurch.
    Zielstrebig erreichte sie die Palmstämme und zerrte einen ins Meer gestürzten Mann mit sich ins Trockene. Sie zog das gekappte Seil zu sich und warf es zwei anderen im Wasser Treibenden zu. Zehn Menschen hatten sich bereits wieder auf das Floß gezogen, drei waren noch rechts von ihr in den Fluten. Jack kämpfte sich gerade mit der Waffe in der Hand wieder an Bord. Seine Leute halfen ihm.
    Wir haben diese Menschen nicht mitgenommen, damit sie jetzt sterben müssen! Aruula lehnte sich zurück, stemmte die Füße zwischen zwei Palmstämme und zog mit ihrem ganzen Gewicht. Andere kamen ihr zu Hilfe.
    Neben ihnen schoss die Transportqualle aus den Wellen. Aruula erkannte, dass sie von unten gerammt worden war und ein Haiwal sich in ihren Boden verbiss.
    »Maddrax!« Die Qualle wurde vom Floß weggerissen. Schon trennten sie gut zwanzig Meter. Aruula war versucht, das Seil loszulassen, um gleich wieder ins Wasser zu springen, doch sie konnte die Leute hier nicht aufgeben! Sie musste darauf vertrauen, dass ihr Gefährte es irgendwie allein schaffte.
    Aruula half der
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